Wie gut ist es doch, wenn wir bereits im Quartier deutschsprachige Flyer mit Wegempfehlung bekommen. So müssen wir gar nicht lange überlegen, was wir bei wolkigem Himmel anstellen. Nach der gestrigen Tour sollte es schon eine leichte Runde werden.
Das Auto bringt uns nach Dolenje Jezero. Am Besucherzentrum startet der gut markierte Weg des Holzfällers.
Aber erst schauen wir uns das informative Besucherzentrum an. Weil wir von der Sage über den See nicht alles verstehen, bekommen wir von der Mitarbeiterin eine deutsche Kurzfassung - was für ein Service!
Danach laufen wir mit unserem Flyer von Station zu Station, immer schön am Cerknica-See entlang.
Wir sehen tatsächlich Wasserbereiche, wo wir baden könnten, aber heute passt das Wetter nicht.
Später schlängelt sich eine Ringelnatter vor unseren Füßen über den Weg.
Weite Teile des Sees sind trocken gefallen und ähneln eher einer großen, grünen Wiese. Auf einigen Wasserstellen hat sich ein Seerosenteppich gebildet. Boote liegen auf dem Ufersaum - zum Paddeln reicht das Wasser nicht.
Die Stationen unterwegs sind so gut aufbereitet, dass auch wir Spaß beim Ausprobieren haben. Durch Gucklöcher in Holzstelen erfahren wir z.B. "Wer frisst wen?". Am Bienenhaus können wir Fenster öffnen und in den Bienenstock schauen. Ja, diese Tour gefällt uns!
Der Weg beschreibt einen Bogen und wir steigen gut in den Wald hinein. Man könnte wirklich denken, gleich kommt der Bär um die Ecke.
Unser Ziel ist die Skadulca, ein Höhlenschlund, aus dem normalerweise Wasser in den See mündet. Heute ist der Höhlenausgang trocken. Und was machen wir? Stirnlampe aus dem Rucksack holen und schauen, wie weit wir in die Höhle hinein kommen. Meine Abenteuerlust ist sofort geweckt; mein Schwesterlein zögert noch. Erst als ich ihr signalisiere, das die Höhlendecke tiefer wird und der weitere Zustieg durch stehendes Wasser für uns nicht in Frage kommt, wird auch sie neugierig und kommt nach.
Bilder knipsen, kleine Stalaktiten an der Decke finden, Wassertropfen leuchten im Licht der Lampen. Über wacklige Steine geht's zurück.
Auf einer Bank mit Blick auf See und Slivnica machen wir Mittagsrast. Danach laufen wir den Bogen zurück und folgen weiter dem markierten Wanderweg.
Der leitet jetzt bergauf durch den Wald (war nicht ein Erholungstag versprochen?). Die nächste Station zeigt uns die großen Waldtiere: Bär, Wolf und Luchs.
Aber im Weitergehen entdecken wir die kleinen: auf dem Weg hüpfen viele winzige braune Frösche vor unseren Füßen. In einer großen Pfütze tummeln sich etliche größere Frösche.
Ein Abzweig lotst uns zum 10 m hohen Turm Otocec, von dem wir einen herrlichen Blick über den ganzen Cerknica-See, die Berge im Hintergrund und versteckte Dörfer am Saum des Sees haben.
Wir folgen weiter dem Hauptweg, denn die Doline wollen wir uns noch anschauen. Sie ist aber üppig von Farnen zugewachsen. Ein Trampelpfad lockt uns - zu sehen ist außer Blumen und Bienen nicht viel, aber wir erschrecken ein dort verstecktes Reh, das flink im Wald verschwindet.
Eine kleine Rast gönnen wir uns noch, beobachten einen Schmetterling und treten dann den Rückweg an.
Grummelt es da etwa? Ja und auch erste Regentropfen fallen. Im Wald sind wir gut geschützt.
Bei den großen Tieren gibt es einen Abzweig zu einer Aussichtswarte. Wir entdecken noch Bilch und Uhu. Das Dach der Warte schützt vor dem Regen und wir können diverse Wasservögel beobachten.
Weiter laufen? Klar, es ist noch eine Aussichtswarte versprochen, die wir gut vorm Gewitter erreichen.
Jetzt haben wir ein Dach über dem Kopf. Reiher sind zu sehen, später sogar eine Gruppe Schwarzstörche.
Der Regen ist nun so stark, dass an ein Weiterlaufen nicht zu denken ist. Diese Pause wird länger dauern.
Wir stärken uns mit einem Müsli-Riegel, kramen die Regensachen aus dem Rucksack und hoffen, dass wir auf dem letzten Wegstück mit dem nachlassenden Regen halbwegs trocken das Auto erreichen. Die kleinen, braunen Fröschlein scheinen das Wetter sehr zu lieben.
Bei Kaffee und Kuchen im Quartier ist der Regen vorbei und es scheint schon wieder die Sonne.