Heute Mittag scheint unerwartet die Sonne. Na, da hält mich doch nichts mehr zu Hause. Ich schwinge mich ins Auto und starte über Harras zu einer wunderschönen Rundtour über die Kahle Schmücke. Auf dem ganzen Weg begegnet mir keine Menschenseele. Nur die Schafe grasen friedlich auf der Höhe. Und auch der Hase ist wieder unterwegs - ich erwische ihn im letzten Moment mit der Knipse. Auf dem Rückweg leuchtet Harras unter der Abendsonne. Bis zum Sonnenuntergang warte ich heute aber nicht.
Voriges Wochenende traumhaftes, sonniges Wanderwetter und heute? Der zähe Nebel will sich einfach nicht auflösen. So grüble ich mittags noch, ob ich überhaupt raus will.
Na, gut - ich suche mir eine kleine Runde, bei der ich in der Hohen Schrecke den einzelnen Touringen-Stempel am Waldrand zwischen Kleinroda und Langenroda einsammeln kann. Als ich aus dem Schmücke-Tunnel raus komme, gibt es über Heldrungen große, blaue Wolkenlücken. Na, da habe ich wohl alles richtig gemacht, denke ich noch, da stecke ich schon in der nächsten Nebelwand.
Meinen Rundwanderweg starte ich am Kloster Donndorf. Da war ich bereits unterwegs und kenne mich aus. Wie ihr an den Bildern seht, kämpft die Sonne, aber sie hat keine Chance. Trotzdem genieße ich diese kleine, feine Rundwanderung. Wie vermutet finde ich den Stempelkasten am Fledermaus-Rastplatz. Nach ca. 2 Stunden gemütlicher Bummelrunde bin ich zurück am Parkplatz.
Was für ein Wunder: auf dem Heimweg gibt' s zwischen Bachra und Kölleda blauen Himmel und Sonnenschein! Aber Sömmerda steckt immer noch im Nebel. Jetzt freue ich mich auf einen heißen Tee zum Durchwärmen.
Ja, das Stempel-Sammeln, wie ich es aus dem Harz kenne, ist jetzt auch in Thüringen möglich. Das muss ich doch gleich mal testen und fahre heute nach Braunsroda. Laut Übersicht kann ich dort 2 Stempel in mein neues Stempelheft drücken.
Ich starte früh, wissend, dass die Hängeseilbrücke immer noch das Ziel vieler Wanderer in der Hohen Schrecke ist. Aber ich nehme nicht den direkten Weg, sondern den Enzian-Wiesenweg. An diesem sonnigen November-Morgen habe ich diesen wunderschönen Wanderweg für mich alleine, kann die Ausblicke genießen, entdecke viele leuchtende Blumen und mit Tautropfen benetzte Pilze. Im Aufstieg zur Brücke gibt es sogar noch Brombeeren zu naschen.
Meine Rechnung geht auf: als ich die Hängeseilbrücke erreiche, sind erst wenige Wanderer unterwegs. Von der Hängeseilbrücke sind es nur wenige Schritte bis zum Unstrutblick, wo ich den allerersten Wanderstempel in mein neues Heft drücken kann.
Als Rückweg nehme ich die nun gut besuchte "Rennstrecke" durch's Lange Tal. So kann ich auch noch den zweiten Wanderstempel einsammeln, bevor ich mir nach dieser prima Wandertour im Gutshaus mein spätes Mittagessen schmecken lasse.
