Es ist doch immer wieder gut, einen Plan B zu haben.
Wir wollen uns eigentlich die Pivka jama anschauen. Unsere Informationen besagten, dass regelmäßig Führungen dort angeboten werden. Leider bekommen wir von einem netten jungen Mann an der Rezeption des dortigen Campingplatzes enttäuschende Nachrichten: es gibt nur eine Führung täglich jeweils um 9 Uhr. Das ist ja für uns vor dem Aufstehen! So richtig können wir das nicht glauben.
Also heute Plan B: Divaska jama. Über die Autobahn fix erreicht und Führung 12 Uhr ist zu schaffen.
Wir sind superpünktlich dort. Eine Tafel bestätigt unsere Infos und weist einen Meeting-Point aus. Wir lunzen kurz zum Höhleneingang - huch, kommt ganz schön kalte Luft raus.
Da wir noch Zeit haben, stromern wir durch das nahe Birkenwäldchen und fühlen uns an russische Märchenfilme erinnert.
Dann warten wir mit einigen jungen Tschechen auf den Führungsbeginn.
Ein ganzer Trupp verlässt die Höhle. Ein ratternder Generator wird ausgeschaltet. Sollte der tatsächliche für unsere Höhlenbeleuchtung sorgen? Ist ja echt abenteuerlich!
Wir treffen uns zum Start, werden mit Taschenlampen ausgerüstet und der Generator rattert wieder. Regentropfen fallen, also schnell hinunter in die Höhle.
Nun waren wir schon in mehreren Höhlen, aber jede ist anders. Hier bewundern wir wieder viele fantastische Tropfsteingebilde. Dazu gibt's Erläuterungen in englisch, die wir zunehmend besser verstehen. Die Höhle wurde bereits 1884 entdeckt und schnell touristisch erschlossen. Interessant ist, dass der Bodenbelag die Tropfsteine durch Abrieb schwarz färbte, vor etlichen Jahren aufwendig entfernt und ausgetauscht werden musste.
Immer tiefer laufen wir hinab. Da müssen wir später wieder hoch!
Dafür haben die Tropfsteine hier Namen: wir entdecken Bambus und einen Elefantenrüssel :-)
Nach ca. 1,5 Stunden kommen wir ans Tageslicht zurück. Der Regen hat aufgehört - wir haben Saunaluft, die unsere Brille beschlagen lässt.
Auf der Tafel sehen wir eine Doline eingezeichnet. Ob wir die auf dem Weg nach Divaca finden?
Okay, wir flutschen erst mal vorbei, sehen aber die große Hinweistafel. Also einmal um den Kreisverkehr und kurz zurück. So können wir in die tiefe Risnik-Doline von oben rein schauen. Prima!
Aber jetzt haben wir Hunger. In Divaca finden wir ein gemütliches Lokal.
Auf der Rückfahrt machen wir in Postojna Station. Die TouristInfo bestätigt uns, dass Führung in der Pivka jama nur 9 Uhr stattfindet - ohne uns! Vom Städtchen hatten wir uns mehr erwartet. Also stöbern wir noch einmal durch die Souvenierläden an der Höhle. Dann fahren wir weiter nach Planina.
Wer hier mitliest weiß, dass wir dort eine Höhle entdeckt haben, die noch erkundet werden will. Führung startet um 17 Uhr. Wir sind die einzigen Interessenten.
Nein, die große Runde über 5-6 Stunden mit Schlauchboot wird es nicht. Interessant wird es aber. Diese Höhle ist unbeleuchtet und wir gehen mit Taschenlampe hinein. Es ist die größte Wasserhöhle Sloweniens. Pivka und Rak fließen unterirdisch zusammen und werden zur Unica. Perfekte Führung in englisch. Wasser tropft von der Decke in eine unterirdische Quelle oder einen kleinen See. Das Wasser rauscht in der Tiefe. Fledermäuse flattern über uns hinweg. Wir passieren einen Tunnel. Danach sehen wir den zweiten Fluß, der ruhig dahin fließt.
Die Krönung sind dann aber tatsächlich die Grottenolme, die wir hier beobachten können. Erst entdecken wir einen; am Ende zählen wir 5 Stück! Besser als in der Höhle von Postojna.
Langsam geht es zum Höhleneingang zurück. War das ein interessanter Höhlentag!
Wir schaffen es noch trocken ins Quartier; rundum wird es dunkel. Gewitter im Anzug. Kann uns jetzt egal sein.