Meine Tage in Tromsø sind lang und erlebnisreich. Klar war ich gestern Abend nochmal draußen :-)
Mittsommer in Nordnorwegen heißt, die Sonne steht tief, geht jedoch nicht unter. Das erzeugt eine schöne Abendstimmung. Mein Blick geht über das Wasser zur Eismeerkathedrale und den dahinter liegenden Bergen. Alles wird von der tief stehenden Sonne beleuchtet. Und ich knipse fleißig Bilder. Über dem Fjord ist ein Regenbogen zu sehen, der sich leider aufgelöst hat, als ich noch auf dem Weg zu einem besseren Standplatz bin. Zum Glück zeigt er sich später nochmal über dem Storsteinen - es gibt also Bilder für euch.
Nach diesem langen Tag habe ich gut geschlafen.
Will mich heute Nieselregen ärgern? Keine Sorge: ich habe einen Plan B. Der heißt Troll-Museum und das liegt gleich um die Ecke.
Was für ein fantastisches Museum! Anleitung gibt's in vielen Sprachen. Während des Rundgangs erwarten mich diverse interaktive Erlebnisstationen. Und natürlich verschiedenste Trolle. Erzählt werden dazugehörige Märchen und Geschichten. Es ist total unterhaltsam. Na, das war doch ein genialer Vormittag.
Mittags hat der Regen aufgehört und für die kommenden Stunden ist trockenes Wetter versprochen. Da es unerwartet warm ist, lasse ich eine meiner zwei Jacken im Hotel. Den Schirm nehme ich lieber mit.
Mein Ziel ist die Sherpatrappa. Da die Fjellheisen-Seilbahn nicht in Betrieb ist, wäre das eine Aufstiegsmöglichkeit auf den Storsteinen. Ich hatte mir zu Hause zwar eine größere Wanderung dorthin ausgedruckt, aber dafür erscheint mir das Wetter nicht stabil genug zu sein.
Die Sherpatreppe geht über 1300 Stufen steil auf den Berg. Sollte es zu schwer werden, kann ich jederzeit umdrehen und wieder hinab steigen.
Auf Schildern wird mehrfach vor dem schweren Aufstieg gewarnt. Aber ich bin hier wirklich nicht allein unterwegs. Die Wanderschuhe hatte ich vorsorglich mitgenommen.
Es wird eine mühsame Kraxelei. Jeweils nach ca. 100 Stufen gibt es eine Markierung, damit man weiß, wieviel man schon geschafft hat. Mir ist inzwischen so warm, dass ich keine Jacke mehr brauche. Regelmäßig lege ich Pausen ein, um zu verschnaufen. Je höher ich komme, desto weitreichender wird der Ausblick. Trotzdem habe ich das Gefühl, die Treppe will kein Ende nehmen. Umkehren ist für mich aber auch keine Option, zumal der Blick nach oben schon die Bergstation der Seilbahn zeigt. Nun denke ich langsam, das sollte doch zu schaffen sein. In Höhe der 1000. Stufe komme ich tatsächlich an einem Schneefeld vorbei - keine Sorge, die Stufen sind frei.
Noch einmal die letzten Reserven mobilisiert. Noch ist der Gipfel nicht erreicht. Ja, 1300 Stufen wollen erst mal bewältigt sein.
Dann ist es geschafft und ich bin oben. Für die Mühen werde ich jetzt mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Na, dafür war doch die Kletterei wirklich gut.
Unter mir liegt auf der ausgestreckten Insel die Stadt Tromsø - gar nicht so klein, wie gedacht. Von Tromsø führt die Brücke herüber nach Tromsdalen. Hier ist auch die Eismeerkathedrale zu sehen.
Hinter Tromsø entdecke ich den Flughafen und sehe winzige Flugzeuge starten und landen.
Dahinter ist eine Brücke zu sehen, die auf die Nachbarinsel Kvaløya geht..
Links und rechts weite Ausblicke über die langgestreckten Fjorde. Dahinter die schneebedeckten Berge.
Kommt da gerade ein Hurtigruten-Schiff an, das den Hafen von Tromsø ansteuert?
Erst knipse ich viele Bilder, dann suche ich mir ein Aussichtsplätzchen. Es ist so warm und sonnig, dass ich kurzärmlig sitzen bleibe. Ja, so kann ich meinen genialen Aussichtsbalkon richtig genießen. Nebenbei wird die Brotbüchse geleert. Den Rest aus der Trinkflasche spare ich mir für den Rückweg.
Ich habe mal wieder einen Platz, wo ich am liebsten sitzen bleiben würde.
Na, gut. Der Abstieg wartet noch auf mich. Ja, die 1300 Stufen sind auch bergab nicht ohne. Das Wetter hält und so kann ich mir genug Zeit nehmen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen :-)
Auch jetzt lege ich vorsorglich regelmäßige Pausen ein. Noch steigen viele Wanderer hinauf.
Stück für Stück nähere ich mich dem Ende der Sherpatreppe. Gegen 15.30 Uhr ist es geschafft.
Das war, trotz aller Mühen, ein genialer Wandertag!
Auf meinem Weg biege ich jetzt noch zur Eismeerkathedrale ab. Tut das gut, zu sitzen und die Beine auszustrecken, während die Augen durch die Kathedrale wandern.
Der Heimweg bringt mich wieder über die Brücke in Richtung Innenstadt. Jetzt fällt schon jeder Schritt schwer, aber ins Hotel schaffe ich es noch.
Morgen sollte ich mir ein Erholungsprogramm basteln. Abendspaziergang entfällt heute.
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