August 2011-Archiv
Donnerstag - Burg Kost und Tal von Plakanek
Wie im letzten Eintrag bereits angekuendigt, sollte mich mein Weg zum Maerchenschloss Kost fuehren. Ich war ja schon von meinen Quartiersleuten darauf aufmerksam gemacht worden, dass sich diese Burg im Tal versteckt. Und prompt bin ich fast einmal drumrum gefahren, bevor ich sie gefunden habe. Das muessen schon aengstliche Burgbesitzer gewesen sein, die eine maechtige Burg so versteckten. (Oh je, ich habe vergessen, dass ich ja wieder Umlaute schreiben kann - na, da versuche ich es mal.)
Und ich kann jetzt verstehen, dass die Tschechen so tolle Märchenfilme drehen. Bei solchen schönen Burgen braucht es nur ein bisschen Phantasie.
Die Burg selbst kann man nur mit Führung besichtigen, wobei drei Varianten zur Auswahl stehen. Da in Kürze die Tour I starten sollte, habe ich mich gleich dafür entschieden. Meine Befürchtung, nur "Bahnhof" zu verstehen, wurde zerstreut, denn ich bekam eine deutsche Lesemappe zur Eintrittskarte dazu - was für ein genialer Service!
Im überdachten Aufgang zur Burg hingen viele Geweihe. Die Schwalben flogen ein und aus. Und auf einem Geweih hatten die Schwalben doch tatsächlich ein Nest gebaut und beim Vorbeigehen schauten drei kleine Piepmätze auf die Besucher herunter - niedlich!
In der Burg habe ich mir erst einen Waffensaal, dann den großen Burgsaal (Betreten nur mit Pantoffeln) mit vielen Gemälden und zuletzt die schwarze Küche, die aber heute nicht mehr schwarz ist, angeschaut. Interessant war noch ein Gemälde mit einem Frauenportrait mit Loch: weil die Dame fremdgegangen war, hatte der wütende Gemahl auf das Bild gezielt und ihr dabei angekündigt, wenn sie es nochmal tut, dann trifft die Kugel sie.
Nach dieser Besichtigung habe ich mich gleich im Burgrestaurant zu Mittag gestärkt und dann meinen Weg Richtung Plakanek-Tal (Weinendes Tal) genommen. Das weite Tal (der Prospekt spricht von Canon, was ich so nicht bestätigen würde) ist an beiden Seiten von hohen Felsen begrenzt. Zunächst folgt der Weg einer Wiese entlang - und endlich komme ich wieder in den Genuss von Brombeeren, wobei ich feststellen muss, dass die Ausbeute im Böhmischen Paradies wesentlich geringer ist, als bei Teplice. Später wird ein Teich von den Felsen eingerahmt - freut euch auf fantastische Bilder. Dann geht der Weg durch einen kleinen Wald mit Brunnen, bevor er ins freie Feld mündet und damit für mich uninteressant wird. Ich mache wieder kehrt und gehe den gleichen Weg zurück, aber die gewechselte Perspektive ist durchaus auch sehenswert.
Auf dem Heimweg mache ich dann noch einen Abstecher zum Schlösschen Humprecht - nicht zu verfehlen, denn es liegt auf einem kleinen Hügel :-)
Und danach freue ich mich auf einen Sprung in meinen kleinen Teich unter der Burg Trosky - herrrrlich!!!
(Ergänzung zum Ballon folgt später)
Freitag - Mala Skala/Burgentour
Jetzt verstehe ich den Prospekt, der schreibt, daß Mala Skala die Perle des Böhmischen Paradieses genannt wird. Schon die Ankunft am Fluß Jizera mit dem Blick auf Vranov verspricht eine fantastische Tagestour. Ich starte den steilen Aufstieg und werde für die Mühe belohnt mit dem Blick von einer felsigen Aussichtskanzel 55 m über dem Fluss, Zahradka/Gärtchen genannt. Gleich ein solches Highlight am Anfang der Tour! Aber es bleibt interessant. Denn es folgt beim weiteren Aufstieg die Felsenburg Vranov/Pantheon. Auch hier bekomme ich wieder eine deutsche Lesefassung in die Hand. Neben einem kleinen Schlösschen hat offensichtlich ein Romantiker eine ganze Burg in den Felsen gebaut und diese noch mit diversen Gedenktafeln und Sprüchen bestückt. Unterwegs komme ich mit einem Berliner Paar ins Gespräch - sie machen auf der Heimfahrt aus der Hohen Tatra hier Station und wir sind sofort auf einer Wellenlänge. Während ich noch steil hinauf kraxle auf die höchste Stelle der Burg, sind die Berliner schon im Abstieg. Von oben sehe ich bereits mein nächstes Ziel: Burg Frydstejn. Jetzt heißt es aber aufpassen, mein Leseexemplar warnt mich zu erhöhter Vorsicht beim Abstieg durch einen schmalen Felsenspalt über steile Stufen hinab. Gegenverkehr ist da unmöglich.
Diese Burg war genial - nun folgt der Weg dem Kamm Vranovsky hreben und ich klettere weiter gut hinauf. Dieser Weg ist anstrengend, aber macht Spaß! Immer wieder gibt es kleinere Zwischengipfel, die erklommen werden. (Mal schauen, ob ich dazu Bilder in den Blog stelle.)
Nach einer guten Wegstrecke erreiche ich die Burg Frydstejn, die natürlich auch noch erstiegen werden will. Die Aussicht ist fantastisch. Ich sehe wieder den Jested bei Liberec.
Dann geht es erstmal zur Stärkung ins Dorf, wo ich die Berliner wieder einhole. Wir schwatzen und erzählen, aber der Heimweg wartet ja noch. In weitem Bogen geht es zurück nach Mala Skala. Nachdem ich einen schattigen Wald durchquert habe, erreiche ich oberhalb von Mala Skala eine Aussichtsbank mit wunderbaren Blick auf die Drei Zinnen. Wer hat jetzt gedacht, ich habe mich gewaltig verlaufen? Ich zeige euch noch das Bild dazu.
Zurück in Mala Skala lasse ich mir einen Eiskaffee schmecken - diese Tour war wirklich wunderbar!
Samstag - nochmal Maloskalsko
Eigentlich wollte ich den letzten Tag nutzen, einen Bummel durch Turnov zu machen. Nach der gestrigen Tour habe ich es mir aber anders überlegt. Ich bin diesmal nach Besedice gefahren um das Felsengebiet zu erobern, das ich gestern von Mala Skala aus gesehen habe. Und damit lag ich goldrichtig!
Ein Weg führte mich hinauf auf Sokol mit Blick auf den Felsenkamm Suche Skaly / gestern sah der aus wie die Drei Zinnen aus den Dolomiten - aus der Nähe ist der Eindruck ein ganz anderer. Der Blick von der Felsenkanzel ist reizvoll, sollte aber im Laufe des Tages noch übertroffen werden. Der Weg führte vorbei an mehreren Felsen in weitem Bogen durch den Wald. Ich blieb auf der gelben Markierung und erreichte eine gewaltige Felsengruppe, die gekrönt war durch drei aufeinander folgende Aussichtskanzeln - Wahnsinn!!!!!!!!!!!!!!!!
Auf jeder dieser Kanzeln eröffnete sich eine gewaltige Aussicht, sowohl in die Tiefe in Richtung Mala Skala, als auch in die Ferne nach Vranov, Frydstejn und Jested. Am Liebsten wäre ich hier sitzen geblieben und hätte mich überhaupt nicht mehr weg bewegt. Na, das war doch der krönende Abschluß für meinen Urlaub.
Auch der weitere Abstieg durch das Felsenlabyrinth Kalisch blieb interessant. Der Weg verlief wie ein Suchspiel von einer blauen Markierung zur nächsten. Nach dieser schönen Runde zogen sich allerdings die Wolken langsam am Himmel zusammen.
Der Heimweg sollte mich eigentlich noch zur Burg Rotstejn führen, aber als ich den Berg hinauf fuhr, fand ich nur einen vollen Parkplatz und denn kullerte mein Auto schon den Berg wieder hinab. Da habe ich die Burg wohl klassisch verfehlt - na, dann kommt sie eben auf meine Merkliste für den nächsten Urlaub im Böhmischen Paradies, so wie die Felsen von Klokocske und Betlemske skaly, an denen ich unterwegs mit Auto vorbei gedümpelt bin.
Dafür gings jetzt noch hinauf zum Aussichtsturm auf Kozakov. Raufwärts habe ich ganz viele Radfahrer überholt, die sich mühsam den langen, kurvenreichen Aufstieg hinauf gestrampelt haben. Oben angekommen war meine Aussicht auf Weitblick übers Böhmische Paradies durch die tief hängenden Wolken leider getrübt. Die Lage des Turmes ist ansonsten ideal. Bestimmt kann man bei schöner Fernsicht weit bis ins Riesengebirge schauen. Also kommt auch dieser Turm auf meine Merkliste :-)
Nach dem späten Mittagessen habe ich es mir dann doch noch überlegt, einen Abstecher nach Turnov zu machen. Erstmal gings aber mit den vielen Radfahrern den Berg hinab, wobei ich den Radfahrern den Vortritt gelassen habe: man sah es den Radlern regelrecht an, wie viel Spaß es ihnen machte, diese lange, kurvenreiche Abfahrt von ca. 6 km hinab zu fliegen. Wer weiter Richtung Turnov wollte konnte die Abfahrtstrecke sogar noch verlängern.
Samstag Nachmittag in Turnov bedeutete aber "Tote Hose". Zwar hatte die Touristinformation auf, jedoch hat der Internet-Zugang nicht funktioniert. Also bin ich zurück Richtung Rovensko, das ich gerade noch trocken erreichte.
Zum Glück hat der Regen im Laufe der Nacht aufgehört, so dass ich die Heimfahrt heute bei trockenem Wetter antreten konnte.
Schade, nun ist auch dieser erlebnisreiche Urlaub vorbei.
Wie angekuendigt habe ich vorgestern den Weg zur Burg Trosky eingeschlagen. Dieser Weg fuehrte mich zunaechst zu den Borecke skaly. Diese kleine Felsengruppe ermoeglichte bereits immer wieder schoene Ausblicke auf mein Tagesziel. Im Schatten lief es sich wunderbar. In Borek habe ich mich noch kurz bei einem kleinen Strassenhaendler mit leckeren Aprikosen und Pfirsichen versorgt, bevor dann der muehsame Aufstieg zur Burg begann. Der Weg fuehrte teils auf der Strasse, teils steil durch den Wald hinauf. Die Sonne wurde langsam immer unbarmherziger - jeder Flecken Schatten war durchaus willkommen. Das letzte Stueck fuehrte ueber einen Wiesenhang mit vielen Pflaumenbaeumen. Da musste ich mich doch gleich mal selbst bedienen :-)
Dann hatte ich die maechtige Burg mit den zwei Tuermen endlich erreicht. Ich freute mich schon, es geschafft zu haben, da wurde ich eines Besseren belehrt: es ging ueber steile Treppen noch weiter hinauf. Aber die Aussicht vom Turm war dann einfach genial: unter mir Rovensko, dann der Blick Richtung Hruba Skala mit dem Schloss und dahinter Turnov, und ganz dahinter war sogar der Jested von Liberec zu sehen. Na, da hatte sich doch die Muehe des Aufstieges wirklich gelohnt.
Nun lies ich mich gemaechlich hinab duempeln. In einer kleinen Touristenbaude wollte ich noch schnell mal das Stille Oertchen nutzen, aber da kam mir ein FURCHTBARER DRACHEN entgegen und ueberdeckte mich mit einem Schwall tschechischer Worte. Ich verstand gar nichts, deutete dem Drachen aber an, wohin ich wollte. Da erklaerte er mir mit wenigen deutschen Worten, dass er das Schluesselchen nur herausgibt an Gaeste. Ich sagte, ich waere ein Gast, was der Drache mir aber nicht glauben wollte. Also bestellte ich ein Pivo und bekam das gueldene Schluesselchen ausgehaendigt. Der Drache passte auf, dass ich das Schluesselchen dann wieder an ihn zurueck gab und es nicht anderen Nicht-Gaesten aushaendigte. Schnell trank ich mein kuehles Bier, um diesen schrecklichen Ort mit dem furchteinfloessenden Drachen wieder zu verlassen.
Wanderer, der du bei der maerchenhaften Burg Trosky unterwegs bist, habe Acht vor furchteinflossenden Drachen!!!
Die Mittagszeit war vorbei, mein Magen signalisierte, dass ein schoenes Mittagessen bei einer gemuetlichen Einkehr nicht verkehrt waere. Wenige Schritte unterhalb der Burg war der Besucherparkplatz und gleich daneben ein Restaurant, in dem mich eine gute Fee - jetzt geht die Phantasie mit mir wirklich durch - mit einem leckeren Essen verwoehnte.
So gestaerkt wolte ich nicht den gleichen Weg nach Rovensko zurueck laufen. Ein Weg mit roter Markierung fuehrte mich noch ein Stueck auf einem Wiesenhang entlang und dann hinab ins Tal nach Vidlak. Von dort gings mit gelb vorbei an mehreren Teichen nach Borek. Schade, dass ich die Badesachen nicht dabei hatte, denn ein Sprung ins kuehle Nass waere bestimmt herrlich gewesen. So konnte ich nur den Kindern zuschauen, die sich im Wasser tummelten.
Die Bahn brachte mich dann zurueck von Borek nach Rovensko - was fuer ein schoener Tag, auch wenn die Temperaturen langsam unertraeglich wurden.
Der Start gestern begann mit Wolken - so wie heute. Aber schon bald hatte die Sonne alle Wolken vertrieben. Mit Auto fuhr ich nach Hruba Skala. Eine kleine Runde durch das morgendlich-verschlafene Schloss, dann fuehrte mich der Weg zur Felsenstadt. Gleich zu Beginn des Weges hatte ich eine prima Aussichtplattform/Marianska vyhlidka erreicht, die den Blick zum Schloss, als auch zu den Felsen, die hier DraÄi skaly/Drachenfelsen, Sarkophag oder Sahara heissen, ermoeglichte. Denn gings mit gelber Markierung zunaechst tief hinab und im schattigen Bogen an mehreren Quellen vorbei durch ein ausgedehntes Waldgebiet. Mein Weg fuehrte mich an einem kleinen Teich vorbei und dann wieder aufwaerts zur Burg Valdstejn/Wallenstein. Das war eine niedliche kleine Burg, die aber ganz liebevoll restauriert worden ist, so dass sich ein Besuch wirklich gelohnt hat. Eine kleine Baude lud zur gemuetlichen Mittagsrast ein.
Frisch gestaerkt nahm ich den Rueckweg, diesmal mit blauer Markierung, in Angriff. Dieser Weg hatte es dann aber in sich: es ging direkt an den Felsen vorbei, ueber steile Treppen und Leitern hinauf und hinab. Dabei konnte ich mehrfach Kletterer beobachten, die sich an diesen steilen Felsen hinauf muehten. Hier heissen die Felsen Certova ruka/Teufelshand oder Kapelnik/Kapellmeister. Ziemlich k.o kam ich dann wieder beim Schloss Hruba Skala an.
Aber jetzt konnte ich mich auf den Heimweg freuen, denn die Badesachen waren im Auto und der Weg zu dem Badeteich lag ja am Heimweg. War das herrlich, nach diesem Wandertag sich im kalten Wasser zu erfrischen!!!
Heute soll mich mein Weg zum Maerchenschloss Kost fuehren. Mal hoffen, dass es dort keine boesen Drachen gibt.
Die Orientierung habe ich mir am Sonntag abend mit meiner Wanderkarte verschafft und nun bin ich voller Tatendrang.
Da die meisten Burgen am Montag geschlossen haben, fuehte mich meine erste Tour in die Prachovske skaly. Ich mache also weiter Urlaub in Felsenregionen. Die Felsenstaedte sind hier kleiner als in Adrspach-Teplice, aber auch erlebnisreich. Ueber viele Stufen gings hinauf und hinunter, auf hohe Aussichtspunkte mit Blick auf Staedte, Hoehenzuege und auf jedem Huckel eine Burg, und hinab durch schmale Felsenspalten, also gibts auch hier Maeuseloecher. In der Felsenstadt liesen sich die Tagestemperaturen von 30 Grad im Schatten gut ertragen.
Am Nachmittag bin ich dann nochmal nach JiÄin, um einen Einkaufsbummel zu machen. Jede klimatisierte Einkaufsmoeglichkeit war da willkommen. Die Stadt laedt aber zum Schlumpern ein.
Heute frueh starte ich also zur Eroberung der Burg Trosky, die ja ueber dem Gebiet gewaltig herausragt. Also halte ich mich jetzt nicht lange auf. Bis bald.
Jetzt habe ich erstmal mein Quartier bezogen und bin auf der Suche nach einem gemuetlichen Restaurant fuer ein verspaetetes Mittagessen. Dabei habe ich die Touristinfo von Rovensko entdeckt und diesen Internet-Zugang. Mit der Verstaendigung hapert es enorm, aber ich komme schon irgendwie durch.
Soviel in Kuerze von hier. Demnaechst sicherlich mehr.
Bis bald.
Auf meiner gestrigen Heimfahrt hat mich ueber dem Tal von Adrspach-Teplice ein maechtiges Gewitter erwischt. Da war ich nur noch froh, dass ich heil wieder im Quartier ankam.
Aber nun schoen der Reihe nach, denn ihr wollt sicherlich wissen, was ich so gemacht habe.
Am Donnerstag habe ich mir den mittleren Teil der Broumovske steny vorgenommen. Gestartet bin ich in Hlavnov. Ich habe zunaechst einen weiten Bogen hinauf in die Felsenregion gemacht, zum Felsengebilde Panova vez/Herrenturm. Damit hatte ich die Kammregion erreicht und brauchte nur noch leichte Auf- und Abstiege absolvieren. Vorbei gings am Supi koÅ¡ - 702 m - mit einer schoenen Aussicht. Dann kam wieder ein Teilstueck mit vielen Felsen. Am lustigsten fand ich den BumbrliÄek/Pumperle - wirklich ein lustiges Dickerchen. Dann erreichte ich eine fantastische Felsenaussicht: das Skalni divadlo/Felsentheater. Bereits von hier konnte ich sehen, wo mich der Abstieg dann hinab in die beruehmte KovaÅ™ova rokle/Schiedschlucht fuehren sollte. Na, das machte doch gleich Appetit darauf.
Zuerst bin ich aber weiter dem Kammweg gefolgt, der mich zur Kapelle Hvězda/Stern fuehrte. Dann liess ich mir in der nahen Huette - was masslos untertrieben ist fuer diese noble Berggaststaette - die Knoedel mit Gulasch schmecken und als auf der Terasse noch ein Plaetzchen frei wurde, passten auch noch bei dieser prima Aussicht ein paar Palatschinky in meinen Bauch. Am liebsten waere ich dort sitzen geblieben, aber irgendwann muss man ja auch wieder hinab.
Und der Abstieg durch die Kovařova rokle war wirklich maechtig gewaltig. Der Rueckweg zum Auto war dann leicht geschafft. Na, das war doch eine klasse Runde.
Solches Wetter hatte ich mir eigentlich auch fuer den Ausflug nach Dvur Kralove gewuenscht. Auf unserem haeufigen Weg in Richtung Slowakei sind mir schon immer die Hinweise auf den Safari-Zoo aufgefallen. Diesmal bot es sich an, den kurzen Weg von 50 km dorthin zu fahren. Bei Sonnenschein bin ich angekommen, aber der Himmel zog sich langsam mit Wolken zu. Also bin ich gleich erstmal zum Safari-Bus durchgestartet. Ich haette auch mit dem eigenen Auto auf Safari gehen koennen, habe dann aber doch Angst um mein Auto gehabt - wer weiss, wie die Tiere so drauf sind und ob sie neugierig auf mein Auto waeren. Im Prospekt stand ausserdem, dass fuer Schaeden an Autos keine Haftung uebernommen wird. Also Safari mit Bus: ein Platz auf dem oberen Deck habe ich noch erwischt, dann gings gemuetlich hinein in den Safari-Park.
Zunaechst waren die Tiere noch durch Abgrenzungen von der Fahrtstrecke getrennt. Spaeter ging die Route direkt zwischen den Tieren hindurch. Zu sehen gab es eine Vielzahl von Bueffeln, Zebras und viele verschiedene Antilopenarten. Der Bus fuhr wirklich so gemuetlich, dass man bequem Bilder knipsen konnte. Dann wurde es aber dunkel, die ersten Tropfen fielen und ich zog es vor, in die untere Etage des Busses zu verschwinden - gerade noch rechtzeitig, bevor ein ausdauernder Regenguss herunter kam. Mist!
Der Bus fuhr in seinem gemaechlichen Tempo weiter, aber viele Tiere hatten sich dann unter die Baeume zurueckgezogen. Bilder knipsen war bei den Wetterverhaeltnissen nicht mehr gut moeglich. Ausserdem suchte sich das Wasser vom oberen Deck seinen Weg von oben nach unten und triefte in Stroemen herab, so dass es selbst auf der unteren Busetage schwer war, trocken zu bleiben. Von den Loewen, die wieder in abgetrennten Kaefigen waren, habe ich leider nicht viel gesehen. Auch die Giraffen und Nashoerner blieben im Hintergrund. Schade, aber nicht zu aendern. Bei schoenem Wetter ist diese Safari bestimmt wesentlich sehenswerter.
Nach der Safari habe ich mir ein trockenes Plaetzchen gesucht und den Regen abgewartet, bevor ich in den nebenan gelegenen Zoo spaziert bin. Jetzt kam wieder die Sonne heraus und die Zoorunde wurde erlebnisreich. Viele Tiere sind hinter grossen Glaswaenden zu sehen, so dass man sehr nah an die Tiere heran kommt. Da ist es schon beeindruckend, wenn man an der Scheibe steht und ein Gepard oder spaeter sogar ein gewaltiger Tiger kommen direkt auf einen zugelaufen. So nah war ich diesen Tieren noch nie. Auch die Affen liessen sich so gut beobachten. Ausserdem gab es einige Gehege, durch die man hindurch laufen konnte. So kam ich auch an ein blaues Prachttaubenpaar sehr nah heran. Freut euch schonmal auf die Bilder!
Nach der Zoorunde habe ich noch einen kurzen Abstecher ins Staedtchen gemacht, das aber nicht viel zu bieten hatte. Also ging es wieder Heim. Vom Gewitterguss auf dem Heimweg habe ich oben schon berichtet.
Heute bin ich wieder mit Sonnenschein aufgestanden. Ich sollte mich ueber das bisherige Urlaubswetter wirklich nicht beschweren. Mit Auto bin ich ins nahe Radvanice gestartet - das ist am Rande meiner Karte gerade so noch drauf, die heutige Tour allerdings nicht. Aber den Weg auf den Zaltman habe ich trotzdem leicht gefunden: mit roter Markierung hinauf auf den Kamm, dann mit gruen den Kamm entlang und mit blau wieder hinab. Mit ca. 3 Stunden eine kleine Runde. Am Kammweg waren viele Bunker aus dem 2. Weltkrieg aufgereiht. Der Zaltman selbst ist ein kleiner Gipfel mit Aussichtsturm. Vielleicht sollte ich Zaltmaennchen sagen, denn das Tuermchen hatte Muehe, den Blick in Richtung Adrspracher Felsen ueber die Baumwipfel hinweg zu ermoeglichen. Dafuer war die Schneekoppe wieder gut zu sehen und der Blick in die andere Richtung hinter den Berg war auch Klasse, in der Ferne war ein grosser See auszumachen - ich muss mal meine Autokarte konsultieren. Bergab konnte ich viele Himbeeren und Brombeeren geniessen - so schmeckt der Urlaub.
Jetzt bin ich wieder zurueck in Teplice, werde in Ruhe meine sieben Sachen einpacken und dann noch eine Abschiedsrunde durchs Staedtchen drehen. Morgen geht es dann weiter ins Boehmische Paradies. Mal schauen, ob ich auch dort einen Internet-Zugang finde. Vielleicht hoert ihr dann wieder von mir.
Tschuess Teplice.
Zunaechst erst mal eine Fehlerkorrektur zu meinem letzen Eintrag: Der Gipfel heisst richtig Ruprechticky Spicak und ist 880 m hoch. Und der Ausflug nach Polen fuehrte mich in den Nationalpark Gory Stolowe, wo ich mir das Labyrinth Bledne Skaly und die Felsenstadt Szczeliniec Wielki - das kann ich gar nicht aussprechen - angesehen habe.
Am Dienstag wollte ich den Tag etwas ruhiger angehen, da ich mir fuer gestern die Fahrt nach Wroclaw vorgenommen hatte. Also bin ich am morgen mit dem Baehnle nach Adrspach gefahren und von dort gemuetlich durch das Tal, immer am Fluesschen Metuje entlang, gen Teplice geduempelt. Die Sonne schien und der Weg war so richtig zum Ausspannen. Zu Mittag erreichte ich den Eingang zur Teplicer Felsenstadt und legte meine Mittagsrast ein. Und wie ich so auf der Terasse sitze, sehe ich gegenueber hoch oben einige Felsen, die bestimmt eine prima Aussicht bieten. Also krame ich meine Wanderkarte aus dem Rucksack und sehe, dass dort ein gelb markierter Weg auf den Lysy vrch und von dort weiter nach Teplice fuehrt. Dazu muss ich zwar den bisherigen Weg nochmal ein kleines Stueck zurueck gehen, aber dieser Aufstieg reizt mich. Soviel zum Thema "gemuetlicher Tag". Der Aufstieg geht naemlich schoen steil hinauf, aber dafuer kann ich dann wieder einen wunderbaren Blick von oben auf die Lokomotive, den Aussichtsgipfel der Teplicer Felsenstadt und die vielen Felsen ringsum geniessen. Der Abstieg nach Teplice versorgt mich wieder mit reichlich Brombeeren - was will ich mehr.
Nach dieser doch relativ gemuetlichen Tour war ich gut ausgeruht fuer meine Fahrt nach Wroclaw. Wissend um die polnischen Strassenverhaeltnisse bin ich sicherheitshalber beizeiten gestartet - bis hinter Walbrzych, eine wirklich haessliche Stadt, gings wirklich nur langsam von Loch zu Loch. Zum Glueck wurde die Strecke, immer auf der 35 entlang in Richtung Wroclaw, allmaehlich besser. Verfahren war bis Wroclaw praktisch unmoeglich. Dafuer hatte ich dann in Wroclaw zu tun, zentrumsnah eine Parkmoeglichkeit zu finden. Letztendlich bin ich dann doch ins Parkhaus gefahren. Von dort war ich schnell in der Stadt. Auf dem Weg entdeckte ich schon die ersten Zwerge, auf die mich mein Stadtfuehrer, den ich mir in Soemmerda aus der Bibliothek mitgenommen habe, aufmerksam gemacht hat. Diese kleinen, frechen Gnome sind wirklich lustig und es macht riesigen Spass, zu sehen, wo sie sich ueberall rumtummeln und verstecken. Mein Buch vermeldet, dass es ueber 100 sein sollen - da wird klar, dass ich wohl nicht alle finde. Wer mit Kindern unterwegs ist, wird sich bestimmt in der Touristinfo den Wegweiser zu den Zwergen holen.
Aber ich bin ja gekommen, um mir auch noch die Stadt anzuschauen. Der erste Weg fuehrt mich mit Buch in der Hand ueber den Ring und zum Rathaus. Dann geht es hinauf die vielen Stufen auf den Turm der Elisabethkirche, wo ich mir von oben eine prima Uebersicht ueber die Stadt verschaffen kann. Der Blick geht weit, denn die Stadt ist doch riesig. Versaeumt habe ich, Ausschau zu halten, ob die Fernsicht ausreicht, um bis ins Riesengebirge zu schauen. Von oben habe ich bereits die Dominsel entdeckt, zu der mich dann mein naechster Weg fuehrte. Klar gings dabei auch ueber die Bruecke, an der die viiiiiiiiiiiielen Verliebten ihre viiiiiiiiiielen Vorhaengeschlosser hinterlassen haben. Nach einer ausgiebigen Runde ueber die Insel meldeten sich meine Fuesse und mein Magen. Also gings weiter zur Markthalle, wo ich mich mit Piroggen staerken konnte und meine mueden Fuesse eine Pause einlegen konnten. Dabei das Marktgetuemmel zu beobachten ist durchaus angenehmer, als sich selbst hindurch zu bewegen, wobei es in der spaeten Mittagszeit nicht so voll war.
Dann gings gemuetlich zurueck Richtung Innenstadt, wo ich mir noch den beruehmten Ratskeller angeschaut habe. Und dann hiess es, das Parkhaus wiederzufinden, wo das Auto stand. Das Parkhaus war schnell gefunden, auch das Auto und dann gings auf die Suche nach dem Weg aus der Stadt. Aber auch das ging leichter als gedacht.
Auf der Heimfahrt habe ich dann nochmal eine Kaffeepause in einem kleinen Restaurant mit Terasse eingelegt und mich davon ueberzeugt, dass der Kuchen in Polen wirklich lecker schmeckt. Der heisse Apfelkuchen wurde mit Eis, Schlagsahne und einer leckeren Schokoladensosse serviert - einfach Klasse!
Nach 18 Uhr war ich dann wohlbehalten in Teplice zurueck - da hatte die Touristinfo mit dem Internet schon zu. Deshalb gibt es heute einen Morgenbericht, bevor ich zu meiner naechsten Tour aufbreche. Die Sonne scheint bereits und vertreibt ganz schnell die morgendlichen Wolken. Das wird bestimmt wieder ein schoener Tag.
Da bin ich wieder!
Die Tage vergehen hier wie im Flug - ich bin jeden Tag gut unterwegs. Am Sonntag habe ich mir gedacht, ich suche mir am Besten eine Tour aus, wo nicht alle hinlaufen. Ich bin also nach Viznov gefahren, habe dort das Auto an der kleinen Kirche abgestellt und mich auf den Weg zum Ruprechtitsky Spicak (Zweifel, ob ich das jetzt richtig geschrieben habe) gemacht. So frueh lag noch der Morgentau auf den Blaettern (mir ging das Lied von Keimzeit gar nicht mehr aus dem Sinn), der Morgendunst hing ueber den Wiesen und vom Turm war nichts zu sehen. Also dachte ich mir, ich lass mir beim Aufstieg Zeit, damit ich oben dann mit der staerker werdenden Sonne und hoffentlich ohne Dunstwolken wenigstens was sehen kann.
Das Bummeln fiel mir gar nicht schwer, denn ich kam an einer Brombeerwiese vorbei. Und dort hing ich erstmal fest, solange bis keine einzige Brombeere mehr Platz in meinem Bauch fand. Das will schon was heissen, wenn ich im weiteren Aufstieg an Brombeeren und Himbeeren einfach vorbei laufen kann :-)
Der Weg war genial: es ging immer ganz allmaehlich am Bergrand bergauf. So gemuetlich macht das Ersteigen von Bergen Spass - dachte ich bis ca. 1 km unterhalb des Gipfels, denn dann zeigte mir dieser Berg seinen langen Haken. Jetzt ging es naemlich nur noch ganz steil hinauf, bis ich den Gipfel erreicht hatte. Die Sonne schien, alle Morgenwolken hatten sich aufgeloest und vom Turm hatte ich eine fantastische Aussicht. Da war die Muehe des Aufstieges schon wieder vergessen. Ein kurzer Eintrag ins Gipfelbuch, dann Beine hoch und Mittagssiesta eingelegt.
Dann ging es den gleichen Weg wieder hinab, was mich aber in keinster Weise gestoert hat, denn ich hatte diesen Weg fast allein fuer mich. Lediglich ein paar Radfahrer wollten es wissen mit ihren Mountainbikes. Und da ich beim Mittag meine Brotbuechse geleert hatte, fand sich darin gaaaaaaaanz viel Platz fuer die vielen Brombeeren, die nicht mehr in meinen Bauch gepasst haben. So konnte ich zum Abendbrot nochmal Brombeeren mit Milch geniessen und den Kindern im Quartier auch eine gute Portion abgeben, worueber diese sich sehr gefreut haben.
Heute wollte ich eigentlich nur einen kleinen Abstecher nach Polen machen und mir die Bledne Skaly anschauen. Das Auto rollte perfekt, bis an der Einfahrt zu den Bledne Skaly ein Schlagbaum den Weg versperrte. Kurze Rueckfrage ergab: Einfahrt hinauf ist nur zu jeder vollen Stunde. Also hiess es erst einmal warten. Puenktlich ging 10 Uhr der Schlagbaum auf und eine lange Autoschlange faedelte sich die schmale Bergstrasse hinauf. Oben angekommen wurden die Autos auf dem eng begrenzten Parkareal eingewiesen. Dann ging es im Gaensemarsch hinein ins Felsenlabyrinth.
Erst dachte ich mir, das kann ja nervig werden, wenn sich so viele Leute durch ein Felsenlabyrinth faedeln. Aber dann stellte ich fest, dass es sogar ziemlich lustig wurde: ich konnte miterleben, wie sich dicke und duenne Leute durch die schmalen Spalten bemuehen und grosse und kleine Leute sich buecken muessen, um unter Felsen hindurch zu watscheln, wie die Entchen. Die Runde durch dieses Labyrinth war echt kurzweilig, aber schneller vorbei als gedacht. Bereits gegen 12 Uhr war ich die schmale Bergstrasse wieder hinunter gefahren - da wollte ich wirklich noch nicht nach Hause.
Also bin ich weiter gefahren zum Park Gory Stolowe, der gleich um die Ecke liegt. Nun denkt ihr bestimmt, das muss doch langsam langweilig werden, wenn ich eine Felsenstadt nach der naechsten besuche. Aber jede Felsenstadt ist irgendwie anders. Auf Gory Stolowe muss man erstmal hinauf auf ein ausgepraegtes, felsiges Hochplateau kraxeln. Dort geht es dann auf einen Rundweg duch die Felsen mit vielen ausgepraegten schmalen Spalten und immer wieder zwischendurch Ausblicke von den hohen Felsen hinunter auf die weite Landschaft, die sich allerdings heute zunehmend mit Wolken zuzog, aber es blieb trocken.
Gleich am Anfang ging es tief hinab in eine Spalte, die sich Hoelle nennt. Spaeter konnte ich auf einem hohen Ausguck beobachten, wie sich Kletterer am Felsen entlang von unten hochhangeln. Na, das war doch heute wieder ein interessanter Tag.
Auf dem Heimweg habe ich dann noch ein Eis geschleckert. Aber jetzt bin ich doch ganz schon kaputt.
Soviel von hier. Ich melde mich wieder.
Mein perfekter Wanderfuehrer machte mich neugierig auf eine groessere Tour: von Teplice hinauf zur Lokomitive weiter zum Cap und von dort ueber Skaly zurueck. Die Tour war mit ca. 16 km angegeben, aber ich hatte mich ja die vergangenen Tage gut eingelaufen. Also bin ich unternehmungslustig gestartet.
Erst mal ging es von Teplice vorbei an vielen Himbeerstraeuchern gut bergauf. Das letzte Stueck entpuppte sich als richtige Kraxelstrecke. Da war ich schon froh, dass ich mich an der Lokomotive ausruhen konnte. Der Ausblick von dort oben war genial: unter mir der Eingang zur Teplicer Felsenstadt, linkerhand der Aussichtsgipfel mit den 300 Stufen und dahinter die Schneekoppe vom Riesengebirge. Na, da hatte sich die Anstrengung doch gelohnt, auch wenn ich arg aufpassen mussten, denn die Lokomotive hatte kein Gelaender.
Danach fuehrte mich der weitere Weg durch eine Felsenstrecke, immer schoen von einer gruenen Markierung zur naechsten, damit ich mich nicht verlaufe :-) Dabei galt es wieder einmal durch Spalten zu schluepfen, von einem Felsen zum naechsten zu springen oder ueber einen Baumstamm eine Spalte zu ueberqueren. Dann wurde nach einer Heidelbeerstrecke der Weg langsam breiter und zum gemuetlichen Waldweg. In weiten Boegen ging es dann bergauf-bergab immer wieder an felsigen Regionen und Hochmooren vorbei. Damit wurde die Strecke recht kurzweilig. Ueberholt haben mich lediglich einmal zwei junge Maedchen, die schwatzenderweise an mir vorbei zogen. Der Weg fuehrte dann hinab ins Tal der drei Musketiere und wurde erneut zum breiten Waldweg. Als ich schon dachte, jetzt wird der Weg aber langweilig, fuehrte mich ein scharfer Abzweig links hinauf in die Hoehe, wo ich nach kurzer Kraxelstrecke den Cap/Storch, einen felsigen Gipfel, erreichte. Jetzt spuerte ich aber schon die Laenge der Strecke - ca. 12 km bis hierher sagte mir der Wegweiser. Eine kurze Staerkung tat gut. Dann gings hinab ins Tal nach Skaly, wo ich mir ein spaetes Mittagessen schmecken lies, bevor ich noch hinauf zur Burg Bischhofstein gekraxelt bin. Der Heimweg sollte mich eigentlich ueber gelb-rote Markierungen fuehren - den Weg habe ich aber trotz Bemuehungen nicht gefunden. Also gings mit blau zurueck. Spaeter habe ich festgestellt, dass das der kuerzeste Rueckweg war. So k.O. wie ich in Teplice ankam, trotz Wegzehrung mit Himbeeren und Heidelbeeren bis zum Abwinken, hat es gerreicht.
Da war heute ein Ruhetag angesagt. Aufgestanden bin ich mit Regen, was mich aber nicht davon abgehalten hat, nach Nachod zu fahren. Dort habe ich den Vormittag zu einem ausgiebigen Stadtbummel genutzt. Auf dem Markt war ein Rummel aufgebaut - die Hoffnung, das sich auf dem Marktplatz versteckende und Glueck versprechende Hufeisen zu finden, war damit vergeblich. Also habe ich den Rummel passiert und bin hinauf zum Schloss, wo ich erstmal den beiden Baeren im Graben "Dobry Den" gesagt habe. Auf Schlossbesichtigung hatte ich keine Lust, auf Turmbesteigung schon. Danach bin ich noch ueber die Schlossterasse - ein Brautpaar verlies gerade die kleine Kirche - und durch den kleinen Barockgarten gestiefelt, bevor ich mir am Markt ein gemuetliches Lokal gesucht habe, wo es Gulasch und Knoedel gab, hmmm lecker!
Auf dem Rueckweg zum Auto habe ich dann per Zufall in der Fussgaengerzone das gesuchte Hufeisen gefunden - also doch Glueck gehabt. Na, wenn das kein gutes Zeichen ist!
Auf dem Heimweg habe ich noch kurz Station in Police nad Metuji gemacht - auch dort war Markt und Rummel. Nach dem vorherigen Regenguss brannte jetzt die Sonne und ich kam mir vor, wie in der Sauna. Also noch kurz ein Eis geschleckt und dann heimwaerts.
Das wars erstmal von hier. Ich melde mich wieder. Bis bald.
Dieser Urlaub ist genial. Mir geht es richtig Klasse: mit heissen Himbeeren und Eis im Bauch. Aber der Reihe nach.
Gestern hat mich das Wetter noch mit einigen Regenschauern geaergert. Am Morgen hatte ich das Gefuehl, ich bin die Einzige, die zu den Teplicer Felsen unterwegs ist, aber das sollte sich noch aendern. Als ich gegen 9 Uhr am Eingang gestartet bin, hatte ich jedenfalls den stillen Wald nur mit Vogelgezwitscher fuer mich. Der Weg ging gut bergauf - so sollte es fuer die gute halbe Wegstrecke bleiben, weil man zu den Felsen erstmal tief hinein in den Wald und hinauf auf die Hoehe muss. Eine ausfuehrliche Weg- und Felsenbeschreibung hilft, waere aber bei der perfekten viersprachigen Ausschilderung eigentlich kaum noetig. Gleich am Anfang habe ich die Chance, ueber einen steilen Aufstieg (300 Stufen - ich habe mehr gezaehlt, wohl weil ich die Steinsstufen mitgezaehlt habe) zunaechst auf Stahlstufen, dann ueber mehrere steile Leitern, einen Aussichtsfelsen zu erklimmen. Das lasse ich mir natuerlich nicht entgehen. Kaum vorstellbar, dass dort oben mal eine Felsenburg gestanden haben soll. Vom Gipfel habe ich jedenfalls eine gute Aussicht auf den Eingang zur Felsenstadt und auf die vielen Felsentuerme im Wald. Beim Abstieg erwischt mich dann die erste Husche des Tages, es sollten noch mehrere folgen. Zum Glueck hatte ich da schon die steilen Leitern geschafft. Auf einem kleinen Podest habe ich die Regensachen uebergeworfen und bin dann sehr, sehr vorsichtig ueber die Stahlstufen hinab gestiegen. Weiter gings dann bei nachlassendem Regen auf dem Rundweg zunaechst hin zur und dann durch die Felstenstadt. Die Hoehe der Felsenwaende und -tuerme ist fast noch beeindruckender als bei den Adrspacher Felsen. Auch hier gab es wieder die Beschilderung, die mich nach den gekennzeichneten Gebilden suchen laesst. Ausserdem passiere ich den grossen und kleinen Domplatz. Dann reizt mich eine tiefe Felsenspalte erneut zum Faedeln durch schmale Durchgaenge. In einem weiten Bogen geht es hinter der Felsenstadt herum, um dann vorbei am Eisbaeren und durch Sibirien langsam zurueck an den Ausgangspunkt der Runde zu gelangen. Nach gut 3 Stunden habe ich den Eingang der Felsenstadt wieder erreicht, geniesse mein Mittagessen (hmmmm, lecker gebratenen Kaese mit Tatarsky-Sosse). Das kleine Baehnlein bringt mich dann nach Teplice zurueck.
Heute morgen starte ich bereits mit Sonnenschein, aber einem kalten Wind. Ich tausche mich beim Fruehstueck kurz mit den anderen Gaesten ueber die Wanderplaene aus und stelle fest, dass wir heute das gleiche Ziel ins Auge gefasst haben. Mein perfekter Wanderfuehrer aus der Touristinformation lockt mich heute zum Kamenna brana, einem Felsentor auf den suedlichen Broumovske steny (Braunauer Waende). Zunaechst starte ich mit dem Auto an den Ausgangspunkt der Tour. Dann geht es durch die Zajeci rokle (Hasenschlucht) immer gut bergauf bis kurz unterhalb des Kammes. Nebenbei gibt es reichlich Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren - na, das ist doch was fuer mich! Da der Weg unterhalb des Kammes weiter geht, bleibe ich vom starken Wind verschont, was mir nur Recht ist. Nicht lange und ich habe das Kamenna brana erreicht, wo ich die Mitwanderer erwarte, waehrend ich die Aussicht geniesse. Meine Mitwanderer folgen bald, legen aber im weiteren Verlauf der Route einen solchen Sturmschritt vor, dass ich mich doch wieder zurueck fallen lasse. Bei den regelmaessigen Pausen treffen wir uns eh wieder. Und weil ich nun alleine und gemuetlich wandere, bleibt genug Zeit, nebenbei die Heidelbeeren zu naschen.
Der naechste markante Punkt mit weiter Aussicht ist dann der Gipfel Koruna (Krone). Von diesem geht es leicht bergab bis zu einer Kreuzung, an der mich mein Wanderfuerer zurueck an den Ausgangspunkt lotsen will. Dazu habe ich aber bei dem schoenen Wetter heute absolut keine Lust. Meine gute Wanderkarte zeigt mir einen weiteren Abstecher zum Bozanowsky Spicak, vorbei an vielen mit Namen versehenen Felsen. Also wandere ich weiter, vorbei an Katze, Kamel, Eichhoernchen, Waran ... So gefaellt mir der Tag. Der Weg beschreibt einen weiten Bogen und findet sich dann am Panuv kriz ein (wo ich erneut die Mitwanderer einhole). Einkehrmoeglichkeiten sieht die Route heute nicht vor, also bin ich gut mit Proviant eingedeckt. Nach einer weiteren ausgiebigen Rast geht es dann ueber eine Waldstrasse zurueck Richtung Slavny. Diese Strecke wird bald langweilig, also nutze ich die Gelegenheit noch zu einem weiteren Abstecher zur Slavenska-Aussicht, wo ich nochmal einen Blick von oben auf die Felsen werfen kann. Dann geht es endgueltig zurueck ins Tal.
Na, das war doch heute eine geniale Runde. Das Wetter verspricht, die naechsten Tage so zu bleiben. Was will ich mehr.
Auf dem Heimweg habe ich noch einen kurzen Abstecher zur Gaststaette auf dem Tafelberg Ostas gemacht, wo ich mir das bereits erwaehnte Eis mit Himbeeren schmecken lassen habe.
Nun geht es gemuetlich zurueck ins Quartier. Bis bald!
Oh weh, hier gibt es ganz viele Felsen! Ich spuere meine Waden!
Gestern bin ich mit dem kleinen Baehnle, vergleichbar mit unserem <Ferkeltaxi> durch das Tal bis nach Adrspach gefahren. Dort brauchte ich nur den Zug verlassen, schon stand ich vor dem Eingang in die Adrspacher Felsenwelt. Beim Loesen des Tickets bekam ich einen polnischen Fuehrer in die Hand gedrueckt, den ich aber gleich in einen deutschen Fuehrer umgetauscht habe. <Das passiert also, wenn ich es mit tschechischen Vokabeln versuche / dabei war ich so stolz, dass ich das noch kann.>
Der Fuehrer war allerdings perfekt, denn er erlaeutert nicht nur die diversen Felsformationen, die es unterwegs zu sehen gibt. Beim Donnerstein wurde gleich die Sage mit erzaehlt. Fuer die Augen gab es genug zu entdecken. Die Felsenstadt ist groesser, als die Tissaer Waende, und die fand ich schon beeindruckend. Die Fahrt ueber den oberen See habe ich mir gespart und bin hinterm See die vielen Leitern hoch geklettert. Na, das war aber ein Kraxelparadies. Jetzt kann ich Stefans Faszination fuer diese Gegend nachvollziehen. Bis zur Teplicer Felsenwelt wollte ich am ersten Tag nicht gleich durchstarten, also bin ich auf dem gleichen Weg zurueck. Ich habe die Gunst genutzt, dass gerade kein Boot anlegte und bin die Leiter hinunter zur hinteren Anlegestelle. So konnte ich noch beobachten, wie die Kaehne ueber den See gestakt werden.
Dann bin ich weiter dem Rundweg gefolgt, habe Liebespaar und Buergermeister besucht und festgestellt, dass ich noch durchs Mauseloch passe. Die Beine waren vom vielen hinauf und hinab schon ganz schoen zu spueren, aber die Runde um die klare Sandgrube habe ich auch noch mitgenommen.
Danach war aber eine Staerkung dringend noetig, zumal es bereits auf 15 Uhr zuging. Da muss ich die naechsten Tage dran denken, dass ich nicht nur was zu Trinken, sondern auch was zu Essen einstecke. Das Pivo hat bei der Einkehr dafuer nochmal so gut geschmeckt.
Mit Baehnle gings wieder nach Teplice. Als Einstiegstour war das schon gewaltig.
Also lies ich es heute etwas ruhiger angehen. Aus der Tourist-Information hatte ich mir neben einer guten Wanderkarte Tourenvorschlaege fuer die Region Broumov mitgenommen. Die fuehrten mich heute auf den Tafelberg Ostas. Auch dort ging es nicht ohne Felsen ab. Zunaechst ging es hinauf ins obere Labyrinth, vorbei am Uhu-Tor. Da habe ich gestern noch gedacht, das Mauseloch ist aber schmal. Da musste ich heute aber feststellen, es geht noch schmaler. Durch die Spalten des Labyrinthes ging es nur, wenn ich den Rucksack abgesetzt und beim Einfaedeln den Bauch eingezogen habe. Jetzt kam aber der Spieltrieb durch, denn dass Wuseln durch die diversen Spalten des Labyrinthes hat echt Spass gemacht. Zu guterletzt bin ich zur Galerie aufgestiegen und habe mir das Ganze von oben angeschaut - lustig, die Leute zu beobachten.
Weiter gings hinauf zu diversen Felsformationen. So durfte ich mich u.a. ins Certovo auto (Teufelsauto) schwingen. Dann folgte der Weg der oberen Plateaukante und bei herrlichstem Sonnenschein konnte ich die Fernsicht auf meine Urlaubsregion geniessen.
Nach einem oberen Labyrinth muss es doch auch ein unteres Labyrinth geben, oder? Genau richtig - unterhalb des Berges schliesst sich eine weitere Felsenregion an. Dazu ging es erst tief hinab zur Grotte Ceskych bratri, eine schmale Felsenschlucht, die es zu durchkraxeln galt (Stefan, ich denke an dich!). Dann zurueck auf den Rundweg und auf diesem bis zur Katzenburg Kocici hrad. Und hier gabs wieder ein Labyrinth mit schmalen Spalten. Die Kinder und die grossen Leute, die hier unterwegs sind, leben ihren Spieltrieb so richtig aus - ich auch!
Nach diesem schoenen Ausflug bin ich unterhab des Tafelberges zur Mittagsrast eingekehrt. Und waehrend ich mir das Essen schmecken lasse, konnt ein maechtiger Regenguss herunter. Aber nach nicht mal 10 Minuten ist alles vorbei und die Sonne scheint wieder.
Was ich morgen anstelle, muss ich noch planen. Tourenvorschlaege gibts hier genug.
Soweit von mir. Gruesse nach Hause!
Juhu, ich bin nach langer Fahrt in Teplice nad Metuji angekommen. Bis Luban gings ganz problemlos - dort habe ich aber ein Schild falsch interpretiert und deshalb eine kurze Runde durchs Staedtchen gedreht. Okay, sehenswert ist das nicht unbedingt, bis auf eine maechtige Kirche.
Dann gings mit Stefans Beschreibung problemlos weiter. Allerdings bin ich nach langer, gut rollender Fahrt spaeter nochmal falsch abgebogen und habe eine groessere Runde durchs Riesengebirgsvorland gedreht, um mich dann auf einer Strecke wiederzufinden, die ich doch schonmal passiert hatte. Aber beim zweiten mal habe ich dann die richtige Richtung erwischt. Den Abzweig Waldstrasse habe ich wie Stefan vermutet hat, nicht gefunden, so dass ich die Alternativroute genommen habe. Gegen 17 Uhr war ich endlich da.
<Die Tastatur im Tschechischen ist auch gewoehnungsbeduerftig. Vor allem die Zeichensetzung finde ich nicht und muss mich durchmogeln.>
Das Reisewetter war arg wechselhaft: Start im Dauerregen bis Gera, dann zum Glueck trocken. Bei Dresden Sonnenschein. In Polen dann wieder einsetzender Regen - vielleicht habe ich deshalb den einen Abzweig nicht erwischt?
Bei meinem Quartier hat mich die Groesse des Zimmers positiv ueberrascht. Sogar einen Balkon habe ich. Die Quartiersleute sprechen deutsch, so dass auch die Verstaendigung klappt.
Nun werde ich mich in der Touristinfo mit Infomaterial eindecken und den trockenen Tagesstart fuer einen ersten Ausflug nutzen.
Ihr hoert wieder von mir.
Nun sind die Klamotten eingepackt, die Fahrtroute nochmal gecheckt und morgen geht es ab in den Sommerurlaub.
Zwei Ziele habe ich diesmal ins Visier genommen: die Region um die Adersbacher Felsenwelt, die ich von Teplice nad Metuji aus erkunden werde, und das Böhmische Paradies, von Rovensko pod Troskami aus zu erwandern.
Ich werde mich gelegentlich von unterwegs melden - in Teplice habe ich vorab bereits ein öffentliches Internet in der Tourist-Information gefunden. Nun drückt mir fest die Daumen, dass mich der Regen weitgehend verschont.
Bis bald!