Dieser Urlaub ist genial. Mir geht es richtig Klasse: mit heissen Himbeeren und Eis im Bauch. Aber der Reihe nach.
Gestern hat mich das Wetter noch mit einigen Regenschauern geaergert. Am Morgen hatte ich das Gefuehl, ich bin die Einzige, die zu den Teplicer Felsen unterwegs ist, aber das sollte sich noch aendern. Als ich gegen 9 Uhr am Eingang gestartet bin, hatte ich jedenfalls den stillen Wald nur mit Vogelgezwitscher fuer mich. Der Weg ging gut bergauf - so sollte es fuer die gute halbe Wegstrecke bleiben, weil man zu den Felsen erstmal tief hinein in den Wald und hinauf auf die Hoehe muss. Eine ausfuehrliche Weg- und Felsenbeschreibung hilft, waere aber bei der perfekten viersprachigen Ausschilderung eigentlich kaum noetig. Gleich am Anfang habe ich die Chance, ueber einen steilen Aufstieg (300 Stufen - ich habe mehr gezaehlt, wohl weil ich die Steinsstufen mitgezaehlt habe) zunaechst auf Stahlstufen, dann ueber mehrere steile Leitern, einen Aussichtsfelsen zu erklimmen. Das lasse ich mir natuerlich nicht entgehen. Kaum vorstellbar, dass dort oben mal eine Felsenburg gestanden haben soll. Vom Gipfel habe ich jedenfalls eine gute Aussicht auf den Eingang zur Felsenstadt und auf die vielen Felsentuerme im Wald. Beim Abstieg erwischt mich dann die erste Husche des Tages, es sollten noch mehrere folgen. Zum Glueck hatte ich da schon die steilen Leitern geschafft. Auf einem kleinen Podest habe ich die Regensachen uebergeworfen und bin dann sehr, sehr vorsichtig ueber die Stahlstufen hinab gestiegen. Weiter gings dann bei nachlassendem Regen auf dem Rundweg zunaechst hin zur und dann durch die Felstenstadt. Die Hoehe der Felsenwaende und -tuerme ist fast noch beeindruckender als bei den Adrspacher Felsen. Auch hier gab es wieder die Beschilderung, die mich nach den gekennzeichneten Gebilden suchen laesst. Ausserdem passiere ich den grossen und kleinen Domplatz. Dann reizt mich eine tiefe Felsenspalte erneut zum Faedeln durch schmale Durchgaenge. In einem weiten Bogen geht es hinter der Felsenstadt herum, um dann vorbei am Eisbaeren und durch Sibirien langsam zurueck an den Ausgangspunkt der Runde zu gelangen. Nach gut 3 Stunden habe ich den Eingang der Felsenstadt wieder erreicht, geniesse mein Mittagessen (hmmmm, lecker gebratenen Kaese mit Tatarsky-Sosse). Das kleine Baehnlein bringt mich dann nach Teplice zurueck.
Heute morgen starte ich bereits mit Sonnenschein, aber einem kalten Wind. Ich tausche mich beim Fruehstueck kurz mit den anderen Gaesten ueber die Wanderplaene aus und stelle fest, dass wir heute das gleiche Ziel ins Auge gefasst haben. Mein perfekter Wanderfuehrer aus der Touristinformation lockt mich heute zum Kamenna brana, einem Felsentor auf den suedlichen Broumovske steny (Braunauer Waende). Zunaechst starte ich mit dem Auto an den Ausgangspunkt der Tour. Dann geht es durch die Zajeci rokle (Hasenschlucht) immer gut bergauf bis kurz unterhalb des Kammes. Nebenbei gibt es reichlich Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren - na, das ist doch was fuer mich! Da der Weg unterhalb des Kammes weiter geht, bleibe ich vom starken Wind verschont, was mir nur Recht ist. Nicht lange und ich habe das Kamenna brana erreicht, wo ich die Mitwanderer erwarte, waehrend ich die Aussicht geniesse. Meine Mitwanderer folgen bald, legen aber im weiteren Verlauf der Route einen solchen Sturmschritt vor, dass ich mich doch wieder zurueck fallen lasse. Bei den regelmaessigen Pausen treffen wir uns eh wieder. Und weil ich nun alleine und gemuetlich wandere, bleibt genug Zeit, nebenbei die Heidelbeeren zu naschen.
Der naechste markante Punkt mit weiter Aussicht ist dann der Gipfel Koruna (Krone). Von diesem geht es leicht bergab bis zu einer Kreuzung, an der mich mein Wanderfuerer zurueck an den Ausgangspunkt lotsen will. Dazu habe ich aber bei dem schoenen Wetter heute absolut keine Lust. Meine gute Wanderkarte zeigt mir einen weiteren Abstecher zum Bozanowsky Spicak, vorbei an vielen mit Namen versehenen Felsen. Also wandere ich weiter, vorbei an Katze, Kamel, Eichhoernchen, Waran ... So gefaellt mir der Tag. Der Weg beschreibt einen weiten Bogen und findet sich dann am Panuv kriz ein (wo ich erneut die Mitwanderer einhole). Einkehrmoeglichkeiten sieht die Route heute nicht vor, also bin ich gut mit Proviant eingedeckt. Nach einer weiteren ausgiebigen Rast geht es dann ueber eine Waldstrasse zurueck Richtung Slavny. Diese Strecke wird bald langweilig, also nutze ich die Gelegenheit noch zu einem weiteren Abstecher zur Slavenska-Aussicht, wo ich nochmal einen Blick von oben auf die Felsen werfen kann. Dann geht es endgueltig zurueck ins Tal.
Na, das war doch heute eine geniale Runde. Das Wetter verspricht, die naechsten Tage so zu bleiben. Was will ich mehr.
Auf dem Heimweg habe ich noch einen kurzen Abstecher zur Gaststaette auf dem Tafelberg Ostas gemacht, wo ich mir das bereits erwaehnte Eis mit Himbeeren schmecken lassen habe.
Nun geht es gemuetlich zurueck ins Quartier. Bis bald!