Was für eine fantastische Tour! Die hat sich echt gelohnt.
Ich orientiere mich wieder an der Wanderkarte vom Neckarsteig. Die verspricht mir: Länge 9 km/3:15 h, 350 m hoch und runter, also nicht ganz so viel, wie gestern.
Die S-Bahn bringt mich schwuppdiwupp nach Neckargemünd. Gleich hinterm Bahnhof sehe ich die nun schon bekannte Wegemarkierung. Hier kann sich keiner verlaufen.
Wieder geht es erstmal gut hinauf. Ein prima Zick-Zack-Weg leitet mich zur Bockfelsenhütte, von der ich einen wunderschönen Ausblick auf Neckargemünd, die Neckarschleife und den Dilsberg habe. Ja, ich knipse fleißig Bilder :-)
An der Bergflanke führt der Bockfelsenweg entlang, aber ich bleibe auf dem Neckarsteig und mache damit heute alles richtig. Der Neckarsteig führt weiter auf den Berg hinauf. Heute wechseln sich Wurzelpfade, Wanderwege und Forststraßen ab (wer diesen Weg konzipiert hat, weiß, was Wanderer mögen). Zwischen den noch spärlich zartgrün belaubten Buchen glitzert im Tal der Neckar hindurch.
So könnte ich ewig weiterwandern. Ich laufe ein ganzes Stück fast eben auf der Höhe entlang. Das Waldsofa lasse ich links liegen. Später geht's auf schmalem Pfad am Hang entlang bergab, vorbei am Tillystein. Dann wieder breiter Waldweg zu einer Quelle. Von dort genialer Blick hoch zum Dilsberg.
Mein Weg lotst mich weiter bergab - ich ahne, dass ich dann wieder gut hochkraxeln darf.
Unten treffe ich auf den Herrbach, den ich auf einer kleinen Holzbrücke überquere.
Hier sind nun etliche Wanderer unterwegs, die von oben herabkommen. Ich vermute, dass sie den gleichen Weg wie ich machen, aber in Neckarsteinach gestartet sind. Also müsste ich die Hälfte der Tour geschafft haben.
In weiten Kehren laufe ich nun bergauf. Also sehr bequem und KEIN Kraxelaufstieg. Diese Tour gefällt mir.
Vorbei an einem Wiesenhang und schon habe ich die Zufahrtsstraße von Dilsberg erreicht. Nun muss ich doch noch mal stramm bergauf durch die Gassen von Dilsberg. Warum lotsen mich die Wanderzeichen nun nach rechts, wo doch links schon die Burg zu erahnen ist? Na, damit ich nicht die Straße lang laufen muss! Ein herrlich schattiger Pfad leitet mich hinter den Häusern am Berghang hinauf.
Kurz übern Parkplatz, dann stehe ich vorm Eingangstor der Dilsburg. Was für ein hübsches, kleines Dörfchen hoch oben über der Neckarschleife!
Klar könnte ich jetzt gleich zu Mittag einkehren, aber erst will ich den Ausblick von ganz oben genießen. Dazu muss ich nochmal über viele Stufen die Burgmauer erklimmen. Das lohnt sich!
Ich hatte gehofft, die 4 Burgen von Neckarsteinach von hier zu sehen. Das gelingt nicht: ich sehe nur eine davon. Okay, da muss ich nachher schauen.
Einen interessanten Brunnenstollen soll es hier oben noch geben, der 78 m in den Berg hinein reicht. Den Eingang habe ich fix gefunden, aber die Tür ist noch zu. Demnach sind die Fledermäuse, die hier ihr Winterquartier haben, noch nicht ausgeflogen. Knipse übern Zaun halten und abdrücken geht :-)
Jetzt habe ich mir meine Mittagseinkehr aber wirklich verdient!
Nach der Stärkung drehe ich noch eine kleine Runde durch die Gassen, dann wandere ich auf dem Neckarsteig in weiten Kehren hinab zur Schleuse von Neckarsteinach. Von dort versuche ich, den Blick zu den 4 Burgen zu erhaschen. Aber ich sehe nur zwei. Okay, dann am Ufer entlang Richtung Ortsmitte. Die 3. Burg kommt ins Blickfeld. Die 4. versteckt sich am sich nach links wendenden Fluss hinter den Bäumen. Na, dann eben nicht!
Der Bahnhof ist gleich um die Ecke. Als ich mein Ticket am Automaten hole, kommt schon der Zug. Also Ticket schnappen, einsteigen und schwuppdiwupp zurück nach Hirschhorn.
Der Weg vom Bahnhof ins Quartier fällt nun schon schwer. Vielleicht sollte ich morgen einen Ruhetag einlegen?
Jetzt gönne ich mir noch ein Eis, dann ist auch das letzte Wegstück zu schaffen.
Es war eine wunderschöne Wandertour!