Durch wilde Schluchten

Der Tag startet trübe. In der Nacht hat es ordentlich geregnet. Ob es heute trocken bleibt ist ungewiss. Also kein Wetter für eine längere Streckenwanderung.

Aber ich habe was interessantes entdeckt: es gibt nah beieinander zwei Schluchten, die sich von unten nach oben durchsteigen lassen. Da will ich hin.

Die Wolfsschlucht startet oberhalb der Burg Zwingenberg. Den Ort erreiche ich fix mit dem Auto (so bleibe ich im Laufe des Tages flexibel). Ein schmaler Pfad leitet mich zur Burg, die schon von weitem hoch überm Neckar zu sehen ist.

Hinter der Burg beginnt die wildromantische Schlucht, nachdem ein großes Schild darauf hinweist, dass Betreten auf eigene Gefahr und nur für trittsichere Wanderer erfolgen soll. Na, das macht mich doch erst recht neugierig.

Der Steig, der einem Wasserlauf folgt, ist aber gut gesichert. Aufpassen muss ich nur beim Überqueren des Wassers, denn die Steine dort sind rutschig. Ansonsten stellt das Hinaufklettern keine Hürde dar. Oben stoße ich auf einen Wanderweg, der mich parallel zur Schlucht wieder zurück zur Burg bringt.

Na, das war doch reizvoll! Kleine, spannende Runde.

Okay - weiter geht's. Ich schwinge mich ins Auto und fahre am Neckar entlang nach Neckargerach. Ein Parkplatz ist schnell gefunden. Der Zustieg zum Margaretenschlucht-Pfad perfekt ausgeschildert. Einen Flyer hatte ich in der Touristinfo Eberbach entdeckt und gleich mitgenommen.

Der Rundweg ist als Erlebnispfad ausgeschildert. Unterwegs informieren Schautafeln über Natur und Erdgeschichte.

Das erste Teilstück erinnert an den Panoramaweg hoch überm Neckar in Hirschhorn. Die Sonne kommt raus. Gegenüber ist die Ruine der Minneburg zu sehen. Und weil der Weg bequem zu laufen ist, vertilge ich nebenbei meine Wegzehrung aus der Brotbüchse.

Nur gut, dass ich das gemacht habe, denn nun brauche ich wirklich Kraft für den Durchstieg durch die Margaretenschlucht. Die ist herausfordernder als die Wolfsschlucht. Auch hier die obligatorische Warntafel.

Der schmale, teils rutschige Pfad schwingt sich an mehreren steilen Wasserfallstufen empor. Gut gesichert, aber durchaus anspruchsvoll.

Ich knipse Bilder, stecke die Knipse aber zwischendurch immer ein, um die Hände frei zu haben. Eine Stufe ist so hoch, dass ich schon befürchte, dass meine Beine zu kurz sind. Aber ich schaffe sie!

Weiter oben beobachte ich ein winziges Vöglein beim Einsammeln von Nistmaterial. Feuersalamander soll es hier geben, aber noch ist keiner zu entdecken.

Was für eine herrliche Kletterei. Ich fühle mich an unsere Touren im Slowakischen Paradies erinnert, zumal oben Eisentritte an der Felswand befestigt sind.

Nach guter Kletterei komme ich oben an einer Straße raus. In der Nähe ein Rastplatz - jetzt kann ich eine Erholungspause gut gebrauchen.

Dann folgt der Abstiegsweg kurz der Straße, biegt aber dann auf einen schönen Fußweg ab. Kurzer Tiefblick ins Neckartal unter mir. Ja, da bin ich wirklich ganz gut hoch gestiegen und darf nun wieder runter.

Abwärts ist es rutschig, aber gut zu meistern. Diese Runde hat sich echt gelohnt.

Und nun? Ich schwinge mich wieder ins Auto und fahre weiter durchs schöne Neckartal. In Mosbach lasse ich den Tag gemütlich ausklingen.

In der dortigen Touristinfo bekomme ich so reichhaltiges und interessantes Infomaterial, dass ich glatt noch eine Urlaubswoche dran hängen könnte.

Durchs Neckartal düse ich zurück ins Quartier / was für ein Fahrspaß! Jetzt, wo ich den Weg nach Ersheim kenne, bin ich fix wieder daheim.

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Diese Seite enthält einen einen einzelnen Eintrag von Hanne vom 25.04.23 18:03.

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