Für heute ist wechselhaftes Wetter gemeldet. Vorsorglich hatte ich mir gestern Abend eine Schlechtwettervariante zurecht gelegt. Aber die brauche ich dann doch nicht, denn der Tag startet trocken.
Ich bin mal faul und fahre mit dem Auto hoch zum Parkplatz hinterm Schloß Hirschhorn. Mich reizt der Panoramaweg, den ich am Anreisetag bereits entdeckt hatte. Auf dem laufe ich heute gemütlich entlang und genieße die herrlichen Ausblicke auf die Neckarschleife. Und ich knipse gaaaaanz viele Bilder, bis mich die erste Husche des Tages erwischt. Die kann mich aber nicht ärgern, denn ich hab vorsorglich den Schirm mitgenommen.
Nein, den Abzweig nach oben nehme ich heute nicht. Ich bleibe auf dem prima Panoramaweg, auch wenn ich definitiv nicht bis nach Eberbach wandern will. Der Regen hat bereits aufgehört und die Sonne kommt raus. Die Ausblicke über den Neckar und Ersheim, später Hirschhorn-Ufer, Kirchen und Schloß sind zu schön und verleiten mich, weiter zu knipsen. Na, da muss ich nach dem Urlaub eben wieder grübeln, welche Fotos ich weg lasse.
Nach ca. 1 Stunde kehre ich um und nehme den gleichen Weg zurück. Was für ein wunderschöner Aussichtspfad!
Und nun?
Keine Bange - hier gibt es viele Möglichkeiten. Ich schwinge mich ins Auto (ja, heute bin ich faul) und fahre am Neckar entlang nach Eberbach. In der Touristinfo gelingt es mir endlich, Urlaubskarten zu kaufen. Die kommen mit Handy/Smartphone wohl langsam aus der Mode.
In Eberbach kehre ich zu Mittag ein, denn ob ich in Neckarwimmersbach ein Lokal finde, ist ungewiss.
Frisch gestärkt fahre ich über den Fluss und folge linkerhand dem Neckar. Bis Rockenau noch breite Straße, dann wird's schmaler. An der Schleuse Rockenau lasse ich das Auto am Rand stehen, warte den kurzen Regenschauer ab und laufe dann zu Fuß weiter. Wenn ich gewusst hätte, dass unterhalb der Burg Stolzeneck ein Wanderparkplatz ist, wäre ich noch ca. 500 m weiter gefahren.
Vom Wanderparkplatz leitet ein Pfad bergauf und keine 10 Minuten später bin ich an der Burgruine. Auf dem Neckarsteig von Eberbach nach Neunkirchen wären es 18 km gewesen / 950 m hoch / 700 m runter; diese üppige Tour habe ich mir gespart.
An der Schautafel vor der Burg befindet sich ein Kasten. Neugierig, wie ich bin, schaue ich, was drin ist. Ein "Gipfelbuch"? Nein: mehrere laminierte Seiten mit Lesefutter. Klar nehme ich mir die Zeit und lese die Sage vom treuen Raben.
Danach steige ich hoch zur Burgruine. In den Innenhof kann man nicht mehr, der ist abgesperrt. Aber außen rum gibt's einen schmalen Rundweg. Meine Hoffnung, von oben einen Blick auf den Neckar zu erhaschen, erfüllt sich nicht.
Vorsichtig steige ich wieder bergab. Durch den Regen ist es ganz schön rutschig.
Ich laufe an der Schleuse noch mal über den Fluss, aber von der Burg oben im Wald ist nichts zu sehen.
Für die Heimfahrt wähle ich mutig die Strecke linkerhand vom Neckar. Beinahe hätte ich wieder den versteckten Abzweig Richtung Ersheim verfehlt. Aber heute gelingt mir die Zufahrt von oben auf die Neckarschleife.
Na, so faul war der Tag dann doch nicht :-)