Mai 2019-Archiv

Nordperd-Runde

Ja, der Ortskern von Göhren ist klein, aber dafür beginnt gleich nach wenigen Schritten ein herrliches Naturschutzgebiet. Vom Ende der Strandpromenade geht's gut hinauf. Ein prima Weg schlängelt sich oberhalb der Steilküste durch den Wald. Schnell habe ich den quirligen Trubel hinter mir gelassen. So mag ich meinen Ostseeurlaub!

Der Weg folgt der Küstenlinie - immer wieder habe ich Tiefblicke aufs blaue Meer. An manchen Stellen bricht die Kante ab, aber dann weicht der Weg einfach etwas in den Wald aus. Später sehe ich auf den Findlingen im Meer viele Vögel: Schwäne, Möwen und viele Kormorane.

Nach knapp einer Stunde habe ich das Nordperd, den östlichsten Zipfel von Rügen, erreicht. Früher ging mal von hier ein steiler Pfad hinab zum Strand, aber der ist jetzt wegen Abbruchgefahr an der Steilküste gesperrt. Die hohen Bäume ringsum versperren leider den Blick nach Göhren.

Ich wandere weiter um den Zipfel herum. Der schöne Weg bringt mich an den Südstrand. Ich könnte ewig so weiterlaufen, werde dann aber von der Schwedenbrücke vom Strand wieder auf die Höhe gelotst. Also nichts mit Flachland, hier geht's immer hoch und runter.

Über einen Wiesenhang hinauf und Richtung Museumsschiff "Luise" wieder bergab - vielleicht hätte ich am Ufer entlang dümpeln sollen? Schwierig, weil mir noch etwas die Orientierung fehlt. So langsam meldet sich der Mittagshunger. Ich habe mir am Morgen in der Tourist-Info einen Flyer mitgenommen, der mir gleich ums Eck einen Bio-Hof mit Radlerimbiss verspricht. Den habe ich fix gefunden, aber leider ist alles zu.

Dann also doch zurück. Bei Fischer Franz kehre ich ein, auch wenns keinen Fisch, dafür aber lecker Kaffee+Kuchen gibt. Gemütlich ist's hier allemal.

Schade, schade - nun verlässt mich das trockene Wetter. Ein ungemütlicher Nieselregen treibt mich zurück nach Göhren, das, wer hätte es geahnt, in nullkommanix erreicht ist.

Im Quartier warte ich den Regen ab und schreibe Urlaubskarten.

Der Nachmittag ist wieder trocken. Und schon bin ich erneut draußen. Kurz laufe ich an den Endpunkt meiner Morgenrunde. Ich will noch rauf zum Sturmsignal und weiter zum Nordstrand. Wieder umfängt mich der grüne Wald. Kraxel, kraxel bergauf. Ja, das Sturmsignal ist hoch oben mit Blick raus auf's Meer. Aber dann geht's nur noch bergab, vorbei an der Jahneiche und rüber zum Nordstrand. Hier endet eigentlich meine große Nordperd-Runde.

Und was mache ich? Statt nach links in Richtung Promenade laufe ich am Ufersaum entlang nach rechts. Die Sonne lugt hervor und ich schlendere genüsslich unter der Steilküste entlang, wo ich Vormittags oben unterwegs war. Der Blick von unten ist toll. Mächtige Sandabbrüche begleiten mich, immer wieder geht der Blick nach oben. Ich laufe tatsächlich nochmal bis unters Nordperd, das unten von einer Steinmole vor weiteren Abbrüchen geschützt wurde. Hier sehe ich auch den von oben kommenden gesperrten Weg

Aber jetzt mache ich mich wirklich auf den Heimweg. Wieder am Ufersaum entlang erreiche ich gegen 18 Uhr das "Strandhaus1", wo ich gleich zum Abendessen einbiege. Auf der Terrasse lasse ich mir die leckeren Matjesfilets schmecken.

Nach diesem erlebnisreichen Wandertag falle ich bestimmt todmüde ins Bett.

Kurzurlaub an der Ostsee

Ich habe mir aus der Bibo das Buch "52 kleine & große Eskapaden auf und um Rügen" ausgeliehen und das hat mir Appetit gemacht. Kurz entschlossen habe ich mir ein Quartier in Göhren gesucht und nun bin ich hier.

Okay, geflogen bin ich nicht. Die Fahrt mit dem Auto war lang. Meist kam ich zügig voran, nur die A24 war verstopft und kurz vor Stralsund gab's Stau wegen einer Baustellen-Behelfsbrücke.

Meine Mittagspause hat mich nach Röbel/Müritz verschlagen. Ein kleines Städtchen mit einem hübschen Hafen. (Den anvisierten Autohof habe ich wohl verfehlt, aber da hätte ich was verpasst.)

Kurz nach 16 Uhr war ich dann in Göhren. Prima Pension gleich am Wald; das Pfeifen der Bäderbahn schallt herauf. Ja, Göhren liegt auf einem ausgeprägten Hochufer. Zum Strand geht's gut hinab. Nach dem langen Sitzen musste ich mir sowieso die Beine vertreten und so habe ich gleich einen ausgiebigen Strand- und Stadtspaziergang gemacht.

Zwei Dinge sind mir dabei klar geworden: Göhren ist vergleichsweise klein, aber umgeben von einer herrlichen Natur, und Fahrradfahren werde ich hier definitiv nicht, weil es nur bergauf, bergab geht. Aber der Backfisch zum Abendbrot war echt lecker!!!

Über die Hörselberge

Was für eine schöne Rundwanderung! Meine Eltern locken mich mit Orchideenbuch auf die Hörselberge. Mit Auto kann man über eine sehr holprige, von vielen Querrinnen durchzogene Waldstraße fast bis hoch zum Großen Hörselberg mit der Gaststätte fahren und wer zeitig kommt, ergattert dort noch einen Parkplatz. Leider ist heute die Aussicht Richtung Thüringer Wald mit Inselsberg und Eisenach mit Wartburg und Burschenschaftsdenkmal vom Dunst verhangen. So spare ich mir das Bilder knipsen / vielleicht ein andermal. 

Wir nehmen den Höhenweg in Richtung Venushöhle. Dort hängt ein Sperrschild, aber nicht verwirren lassen: die Höhle ist nur von November bis März geschlossen, damit die Fledermäuse dort überwintern können. Heute war sie auf - ärgerlich nur, dass ich auch dieses Mal nicht daran gedacht habe, eine Taschen- oder Stirnlampe mitzunehmen. Da muss ich wohl nochmal wiederkommen.

Wir folgen dem Weg, der Richtung Jesusbrünnlein gut markiert ist und uns allmählich immer weiter bergab leitet. Unser Ziel ist die "Apothekerwiese", wo es laut Buch viele Orchideen geben soll. Wir stehen davor und sehen erst mal nur Grünes. Linkerhand führt ein schmaler Pfad in die Wiese hinein - wir laufen vorsichtig weiter. Und tatsächlich: hier wachsen ganz viele Knabenkräuter. Die Lichtverhältnisse mit Schatten und Sonne sind etwas schwierig. Je länger wir schauen, umso mehr Orchideen entdecken wir, manche fast auf dem Pfad. Viele stecken noch in den Startlöchern. Bilder, Bilder!!! Na, das hat sich doch gelohnt! Und am Waldweg Richtung Jesusbrünnlein entdecken wir weitere Raritäten.  

Der Rückweg führt uns unterhalb der Felsen durch den schattigen Wald. Auch hier wachsen Orchideen. Zum Schluß geht es über einen steilen Zick-Zack-Weg wieder hinauf auf die Höhe, wo inzwischen der sonntägliche Trubel eingesetzt hat. Wir kehren zum Abschluß unserer Tour gemütlich ein, bleiben aber vorsorglich nicht so lange sitzen, weil sich überm Thüringer Wald dunkle Wolken zusammenziehen. Für den Nachmittag sind Gewitter angekündigt - wir kommen trocken nach Hause.  

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Der NABU Kreisverband Sömmerda lädt ein zur Tour in die "Hohe Schrecke/Kahle Schmücke mit Entdecken und Bestimmen von Wildkräutern sowie Wissenswertem zu deren Verwendung". Und schon bin ich bei wunderschönem Sonnenschein wieder unterwegs. Okay, den Startpunkt habe ich verfehlt, aber an der Raststelle zur Lehmgrube hole ich die Wandergruppe ein. Hier steht ein interessanter, knorriger Baum und schon habe ich die Knipse in der Hand.

Weiter geht's durch den schattigen Wald bergauf zur sonnendurchfluteten Streuobstwiese. Unsere Naturführerin erzählt viel Wissenswertes, während wir ihre leckeren mitgebrachten Apfelringe verkosten. Am Waldrand erreichen wir den Rastplatz Neun Linden - perfekt um unter hohen Bäumen die kleine, schattige Erholungspause zu genießen.

Ein Stück geht es noch hinauf auf dem Kamm der Hohen Schrecke (unterwegs entdecken wir mehrere schillernde Rosenkäfer). Von oben haben wir den Tiefblick ins Thüringer Becken mit Gorsleben, Kindelbrück und Weißensee. Im Abstieg sehen wir dann die nahe Autobahn A71.

Die Knipse hat wieder gut zu tun die vielen blühenden Wiesenpflanzen einzufangen - hier die Sommer-Adonisröschen. Auf unserem Rückweg ein Blick nach Heldrungen. Ich laufe mit bis zum NABU-Startpunkt, wo uns unsere Naturführerin noch einmal mit Kostproben der Wiesenkräuter verwöhnt und mit Literaturtipps eindeckt. 

Die Exkursion endet hier - ich stiefele ins nahe Städtchen und mache Mittag im kleinen, gemütlichen Biergarten der Gaststätte "Zur Krone" / so eine schnucklige Einkehr hatte ich von der Straße aus kommend nicht vermutet. Frisch gestärkt geht's zurück zum Auto am etwas entfernten Waldrand, aber jetzt kenne ich ja den Weg. Noch kurz ein Bild vom niedlichen Zaunhocker, durch den Wald vorbei an vielen Maiglöckchen, dann habe auch ich meinen Startpunkt wieder erreicht. Nein, über die Autobahn mag ich jetzt nicht zurück düsen. Ich nehme die langsame Strecke über Oberheldrungen, Harras und Hemleben nach Sömmerda.

Knorriger Baum am Rastplatz Lehmgrube 1.JPGKnorriger Baum am Rastplatz Lehmgrube 2.JPG

Alter Kirschbaum.JPGRastplatz Neun Linden 1.JPG

Rastplatz Neun Linden 2.JPG

Rosenkäfer.JPGSommer-Adonisröschen.JPG

Wanderweg Hohe Schrecke.JPG

Zaunhocker.JPGMaiglöckchen.JPG

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah! Ich lasse mich heute zu einem Nachmittagsausflug in die Hohe Schrecke locken. Auf der Tourismus-Seite des Vereins Hohe Schrecke habe ich gelesen, dass eine Hängeseilbrücke über´s Bärental entstehen soll. Und weil heute eine Wanderung zur Baustelle angekündigt ist, fahre ich nach Braunsroda. Ja, ich bin neugierig, aber ich bin nicht allein :-)

Vom Wanderparkplatz wandern wir erst über einen Feldweg, dann durch den Wald bergauf. Die Sonne lässt sich spätnachmittags noch blicken, so dass ich diese ca. 3,3 km lange Tour bis zum geplanten Standort der Hängeseilbrücke genießen kann. Die Wandwege sind perfekt ausgeschildert - die Baustelle im Wald ist jedoch bisher nur mit sachkundiger Führung zu entdecken. Außer der Schneise im Wald ist jetzt noch nichts zu sehen, aber mit den Erläuterungen der Planer entsteht vor meinem geistigen Auge bereits die Hängeseilbrücke. Später soll hier unter Nutzung des vorhandenen Wegenetzes ein Rundweg angelgt werden, so dass man wieder zurück nach Braunsroda wandern kann. Auch ein Zustieg aus Richtung Reinsdorf ist geplant - na, da muss ich wohl demnächst nochmal her kommen und dabei den Baufortschritt beobachten. Wir laufen auf dem gleichen Weg zurück.

Nein, ein Spaziergang ist das nicht, aber wenns fertig ist (voraussichtlich Ende September 2019) wird das bestimmt eine prima Wanderrunde.

Austiegsroute durch den Wald.JPGWegemarkierung Hohe Schrecke.JPG

Wegkreuzung Zustieg Reinsdorf Braunsroda.JPGSchneise für Brücke.JPG

Im Wald an der geplanten Hängeseilbrücke.JPG

Sömmerda-Runde

Nachdem es gestern den ganzen Tag geregnet hat, zieht es mich heute bei herrlichem, nachmittäglichen Sonnenschein hinaus. Es wird eine Runde durch Sömmerda mit Start im Martini-Park, wo ich die Enten störe, die wohl an der Brücke mit der schönen Wasserspiegelung ihren Mittagsschlaf gehalten haben. Auch am Seitenarm der Unstrut treffe ich auf Spiegelbilder, teils durch den Biber geschaffen. Auf dem Damm spaziere ich zurück und entdecke eine einzelne, wunderschön leuchtende Mohnblume. Noch ein kurzes Stück durch den Stadtpark und über die Brücke in Richtung Innenstadt, wo ich mir ein Eis schmecken lasse.  

Enten im Martinipark.JPGBrücke im Martinipark.JPG

Unstrut-Seitenarm.JPGBiber am Werk.JPG

Mohnblume.JPGStadtpark-Brücke.JPG

Orchideenführung Leutratal

Herrlicher Sonnenschein - nix wie raus!

Ich fahre nach Jena und lade dort mein Schwesterlein ein, um gemeinsam mit ihr ins Leutratal zu starten. 2011 habe ich dort eine prima Orchideen-Wanderung mitgemacht. Bin nun gespannt, ob auch nach der Änderung der Autobahnführung der A4 vor einigen Jahren noch Orchideen zu finden sind. Gleich am Ortsausgang macht ein lustiger Wegweiser auf den Frauenschuh aufmerksam. Das Vorkommen bei Jena ist aber nicht mit dem von Großkochberg zu vergleichen. Außerdem muss ich feststellen, dass viele Orchideen noch in den Startlöchern stecken. Das Knabenkraut ist sehr präsent; andere Exemplare sind wirklich nur mit sachkundiger Führung zu entdecken. Wer mehr/andere sehen will, sollte also ggf. später her kommen.

Die Info´s zu den Orchideenführungen des NABU sind hier zu finden: NABU-Jena 

Frauenschuh.JPGFrauenschuh Leutra-Tal.JPG

Knabenkraut.JPGKorallenwurz.JPG

Vogelnestwurz.JPG

Ein lohnender Ausflug/kleine Runde auf sonnigem Hang!

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