Neues in der Kategorie Hirschhorn/Ersheim am Neckar 2023
Hatte ich nicht gesagt, dass ich gestern ganz viel Infomaterial eingesackt hatte? Die abendliche Lektüre lotst mich heute also auf den Katzenbuckel, den mit 626 m höchsten Berg des Odenwaldes.
Anfahrt ca. 30 Minuten. Na, da bin ich ja fix dort.
Auch den Parkplatz finde ich sofort. Morgendliche Ruhe; nur eine Frau mit Hund ist unterwegs.
Es soll einen Rundweg geben, den Weg der Kristalle. So erfahre ich nebenbei viel Interessantes über den Vulkanismus vor über 65 Millionen Jahren.
Ich starte an der Gaststätte und laufe im Uhrzeigersinn bergauf. Die Freya-Hütte lasse ich erst mal links liegen. Ich hatte erwartet, am Katzenbuckel-See vorbei zu kommen. Aber der Weg bringt mich geradewegs zum Aussichtsturm auf dem Gipfel. Okay, dann sehe ich den See vielleicht von oben?
Klar steige ich die 89 Stufen im Turm hoch. Und was sehe ich von oben? Fast rundherum nur Wald. Nur in Richtung Waldkatzenbach verstreuen sich Dörfer über die Hochflächen.
Vom See ist nichts zu sehen, der Neckar versteckt sich tief eingeschnitten hinter Wald und Bäumen. Später auf dem Rundweg gibt's Schautafeln mit Hinweisen auf die umliegenden Hügel. Lediglich den Königstuhl von Heidelberg kann ich in der Ferne erkennen.
Also laufe ich jetzt doch erst mal zur Freya-Hütte und der Freya-Quelle. Dann folge ich dem Rundweg und lande wieder am Turm. So war das nicht gedacht.
Zum Glück treffe ich ein Paar, das mir den Weg beschreibt. So easy - ich hätte die Runde andersrum gehen sollen. Jetzt also an der Sprungschanze vorbei und gleich bin ich am See. Der liegt aber auch wunderschön! Mit Sonne schimmerte er blau hinter den Bäumen. Jetzt, wo ich davor stehe, leider wolkig. Ich warte eine Weile, ob sich die Wolken verziehen, aber sie tun mir den Gefallen nicht.
Gleich neben dem See bin ich zurück am Auto :-)
Nun fahre ich nur ein kurzes Stück weiter. Das nächste Ziel liegt nämlich gleich nebenan: die Katzenbuckel-Therme. Und dort verbringe ich die nächsten erholsamen Stunden mit Baden, Schwimmen und diversen Sprudelbecken. Ja, so lässt sich der letzte Urlaubstag genießen!
Der Tag startet trübe. In der Nacht hat es ordentlich geregnet. Ob es heute trocken bleibt ist ungewiss. Also kein Wetter für eine längere Streckenwanderung.
Aber ich habe was interessantes entdeckt: es gibt nah beieinander zwei Schluchten, die sich von unten nach oben durchsteigen lassen. Da will ich hin.
Die Wolfsschlucht startet oberhalb der Burg Zwingenberg. Den Ort erreiche ich fix mit dem Auto (so bleibe ich im Laufe des Tages flexibel). Ein schmaler Pfad leitet mich zur Burg, die schon von weitem hoch überm Neckar zu sehen ist.
Hinter der Burg beginnt die wildromantische Schlucht, nachdem ein großes Schild darauf hinweist, dass Betreten auf eigene Gefahr und nur für trittsichere Wanderer erfolgen soll. Na, das macht mich doch erst recht neugierig.
Der Steig, der einem Wasserlauf folgt, ist aber gut gesichert. Aufpassen muss ich nur beim Überqueren des Wassers, denn die Steine dort sind rutschig. Ansonsten stellt das Hinaufklettern keine Hürde dar. Oben stoße ich auf einen Wanderweg, der mich parallel zur Schlucht wieder zurück zur Burg bringt.
Na, das war doch reizvoll! Kleine, spannende Runde.
Okay - weiter geht's. Ich schwinge mich ins Auto und fahre am Neckar entlang nach Neckargerach. Ein Parkplatz ist schnell gefunden. Der Zustieg zum Margaretenschlucht-Pfad perfekt ausgeschildert. Einen Flyer hatte ich in der Touristinfo Eberbach entdeckt und gleich mitgenommen.
Der Rundweg ist als Erlebnispfad ausgeschildert. Unterwegs informieren Schautafeln über Natur und Erdgeschichte.
Das erste Teilstück erinnert an den Panoramaweg hoch überm Neckar in Hirschhorn. Die Sonne kommt raus. Gegenüber ist die Ruine der Minneburg zu sehen. Und weil der Weg bequem zu laufen ist, vertilge ich nebenbei meine Wegzehrung aus der Brotbüchse.
Nur gut, dass ich das gemacht habe, denn nun brauche ich wirklich Kraft für den Durchstieg durch die Margaretenschlucht. Die ist herausfordernder als die Wolfsschlucht. Auch hier die obligatorische Warntafel.
Der schmale, teils rutschige Pfad schwingt sich an mehreren steilen Wasserfallstufen empor. Gut gesichert, aber durchaus anspruchsvoll.
Ich knipse Bilder, stecke die Knipse aber zwischendurch immer ein, um die Hände frei zu haben. Eine Stufe ist so hoch, dass ich schon befürchte, dass meine Beine zu kurz sind. Aber ich schaffe sie!
Weiter oben beobachte ich ein winziges Vöglein beim Einsammeln von Nistmaterial. Feuersalamander soll es hier geben, aber noch ist keiner zu entdecken.
Was für eine herrliche Kletterei. Ich fühle mich an unsere Touren im Slowakischen Paradies erinnert, zumal oben Eisentritte an der Felswand befestigt sind.
Nach guter Kletterei komme ich oben an einer Straße raus. In der Nähe ein Rastplatz - jetzt kann ich eine Erholungspause gut gebrauchen.
Dann folgt der Abstiegsweg kurz der Straße, biegt aber dann auf einen schönen Fußweg ab. Kurzer Tiefblick ins Neckartal unter mir. Ja, da bin ich wirklich ganz gut hoch gestiegen und darf nun wieder runter.
Abwärts ist es rutschig, aber gut zu meistern. Diese Runde hat sich echt gelohnt.
Und nun? Ich schwinge mich wieder ins Auto und fahre weiter durchs schöne Neckartal. In Mosbach lasse ich den Tag gemütlich ausklingen.
In der dortigen Touristinfo bekomme ich so reichhaltiges und interessantes Infomaterial, dass ich glatt noch eine Urlaubswoche dran hängen könnte.
Durchs Neckartal düse ich zurück ins Quartier / was für ein Fahrspaß! Jetzt, wo ich den Weg nach Ersheim kenne, bin ich fix wieder daheim.