Heute ist es spät geworden. Ich versuche mich mal an einer Kurzfassung.
Typisches schottisches Frühstück: ich bleibe bei Rührei und Toastbrot; Bacon, Haggis oder Porridge sind nicht mein Ding.
Kurzer Morgenspaziergang zum Fähranleger. Superpünktlicher Start nach fixer Ticketkontrolle.
Die Fähre ist riesig. Habe gleich einen Fensterplatz unter Deck belegt (oben könnte es zugig und kalt werden). Ich hatte in weiser Voraussicht ein Reisedragee geschluckt, aber die See ist gnädig mit mir.
Im Bus auf der Insel Mull schaukelt es mehr. Könnte daran liegen, dass ich mir auch hier einen Fensterplatz gesucht habe, allerdings in der oberen Etage des Doppeldeckerbusses.
Von hier genieße ich eine fantastische Aussicht auf die Berge in einer unberührten Natur. Selbst die Rehe äsen friedlich nah der Straße.
Wir fahren von Craignure nach Fionnphort am Südrand der Isle of Mull entlang. Ich kann gar nicht aufhören Bilder zu knipsen. Erst beeindrucken die Berge, von denen Wasserfälle herunter fließen. Später die weiten Ausblicke über Hügelketten, lilienbewachsene Moore, winzige Steinbrücken (wo der Bus sich drüberfädeln muss), dann geht es am fjordartigen Loch Scridain entlang.
Wir sind eine gute Stunde bis ans westliche Ende der Isle of Mull unterwegs.
Dort erwartet uns die nächste Fähre, die zur Insel Iona übersetzt. Das ist aber nur ein Katzensprung.
Auf Iona strömen fast alle zum Highlight der Insel: der Iona Abbey. Ich habe andere Pläne, denn ich will den Gipfel Dun I erklimmen, von dem aus eine herrliche Rundumsicht auf viele Insel versprochen ist.
Allerdings leitet der Weg mich in weitem Bogen zunächst um den Hügel herum. Traumhafte Strände an der Nordküste. Mein Blick auf die Uhr verrät: das könnte knapp werden.
Bei so herrlicher Landschaft auf dieser Insel fällt es mir heute nicht schwer, auf diesen Gipfel zu verzichten. Lieber lasse ich mich an der Küste und den Traumstränden entlang treiben. Vorgelagerte Inseln sehe ich auch so. Außerdem Blütenteppiche, sowie die unterwegs schon gesichteten gelben Lilien in großer Zahl.
Schafe grasen friedlich, Vögel zwitschern, auch ein Kuckuck ruft. Eine Insel wahrhaftig zum Genießen und Entspannen. Selbst das Wetter ist mir heute wohlgesonnen: durch Wolkenlücken lässt sich die Sonne blicken.
Allmählich sollte ich an den Rückweg denken. Die Fähre wartet nicht.
Den ein oder anderen Souvenirladen besuche ich noch. Auch mein knurrender Magen meldet sich/ein Sandwich schmeckt. Weitere Bilder muss ich trotzdem noch knipsen.
Pünktlich bin ich am Fähranleger. Fixe Überfahrt. Die Busse warten bereits.
Ich steige wieder in den Doppeldeckerbus. Die anderen Busse fahren ab; meiner nicht. Was ist da los?
Ca. 20 Leute sitzen mit mir im Bus und werden genauso unruhig. Da stimmt was nicht.
Gut wäre es, wenn ich besser englisch verstehen würde. Ich erfahre, dass dieser Bus eine spätere Abfahrtszeit hat. Er soll noch Leute einer anderen Inseltour mitnehmen. Es wird diskutiert und debattiert.
Dann zählt der Fahrer, wieviel Leute schon im Bus sitzen und telefoniert. Na, hoffentlich komme ich heute noch heim.
Endlich die Meldung: es passt. Wir warten noch auf einen Schwung Mitfahrer. Alle passen in den Bus. Nach ca. 1,5 Stunden Ungewissheit geht's auf der Isle of Mull zurück nach Craignure, wo schon die (letzte?) Fähre auf uns wartet.
Gegen 19.30 Uhr bin ich wohlbehalten wieder in Oban.
Jetzt habe ich Hunger. Der Fisch-Stand am Hafen ist schon zu. In der Fischgaststätte alles voll.
Ein riesiges Lokal am Hafen empfängt mich mit erheblichem Geräuschpegel, aber es gibt freie Plätze. Die Karte ist sehr Fastfood-lastig; es gibt auch Fisch. Kein Kellner kommt an den Tisch, hier bestellt man sein Essen an der Theke unter Nennung der Tischnummer und zahlt gleich.
Kurz gewartet und schon wird das Essen an den Tisch gebracht.
Der Fisch ist lecker - was will ich mehr. Gestärkt schaffe ich jetzt das letzte Wegstück ins B&B.
Es war ein wunderschöner Tag und kurz fassen gelingt mir nicht :-)