Glasgow und quer durch Schottland

War das heute ein erlebnisreicher Tag! Eigentlich könnte ich nur noch totmüde ins Bett fallen. Aber hier wird noch auf meinen Tagesbericht gewartet. Ich will nicht enttäuschen.

Morgentlicher Start in Edinburgh wieder mit Regen. Zum Glück lässt der im Laufe des Tages nach.

Frisch gestärkt verlasse ich mein Hotel und laufe zur Bushaltestelle. Pech gehabt: von meiner Linie 1 sehe ich nur die Rücklichter. Aber in 10 Minuten kommt der nächste. Nur nicht heute. Also frage ich in der Linie 34, ob die auch zum Waverly fährt. Prima, damit schaffe ich, wenn auch knapp, den frühen Zug nach Glasgow, der mir noch etwas Puffer für meinen dortigen Zwischenstopp verschafft. War doch gut, dass ich mich gestern schon auf dem Bahnhof orientiert hatte.

Der Zug düst ganz schön los. Nachdem wir die Stadt verlassen haben, reicht der Blick weit über eine grüne, hügelige Landschaft. Felder, Wiesen, gelegentlich von Straßen gequert. Offensichtlich bin ich mit Schnellzug unterwegs, denn es gibt nur wenige Bahnhöfe, an denen wir halten.

Bereits nach einer knappen Stunde ist Glasgow erreicht. Diese Stadt hatte ich eigentlich nicht mit in meiner Reiseplanung, aber es gibt die Chance für einen Aufenthalt, der allerdings zeitlich begrenzt ist. Gut, dass ich zu Hause bereits Lösungen gecheckt hatte.

Fix ist der Koffer in der Gepäckaufbewahrung am Bahnhof Queen Street abgegeben. Ich laufe zum nahen Haltepunkt vom Hop On - Hop Off - Bus. Heute wird nicht gehopst, aber ich nutze den Bus für eine prima Stadtrundfahrt. Ich stöpsele die Kopfhörer ein, wähle die deutsche Sprache und lausche den vielfältigen, interessanten Erklärungen über die Universitäts-Stadt, die von lustigen Erzählungen und teils englischem Humor gespickt ist. Es ist schon erstaunlich, was man so in 1 Stunde und 50 Minuten sehen und erfahren kann. Und das mit bester Aussicht: erste Reihe auf dem Oberdeck mit Regenschutz-Dach. Meine Sorge, der Bus könnte sich verspäten und ich verpasse meinen Zug nach Oban, war total unbegründet. Rechtzeitig bin ich wieder am Bahnhof und habe genug Puffer, meinen Koffer zu holen und zum Bahnsteig zu gehen. (Hätte ich es nicht geschafft, wäre später noch "eine" Fahrt möglich gewesen, dann aber mit abendlicher Ankunft.)

Aber so passt es doch perfekt.

Beim Einsteigen heißt es jetzt aufpassen, denn der Zug wird später geteilt und nur zwei Wagen fahren nach Oban. Vorsorglich frage ich nochmal nach, dass ich auch im richtigen Wagen sitze.

Dann beginnt die ca. 3-stündige Fahrt einmal quer über die Schottischen Highlands. Erst viel Wald. Gelb leuchtet der Stechginster. Außerdem blüht überall lila der wilde Rhododendron. So viele Blüten habe ich noch nirgends gesehen. Da habe ich mit dem Mai wohl die richtige Reisezeit gewählt.

Der Zug gewinnt an Höhe. Es geht vorbei am Loch Lomond (hab ich da die Musik von Runrig im Ohr?!) und anderen Seen. Moorlandschaften sind zu sehen. Je höher wir kommen, desto höher werden die Berge rundum und der Wald wird weniger. Was für eine herrliche Landschaft! Am liebsten würde ich aussteigen und hier wandern gehen.

Auf der Höhe kommt uns an einem Bahnhof ein blauer Zug entgegen. Er ist auf dem Weg nach Glasgow. Haben wir die Hälfte geschafft?

Mir wird es heute echt nicht langweilig beim Blick aus dem Fenster.

Nun geht's mit Tempo bergab, weiter Berge ringsum. Dann kommt die Station, wo der Zug sich teilt. Hier werde ich übermorgen umsteigen. Na, da freue ich mich doch jetzt schon drauf, nochmal diese Berge zu durchqueren.

So langsam rollen wir auf die Küste zu. Wieder passieren wir ausgedehnte Seen, gelegentlich sind Ruinen oder Castles zu sehen. Ich knipse wieder mal viel zu viele Bilder.

Wir durchqueren ein letztes breites Tal. Eine Hügelkette versperrt noch die Sicht aufs Meer. Dann ist Oban erreicht.

Ich biege gleich erst mal zum kleinen Ticket-Büro ab, wo ich meine Insel-Ausflüge für morgen klar machen kann. Dann bin ich mit einem kurzen Fußweg im nächsten Quartier, diesmal einem kleinen B&B.

Es ist ca. 16 Uhr. Da bleibt noch Zeit für einen Bummel durch Oban und den Aufstieg zum McCraigs-Tower. Was für ein fantastischer Ausblick auf Oban, das Meer und die vorgelagerten Inseln!

Dann wird es Zeit für die Abendeinkehr. Ich bin am Meer, also gibt's Fisch! Ja, in meiner Reiseanleitung stand was von Tisch reservieren. Das hab ich nicht gemacht. Aber am Hafen habe ich Glück und kann mit Meerblick meinen Fisch genießen.

Begleitet von Dudelsackmusik, mit der ein junger Mann den Hafen beschallt, laufe ich danach noch zum Fähranleger, damit ich weiß, wo ich morgen früh starte.

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Diese Seite enthält einen einen einzelnen Eintrag von Hanne vom 23.05.24 21:35.

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