Morgendlicher Start ohne Regen! Bereits gestern abend habe ich die Bahntickets für einen Ausflug nach Blair Atholl gebucht.
Der Vormittag bringt mir also schottische Kultur. Blair Atholl ist nur eine Station von Pitlochry entfernt und so bin ich fix dort.
Als ich am großen Schlosstor ankomme, ist das noch geschlossen. Geöffnet wird erst 10 Uhr? Ich will jetzt, kurz nach 9 Uhr, schon rein, denn der Zug für die Rückfahrt räumt mir nur eine Zeit bis 12.16 Uhr ein.
Da entdecke ich einen Schleichweg, auf dem ich das Tor umgehen kann. Schwupps bin ich auf der langen Allee, die mich zum Schloß leitet. Wow, dieses Anwesen ist riesig. Ich laufe fast 30 Minuten, bis ich am weißen Märchenschloß ankomme. Prima, der Einlass ist schon geöffnet und so kaufe ich fix mein Ticket für den Besuch von Schloß und Parkanlage.
Wer jetzt neugierig ist, schaut mal auf diese Internet-Seite:
Blair Atholl
Dort gibts Videos zum Staunen.
Ich besuche das wirklich beeindruckende Schloß. Erlebbare Kultur der schottischen Highlands; so stellt man sich stolze schottische Clans und ihre Traditionen vor.
Anschließend orientiere ich mich am erhaltenen Heftchen mit Lageplan. Weiter geht's also zum beeindruckenden Hercules Garden. Ist das schön hier! Sonne scheint und ich kann den Besuch wirklich genießen.
Zweifel überkommen mich schon, ob meine 3 Stunden ausreichen, alles zu sehen.
Mein Weg leitet mich weiter zur Ruine der St Bride's Kirk. Hier blüht wieder herrlich der Rhododendron.
Ich quere über eine Steinbrücke den Bach und finde mich in einem Wald mit mächtigen Mammutbäumen wieder. Diana's Grove ist schon mystisch.
Wo geht's hier raus in Richtung Deer Park?
Ah, Tor gefunden! In der Ferne sind Schafe zu sehen. Ich orientiere mich nach links und komme zum Hirschgehege. Blick auf die Uhr / passt noch.
Gegen 11 Uhr bin ich wieder am Schloß, gerade rechtzeitig, um das Spiel eines typisch schottisch gekleideten Dudelsackspielers zu erleben. Hier wird Schottland aufs feinste zelebriert. Klar muss ich mir die Zeit nehmen, das zu erleben.
Aber dann sollte ich Richtung Bahnhof starten, sonst sehe ich von meinem Zug nur noch die Rücklichter.
Ja, ich weiß, die Allee ist lang. Jetzt ist das große Eingangstor geöffnet. Ich hab noch Zeit, die wenigen Lädchen auf dem Weg zum Bahnhof zu besuchen und einen kleinen Abstecher zur Mühle zu machen.
Dann bringt mich der Zug zurück nach Pitlochry. War das ein fantastischer Vormittagsausflug!
Und nun? Ich lasse mich durch die Einkaufsstraße von Pitlochry treiben und besuche die Touristinfo, wo ich einen prima Ortsplan von Pitlochry erhalte.
Schade, nun setzt doch der angekündigte Regen ein. Aber ich habe den Schirm dabei, denn ich will noch zum Loch Faskally und der Lachsleiter. Zu Hause hatte ich mir schon einen Rundwanderweg ausgedruckt. Ob ich den noch machen kann?
Leider ist das Besucherzentrum an der Lachsleiter heute geschlossen. Über den Damm hinüber laufen und die Lachsleiter anschauen geht. Infos gibt's dort auf Schautafeln; Fische sind nicht zu entdecken.
Und ehe ich mich versehe, folge ich doch noch dem Rundweg um den Loch Faskally. Unter den Bäumen und hoch überm See fast trocken zu laufen.
Der Regen lässt nach; ich habe die richtige Entscheidung getroffen.
Es wird ein prima Rundweg. Nur am hinteren See-Ende verläuft parallel die Straße (und der Verkehr ist ganz schön laut).
Ich quere eine Brücke und wende mich Richtung Pitlochry. Bei besserem Wetter könnte man eine größere Runde drehen.
Ich befürchte schon, an der Straße zurück laufen zu müssen, aber mein Rundweg biegt wieder zum Seeufer hin ab. So eine wunderschöne Nachmittagswanderung!
Der schmale Pfad am Seeufer entlang bringt mich zurück zur Lachsleiter.
Und nun? Ich mag noch nicht heimkehren. Von der Hängeseilbrücke, die ans andere Ufer des River Tummel leitet, entdecke ich ein kleines Lokal. Das ist wie für mich gemacht. Jetzt gönne ich mir eine Einkehr zu Schokoladenkuchen mit Erdbeeren und Kaffee.
Während ich genüsslich meinen Kuchen vertilge, schüttet es draußen wie aus Kannen. Okay, dann warte ich ab, bis der Regen nachlässt. Den Heimweg schaffe ich dann schon wieder ohne Schirm.