Das Wetter hat mich heute versöhnt. Ich starte zwar mit Morgendunst, aber es ist trocken und später verwöhnt mich die Sonne.
Mein Startpunkt ist Trappstadt. Von dort geht's auf einem markierten Rundweg zur ehemaligen Grenze und in weitem Bogen zurück. Mein Flyer sagt 11 km, das sollte zu schaffen sein.
Im Aufstieg habe ich doch tatsächlich eine Markierung übersehen. Da ist es doch prima, dass mir ein Ortskundiger weiterhilft. Hab ich da etwa den Weg abgekürzt? Mir fehlt der Aussichtspunkt Fussberg, aber ich komme am ehemaligen Kolonnenweg an der Schautafel 1 raus, so dass ich wohl wenig verpasst habe.
Jetzt geht's ein langes Wegstück immer auf dem Grünen Band entlang. Weitere Schautafeln folgen, aber auch prima Aussichtsgipfel. Klar nehme ich den steilen Aufstieg zum Spanshügel mit: von oben herrlicher Blick nach Thüringen. Der große Gleichberg trägt noch Wolkenkappe.
Dieser Weg entlang am Grünen Band gefällt mir. Himmlische Ruhe, die Vögel zwitschern und die unberührte Natur ist wunderschön. Es blühen ganz viele violette Herbstzeitlose. Okay, die nächste Schautafel zeigt den Aufbau der ehemaligen Grenzanlagen und lenkt den Blick auf Reste von Drahtzäunen/Sperrwällen.
Auf dem Kolonnenweg geht's weiter, immer bergauf, bergab. Da kommen heute einige Höhenmeter zusammen. Nach dem gestrigen Regen sind befestigte Wege gut. Ansonsten hätte ich wohl mit Matsch rechnen müssen. Allerdings hat der Kolonnenweg Hohlräume und ich muss gut aufpassen, wo ich die Füße hinsetze. Während ich Brombeeren nasche, bin ich fast am Abzweig, der mich rechterhand zurück nach Trappstadt lotsen will, vorbei gelaufen.
Es geht kurz auf den Kamm und dann gut hinab. Rastplatz - Pause!
Nun laufe ich auf der anderen Seite des bewaldeten Höhenzuges immer am Waldrand Richtung Trappstadt, teils auf Wiesenwegen, teils auf befestigen Wirtschaftswegen. Von Trappstadt ist nichts zu sehen. Oh je, der Aufstieg auf einer Asphaltstraße schleppt sich, zumal mich jetzt die Mittagssonne verwöhnt. Will ich den Aufstieg zum Aussichtspunkt Bürchlein noch mitnehmen?
Da hätte ich was verpasst, wenn ich es nicht gemacht hätte. Rastplatz mit herrlichem Ausblick in Richtung Bad Königshofen. Da gönne ich mir doch noch eine Pause.
Dann ist auch das letzte Stück, vorbei am Storchenbrünnlein nach Trappstadt zu schaffen. Ob die Angabe von 11 km stimmt? Ich hab da meine Zweifel, denn ich war ca. 4,5 Stunden unterwegs und gebummelt habe ich wirklich nicht.
Ja, das lange Laufen auf gut befestigten Wegen spüre ich nun in den Füßen. Da ist es gut, dass ich in Trappstadt eine kleine Pizzeria mit Terrasse finde, wo ich mich zur späten Mittagseinkehr stärken kann.
Und nun? Da war noch was von gestern übrig: Saalequelle und Bayernturm. Na, wer sagt's denn. Mit Sonnenschein ist beides heute problemlos zu finden.
Erst geht's mit prima Wegweisern zur Fränkischen Saalequelle. Danach finde ich auch den Bayernturm. Und von dem habe ich heute die herrlichste Rundsicht, nachdem ich die 180 Stufen hoch gestiegen bin. Prima Blick zur Veste Heldburg, nach Coburg, Richtung Bad Königshofen und zum Gleichberg, der nun keine Wolkenkappe mehr auf hat.
Die hübsche Terrasse des Berggasthofes lockt mich noch zu einer Einkehr und so lasse ich mir den Eisbecher schmecken.
Als ich gegen 17 Uhr zurück in Bad Königshofen bin, überlege ich schon, ob ich mich nochmal aufrapple und in die Therme gehe. Aber etwas Entspannung tut bestimmt gut.
Klar bin ich spät dran, aber es ist nicht so voll, wie gestern. Außerdem entdecke ich heute das Heilwasserbecken hinter der Wiese - das hab ich gestern gar nicht gesehen (oder war das schon geschlossen?). Heute kann ich es leider auch nur eine halbe Stunde nutzen, bevor es zu macht. Aber das hat sich gelohnt :-)
Am Ende bin ich froh, mich doch nochmal aufgerappelt zu haben. Nichts desto trotz: der Tag war lang und erlebnisreich!