Heute schlage ich mal eine andere Richtung ein: es geht südlich zu einem bewaldeten Höhenzug.
Mein Wanderparkplatz bei Eichelsdorf ist fix erreicht. Hier beginnt ein strammer Aufstieg auf schmalem Wanderpfad hinauf zum Bergrücken. Beschilderung hervorragend, zumal mehrere Schilder unterschiedliche Touren ausweisen. Somit ist mein erstes Tagesziel, der Aussichtsturm Schwedenschanze, nach ca. 30 Minuten erreicht.
Klar steige ich sofort auf den Turm, aber der Morgendunst hat sich um 10 Uhr noch nicht verzogen. Aussicht echt mau :-(
Also plane ich neu. Mal schauen, ob ich die Runde so legen kann, dass ich später wieder her kommen kann. Da könnte ich an der Dr. Kramer-Hütte auch einkehren.
Jetzt erst mal mit Brombeeren bergab zu einem Wegekreuz. Prima, dort hängt ein Orientierungsplan. Na, das passt!
Ich hatte mir zu Hause schon einen Rundweg ausgedruckt. Es gibt einen Rückweg, der mich nochmal zum Turm bringt.
Als ich auf dem Rennweg starte, ahne ich nicht, wie zäh die Runde wird. Der Kammweg über die Haßberge führt zwar durch den Wald, allerdings ohne Ausblicke auf breitem Forstweg stur geradeaus. Der Eselsbrunnen ist trocken, nur ein Hinweisschild gibt es noch.
Nur gut, dass ich am Rastplatz Nassacher Höhe interessante Leute treffe. Erst denke ich ja, das sind auch Wanderer. Aber nein: Funker. So wie ich Stempel sammle, so sammeln Funker Kontakte. Ich schau erst mal zu, wie an der Bank eine Antenne fest gemacht wird, die dann auf 7 m ausfährt. Ein zweites Kabel wird im Wald ausgelegt. Funke auf den Tisch; Kopfhörer angestöpselt; Login auf dem Handy klar gemacht. Nebenbei bekomme ich diverse Erläuterungen. Dann geht's los. Da sich kein Kontakt findet, verkrümele ich mich und lass den Funker mal machen (wir treffen uns später beim Turm und er meldet stolz: 16 Kontakte!).
Ich komme endlich zum erwarteten Wegkreuz und hoffe auf einen angenehmeren Rückweg. Aber denkste: auch der Rückweg ist ein breiter Forstweg, der sich auf der Höhe am Berg entlang schlängelt. Erst begleitet mich ein Fuchs-Wegeschild. Nein, der bringt mich nicht zum Turm. Es wird der Hase, der mich wieder bergauf lotst.
So ein Rundweg von insgesamt gerade mal 7 km kann ganz schön lang werden.
Als ich den Turm wieder erreiche, gönne ich mir eine ausgiebige Rast bei Soljanka und Radler. Kraft getankt, also nochmal rauf auf den Turm. Jetzt habe ich die erhoffte Aussicht. Auch der Bayernturm, wo ich gestern war, ist gut zu sehen.
Danach dümpel ich nur noch bergab zum Parkplatz.
Und jetzt? Noch mag ich nicht zurück fahren. Ich entdecke einen Abzweig zum Sambachshof. Das ist der Märchenwald von Bad Königshofen, ein Rummelplatz für Kinder. Für den Walderlebnispfad habe ich heute keine Kraft mehr, aber das Wildgehege kann ich besuchen. Und ich kehre noch zu Kaffee und Kuchen ein. Dann fahre ich aber wirklich zurück.
Wie war das mit dem Heilwasserbecken in der Therme? Wenn ich mich spute, schaffe ich heute einen längeren Aufenthalt dort. Wie ihr seht, gibt's wieder einen Besuch der Therme. Mir kann's gut gehen!