Hoch hinauf zu Murmeltier, Gämsen und Alpensalamander

Als es ìn der Nacht regnet, befürchte ich schon, dass meine heutige Tour ins Wasser fällt. Aber ich habe Glück; am Morgen zeigen sich die Berggipfel klar und es gibt nur wenige Wolken. Ich freue mich auf die geführte Tour auf den Alpgues Rundweg.

An der Grasjochbahn werde ich von der Wanderführerin erwartet. Kein weiterer Wanderer? Nein, wir sind zu Zweit unterwegs.

Mit der prima Grasjochbahn schweben wir hoch hinauf - das hatte ich doch schon einmal! Der Blick hinunter ins Tal und zu den gegenüber liegenden Bergen ist wieder schön.

Im Aufstieg über einen Wiesenhang erfahre ich, dass gegen 10 Uhr leichter Regen angekündigt ist. Nach 14 Uhr sind Gewitter angesagt. Ich habe zwar Regencape dabei, aber Gewitter in den hohen Bergen muss nicht sein. Da ist es gut, mit erfahrener Wanderführerin die Tour zu machen.

Auf schmalem Pfad steigen wir an der Bergflanke hinauf und ich komme ganz schön ins Schnaufen. Nur gut, dass ich die letzten Tage bereits Höhenluft geschnuppert habe.

Ich erfahre den Unterschied zwischen Rauschbeere und Heidelbeere, die ich nun prima vorm Naschen unterscheiden kann. Außerdem bekomme ich Erläuterungen zur Vielfalt der Alpenblumen. Diese Verschnaufpausen im Aufstieg passen.

Später flacht die Aufstiegroute etwas ab. Vorsichtig muss ich trotzdem bleiben, wenn ich die Knipse vor hole und wunderschöne Bilder der Bergwelt einfange. Erst Knipse einpacken, dann weiterlaufen. Heute sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt. Wir passieren einen hohen Felsen, der wie ein Tor zum Verwall am Wegrand steht. Später kommen wir am Abzweig zum Scheimersch (2420 m) vorbei, den wir aber links liegen lassen.

Nun queren wir mehrere Blockfelder. Ja, Wackelsteine kenne ich aus der Hohen Tatra :-)

Ein Murmeltier verschwindet unter einem Stein. Es guckt nur die Nasenspitze hervor, und das ca. 1 m neben dem Wanderpfad. So dicht bin ich noch nie ran gekommen. Klar knipse ich davon ein Bild, das bestimmt später hier im Blog zu sehen ist.

Das letzte Stück bis hoch auf den Bergsattel bei ca. 2300 m schaffen wir auf einem prima Serpentinenpfad. Aufstieg geschafft. Ohne Regen! Blick in ein herrliches Hochtal mit zwei Seen, von denen aber von hier nur einer zu sehen ist. Hirten kommen herauf und stecken einen Zaun für die Kühe der Alpe.

Wir suchen uns ein windgeschütztes Plätzchen für die Mittagspause.

Während ich mich stärke, holt die Wanderführerin das Fernglas hervor und sucht die über uns liegenden Hänge ab. Ihr geübtes Auge entdeckt die Gämsen, die ich dann mit ihrer Hilfe auch sehe.

Nun überlegen wir, wie es weitergeht. Der Rundweg ginge an den Seen vorbei ins Tal, dann zur Alpe und wieder ca. 400 Höhenmeter bergauf. Aber über den Schweizer Bergen ziehen sich schon erste Gewitter zusammen. Ich bin für den Rückweg auf dem bekannten Pfad. Und im Nachgang denke ich, das war die richtige Entscheidung.

Die Blickrichtung ändert sich und so wird auch der Abstieg nicht langweilig.

Uns kommt ein Paar entgegen, dass den Rundweg schaffen will. Ob das vernünftig ist?

Das Murmili lässt sich nicht nochmal blicken. Dafür entdecken wir einen schwarzen Alpensalamander. Die kommen bei feuchtem Wetter raus. Ob er den Regen schon spüren kann?

Wir kommen trocken zurück zur Seilbahn. Der Wind hat schon merklich aufgefrischt. Über den Bergen hängen regenschwer die Gewitterwolken. Wir gondeln gemütlich ins Tal. Ja, es schaukelt gelegentlich.

Das Angebot, mit Auto nach Schruns mitzufahren, kann ich nicht ablehnen. Der Bus sammelt bestimmt alle vor dem Regen Flüchtenden ein und wird rappelvoll.

So komme ich trocken nach Hause. Als ich vom Balkon schaue, schüttet es.

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Diese Seite enthält einen einen einzelnen Eintrag von Hanne vom 29.07.22 17:12.

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