Nach dem entspannten Sonntag geht's heute auf den höchsten Berg des Fichtelgebirges. Nein, eine Gewalttour wird das nicht, aber ein prima Rundwanderweg.
Ich starte am Parkplatz Seehaus, der am Morgen noch fast leer ist.
Und ich nehme den bequemen, wenn auch längeren Fränkischen Gebirgsweg, der mich stetig am Hang entlang hinauf führt. Da kann ich wieder nebenbei Beeren naschen :-)
Ausblicke gibt's unterwegs erst mal nicht. Rundum ist Wald. Bin ich heute allein auf Tour? Ich begegne keiner Menschenseele. Scheint keine übliche Aufstiegsroute zu sein.
Schon ziemlich weit oben biege ich ab zum markanten Habersteingipfel, wo ich eine fantastische Aussicht zum Ochsenkopf und nach Bischofsgrün habe. Kreuzottern entdecke ich nicht, obwohl sie dieses Felsengebiet lieben sollen.
Zurück zum Hauptweg, es geht weiter stetig, aber leicht bergan. Wirklich eine gute Aufstiegsvariante. Die Jacke ist längst im Rucksack verstaut - erst oben am Gipfel hole ich sie nochmal kurz raus.
Aber noch ist der Gipfel nicht in Sicht. Dafür zeigt mir der 1000m-Stein, dass ich jetzt die magische Grenze überschritten habe. Auf den letzten 400 Metern beweist mir der Berg, dass er auch anders kann. Da werde ich im steileren Aufstieg doch nochmal gefordert. Aber dann ist der Schneeberggipfel mit 1053 m geschafft.
Den markanten Turm, den man sonst immer von Weitem sieht, kann man nicht besteigen. Er gehört, wie die leeren, eingezäunten Gebäude daneben, zu den ehemaligen Horchposten der US-Armee. Gleich nebenan steht aber der kleine, hölzerne Aussichtsturm Backöfele. Von hier kann ich nun rundum schauen, zu Ochsenkopf, Weißenstädter See oder Fichtelsee.
Noch bin ich allein hier unterwegs, aber das wird sich bald ändern. Ich nehme den Höhenweg bergab. Das ist landschaftlich der reizvollere Weg, denn er schlängelt sich schmal durch den Wald von Trittstein zu Trittstein. Und er scheint die üblich begangene Aufstiegsroute zu sein.
Mein nächster Ausguck ist der Nußhardt, den ich über zwei Leitern erklimmen kann. Eindeutig ein besserer Gipfel als der Schneeberg.
Unterm Nußhardt lege ich nun meine Mittagsrast ein, wissend das die Waldgaststätte Seehaus heute Ruhetag hat. Aber mein Bauch ist schon gut mit Blaubeeren gefüllt, da reicht mir der Inhalt meiner Brotbüchse. Und im weiteren Wegverlauf gibt's ja noch Blaubeeren satt.
Dann folge ich dem Höhenweg und erreiche bald die hübsche Waldgaststätte mit dem kleinen Seerosenteich. Mal schauen, ob mich eine andere Tour nochmal hierher führt - dann sollte ich hier einkehren.
Ich verlasse nun den Höhenweg und nehme die Saugasse bergab in Richtung Parkplatz. Ja, nun geht's wirklich gut hinab. Dann ist meine wunderschöne Wanderrunde zu Ende.
Im Nachgang muss ich feststellen, dass ich mit meiner Wegewahl alles richtig gemacht habe.