Was habe ich für ein Glück gehabt: kaum bin ich von meiner Wanderung zurück im Quartier, da kommt hier ein mächtiges Gewitter runter! Aber der Reihe nach:
Zum Frühstück äußere ich, dass ich nach Fichtelberg wandern möchte. Prompt werde ich von der "Quartiersmutter" mit den besten Wandertipps versorgt. So starte ich also bergauf zum Bocksgrabensteig, einem künstlich angelegten Graben, der das Wasser von den Lohen und Quellen am Ochsenkopf sammelt und ins Fichtelnaabtal bringt. Diesem Wassergraben kann ich also bis nach Fichtelberg folgen.
Aber erst mal bleibe ich bei den vielen Blaubeerbüschen hängen :-)
Dann geht's immer auf einem prima Wurzelpfad am Wasser entlang durch den Wald. Was für ein schöner Wanderweg!
Die Jacke ist längst im Rucksack verschwunden. Waren das heute früh wirklich nur 11 Grad?
Nach ca. 2 Stunden (ja, die Nascheinlagen haben mich gelegentlich ausgebremst) erreiche ich den Ort Fichtelberg. Kurz in die Touristinfo abgebogen, Ortsplan eingesammelt und Tipp für alternativen Rückweg geholt.
Bei der Gelegenheit erfahre ich, dass es zum Fichtelsee, den ich heute auch besuchen will, gut 2km bergauf sein sollen. Aber ich werde mit einem prima Schleichweg versorgt, der mich gut hinauf und dann durch den Wald führt. So sollte der Fichtelsee noch zu schaffen sein.
Ja, ich kämpfe mich hinauf. Dann habe ich es geschafft: vor mir liegt der sonnenbeschienene See. Und über zwei Brücken geht es zur Sonnenterrasse, wo ich jetzt ausgiebig Mittagspause machen kann. Der Weg hierher hat sich doch gelohnt! Und die Erholung genieße ich.
Leider gibt's nach dem Mittag einen kurzen Regenschauer. Ich suche mir eine geschützte Bank am Seeufer, wo ich gleich von einer Entenfamilie besucht werde, die wohl auf Futter hofft. Als bei mir nichts zu holen ist, zieht sie weiter und versucht woanders ihr Glück.
Der Regen ist vorbei - ich trete den Rückweg an. An die Alternativ-Route mache ich aber einen Haken dran: da hätte ich nochmal gut bergauf zur unteren Ringloipe des Ochsenkopfes gemusst. Aber ich spüre jetzt schon meine Beine. Also geht's auf dem gleichen Weg retour.
Klar muss ich auch jetzt wieder Beeren naschen. Schließlich habe ich Urlaub und die Verlockungen sind einfach zu groß. Na, dann dauert der Heimweg eben etwas länger. Das Wetter hält und die Sonne scheint. Mir geht's richtig gut!
Gegen 16 Uhr bin ich zurück in Fleckl. Ab auf den Balkon und Füße hoch gelegt. Ja, die Tour war üppig.
Lange auf dem Balkon sitzen geht aber nicht. Es ziehen sich die Wolken zusammen und ein Gewitterguss kommt runter. Nur gut, dass ich rechtzeitig zurück war.