GrawaWasserfall-Sulzenaualm und Serlesbahnen

Nur gut, dass ich mit Bergstiefeln unterwegs bin. Es wird eine prima Kraxeltour!

Mit Tälerbus fahre ich bis zur Grawaalm. Bereits von der Straße aus ist der große Grawa Wasserfall zu sehen. Hier beginnt die zweite Etappe des WildeWasserWeges. Zuerst geht es zur Aussichtsplattform. Hier gibt es den besten Blick auf den breiten, 180 m herabstürzenden Wasserfall. Das weiß offensichtlich auch das Fernsehteam, das fleißig filmt.

Ich nehme für meinen Aufstieg den alten Almsteig. Zum einen, weil unterwegs zwei Aussichtsplattformen warten, zum anderen, weil er eine gute Kraxelei verspricht. Auf Trittsicherheit und gute Kondition wird ausdrücklich hingewiesen. Es geht über viele Stege, später hohe Steine, an der steilen Bergflanke empor. Kraxelspass pur! Keine Bange, ich bin hier nicht allein. Eine Familie mit zwei Kindern klettert mir voraus. Nur an einer Stelle, die mit Stahlstufen versehen ist, muss ich die Hände zu Hilfe nehmen.

Nach ca. 1 Stunde erreiche ich die Kreuzung, wo der "einfache" Abstiegsweg zurück ins Tal führt. Ich steige aber erst mal weiter hoch. Der Weg folgt der Bergflanke, wird aber zum Panoramaweg, der leichter zu gehen ist. Nur noch ein kurzes Stück, dann habe ich das Sulzenegg (1800 m) erreicht. Von hier geht's fast eben in einen gewaltigen Bergkessel. Wow, ist das toll hier! Vor mir liegt die urige Sulzenaualm, dahinter erheben sich steile Wände, von denen 3 Wasserfälle herabstürzen, und oben auf der Wand tront die Sulzenauhütte. Dahinter die Spitze des Zuckerhütl mit Gletscher. Was für ein Bergpanorama! Klar muss ich erst mal Bilder knipsen. Der große Sulzenauwasserfall stürzt über 200 m herab und trifft unten auf den weiten, grünen Almboden. Kühe sind unterweg und eine Gruppe Bergziegen.

Auch wenn die Alm heute zu ist, worauf unten schon hingewiesen wurde, nehme ich mir hier die Zeit für eine ausgiebige Rast. Zur Hütte will ich heute nicht aufsteigen, obwohl das sicher zu schaffen wäre. Das Wetter soll heute unbeständig werden; vereinzelt fallen Tropfen. Aber ich kann die Punkte auf dem ZickZackWeg beobachten. Das kenne ich ja aus anderen Bergen :-)
Dann laufe ich noch bis zum Fuß des großen Wasserfalls, bevor ich den Rückweg antrete.

Das erste Stück kenne ich jetzt schon. Dann wähle ich den "einfachen" Abstieg, wobei sich über den Begriff "einfach" trefflich streiten ließe. Auch dieser Weg ist mit vielen Trittsteinen versehen. Erst ziemlich weit unten habe ich wieder Waldboden unter meinen Füßen. Auch dieser Abstieg nimmt Zeit in Anspruch. Die Sulzenaualm liegt auf 1857 m; ich muss runter zur Grawa Alm auf 1530 m.
Mein spätes Mittag habe ich mir verdient. Die neuen Bergstiefel sind ihr Geld wert; nicht eingelaufen und trotzdem ohne Blasen angekommen.

Es ist ca 14 Uhr. Das Wetter hält. Ich schmiede neue Pläne. Mit Tälerbus könnte ich runter fahren bis Mieders. Dort gibt es eine Haltestelle an der Serlesbahn. Da war ich noch nicht. Also ab ins Tal.

Schade, über Fulpmes kommt der Regen runter. Danach sieht es etwas heller aus. Ich wage es und schwebe mit der Serles-Kabinenbahn hinauf. Oben leichter Nieselregen. Fotos von der Serlesspitze gibt es also nicht. Über das Jöchl, gegenüber vom Serles (2717 m), dreht der Serleszug, eine kleine Ausflugsrunde. Die Bahn kommt gerade an. Eine Runde von ca. 1 Stunde gibt es heute noch. Na, das lasse ich mir doch nicht zweimal sagen, zumal ich in der Bahn im Trockenen sitzen kann.

Oh, werde ich durchgeschüttelt! Aber die Runde gefällt. Erster Stopp ist am Kloster Maria Waldrast. Es bleibt genug Zeit für eine Besichtigung. Dann geht's vorbei an vielen wunderschönen Orchideenwiesen. Nächster Stopp ist an der gemütlichen Ochsenhütte. Meine Waffel teile ich mir mit dem Hund, der mich knurrend begrüßt hatte. Der Fahrer des Bähnles flirtet mit mir was das Zeug hält. Die Runde endet in der Nähe der Bergstation. Gemächlich schwebe ich ins Tal. Auf den Tälerbus muss ich nicht lange warten. Mit dem nächsten Regenschauer bin ich zurück im Quartier.

Das war heute ein langer, aber erlebnisreicher Tag!

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Diese Seite enthält einen einen einzelnen Eintrag von Hanne vom 15.07.20 18:22.

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