Ich werde am Morgen von der Sonne geweckt und am Himmel zeigt sich kaum ein Wölkchen. Na, wenn das kein passendes Wetter für meinen Ausflug zu den Inseln im Oslofjord ist!
Klar nehme ich auch die Badesachen mit.
Zuerst kaufe ich mir ein belegtes Baguette, da ich unterwegs wohl nichts bekommen werde. Dann fahre ich mit der "12" zum Hafen Aker Brygge. Ich weiß, dass ich mit meinem Ruter-Ticket die Fähren nutzen kann. Ansonsten waren die Infos im Vorfeld spärlich. Aber ich habe Urlaub und den ganzen Tag Zeit.
Die erste Fähre bringt mich nach Hovedoya. Ich weiß, dass das die größte Insel ist. Eine Ruine kann ich besichtigen, dann führt mich der Weg bergauf zu einem Platz mit mehreren Kanonen. Immer wieder habe ich einen schönen Blick auf die Kulisse von Oslo. Und bei dem Wetter knipse ich viele Bilder. Der Weg geht abwärts und folgt dann dem Ufer. Gegenüber ist die Insel Lindoya zu sehen und links davon Gressholmen.
Ich komme zu einem herrlichen Sandstrand und kann nicht widerstehen. Badesachen an und rein ins Wasser! Es geht ganz flach hinein - wäre die ideale Badebucht für Kinder. Ganz allein bin ich hier. Der Trubel setzt wohl erst später ein. Nur ein paar Möwen sind hier; die sitzen auf den Felsen am Ufer oder schwimmen in der Nähe. Dieses Bad im Oslofjord genieße ich ausgiebig.
Danach setze ich meinen Weg um die Insel fort. Dabei bin ich länger unterwegs, als erwartet. Bleikoya liegt nun gegenüber, dann geht's durch den Wald. Ich sehe einen hübschen Jachthafen, aber der ist eingezäunt. Kein rankommen.
Und mein Weg endet abrupt an einer Baustelle. Zurück muss ich nicht, denn die Bauarbeiter winken mich durch. Nach fast zwei Stunden (mit Baden) bin ich wieder am Fähranleger.
Wohin jetzt? Na, zur nächsten Insel. Ich nehme einfach die nächste ankommende Fähre und die bringt mich nach Lindoya vest. Auf der Fähre bekomme ich einen Plan einschließlich sämtlicher Fährrouten und deren Ablegezeiten in die Hand, so dass ich mich orientieren kann. Lindoya hat zwei Anleger: west und ost. Ich laufe also einmal quer über die Insel, vorbei an ganz vielen schnuckeligen Ferienhäusern und an einem zauberhaften See in der Mitte. Einen Badestrand gibt's hier nicht. Lediglich einen Steg mit Leiter von einem Felsenrücken. Das reizt mich nicht.
Orientierung: von Lindoya ost muss ich zurück nach Hovedoya, um von dort die nächste Insel anzuvisieren. Aha, Hovedoya wird meine Basis im Fjord, von wo ich die anderen Inseln sternenförmig erreiche.
Weiter geht's nach Bleikoya. Eine kleine, langgestreckte Insel, wo es hinauf auf einen Felsenrücken geht. Den laufe ich entlang, vorbei an wenigen Häusern. Dafür jetzt mit Blick über einen kleinen Bootsanlegesteg rüber zur Oper. Das hatte ich heute noch nicht.
Baden scheint hier gar nicht möglich. Es ist windig geworden und der Himmel hat sich zugezogen. Das ist sowieso jetzt kein Badewetter mehr. (Da habe ich heute morgen ja alles richtig gemacht.)
Es ist ca. 16 Uhr, zurück nach Hovedoya, eine Insel schaffe ich noch :-)
Es geht nach Nakkholmen. Über Lindoya vest, aber das kenne ich ja schon und so fahre ich da vorbei. Auch Nakkholmen ist eine kleine Insel. Hier gibt's wieder viele schnuckelige Ferienhäuschen. Scheinbar habe ich jetzt in dieser Richtung die letzte Insel in der Reihe erreicht. Hier gibt's sogar einen kleinen Laden. Prima Runde über die Insel, nur langsam wirds kühl. Das Wetter heute früh hat mich verlockt, die Jacke zu Hause zu lassen. Zum Glück gibt's auf der Fähre, die mich mit Zwischenstopp auf Hovedoya nach Aker Brygge bringt, Sitzplätze unter Deck.
Gegen 18 Uhr ist meine Insel-Hopserei zu Ende.
Und: habe ich alle Insel gesehen? Nein, denn ab Aker Brygge wären noch Gressholmen und Langoyene machbar. Aber für heute reicht es.
Nachtrag: Eine Runde über die Inseln lässt sich basteln, wenn man wie folgt vorgeht: B2/B3 von Radhusbrygga nach Hovedoya, B3 nach Bleikoya, B3 nach Lindoya ost, rüberlaufen nach Lindoya vest, B2 nach Nakkholmen, B2 über Hovedoya nach Radhusbrygga. Dann wären mit B4 von Radhusbrygga noch Gressholmen und Langoyene zu schaffen :-)