Frognerseteren-Holmenkollen-Tjuvholmen

Was für ein herrlicher Tag! Ich sollte die Wettervorschau ignorieren. Morgens hat es geregnet. Ich sitze am Frühstückstisch und blicke aus der 10. Etage Richtung Holmenkollen. Die Schanze ist unter den Wolken klar zu sehen. Also starte ich meinen Ausflug dorthin.

Ich könnte von Grønland die U-Bahn nehmen. Aber da sehe ich ja nichts von der Stadt. Ich nehme die Straßenbahn, wie so oft die Linie 12 :-) Die bringt mich zum Bahnhof Majorstuen, wo ich bequem in die U-Bahn umsteigen kann, die jetzt als "Holmenkollenbanen" oberirdisch fährt und mich von 0 auf 469 m Höhe bringt. Dazu geht's in weiten Kehren gemütlich hinauf.

Nein, ich steige nicht an der Station Holmenkollen aus, sondern fahre bis zur Endstation. Dabei kann ich linkerhand den Blick auf die Marka, ein ausgedehntes Waldgebiet, genießen und sehe unter mir mehrere Seen. Bis ganz hoch fahren nur wenige. Als ich aussteige, finde ich mich am Startpunkt markierter Wanderwege. Da könnte ich ja gleich loswandern. Aber für heute habe ich andere Pläne.

Also wende ich mich Richtung Stadt. Wenige Schritte bergab bringen mich zum Café Seterstua, wo ich von der Terrasse einen tollen Blick auf Oslo habe. Der weitere Weg ist nicht markiert, aber nicht zu verfehlen. Ich laufe durch den Wald, nasche Himbeeren und letzte Walderdbeeren. Kaum vorstellbar, dass ich mich hier in der Nähe einer Großstadt bewege. Keine Menschenseele weit und breit.

Die mittlere Schanze (Midstubakken) kommt in Sicht und im Zaun finde ich einen Durchschlupf, muss dann jedoch fix die Strecke der Skiroller-Fahrer überqueren, die hier trainieren. Bei der Schanze kann ich erst drunter durch und danach ein paar Stufen hoch steigen. Wieder mit prima Blick auf Oslo.
Die Schanze ist mit Matten belegt, die gerade nass gespritzt werden. Über mir sitzt ein Skispringer, der aber leider nicht springt, solange ich hier stehe und warte. Schade.

Zurück am Durchschlupf im Zaun muss ich die Straße queren, um zur hübschen Holmenkollenkapelle zu kommen. Besichtigung ist heute leider nicht möglich.

Links kommt das Biathlon-Stadion in Sicht und dahinter die große Holmenkollen-Schanze, die ich mir jetzt in Ruhe anschauen kann.

Rundherum ist nun Action: es gibt ein Museum, nebenan steht ein Flugsimulator und über der Schanze gibt's für die ganz Verrückten eine Zipline. Ich mache erst mal Mittagrast mit Laks-Baguette.

Danach laufe ich seitlich der Schanze über viele Stufen hinunter. Klar mache ich auch von unten noch ein paar Fotos. Die Schanze ist schon beeindruckend.

Ich wende mich nun wieder Richtung Stadt. Es geht kurz hinab zur Station Holmenkollen. Von dort bringt mich die U-Bahn zurück in die Innenstadt.

Die Sonne scheint, ich habe noch keine Lust, ins Quartier zu fahren. Also nehme ich die "12" und steige an der Station Aker Brygge, also am Hafen, aus. Gemütlich schlumpere ich am Ufer von Tjuvholmen entlang bis ich am Ende an die kleine Badebucht komme. Badesachen habe ich leider nicht mit, aber Füße ins Wasser hängen geht :-)

Irgendwann wird es aber kalt. Also Sonnenplatz mit Blick auf den Oslofjord mit den Inseln gesucht. Ich beobachte die ein- und auslaufenden Schiffe und könnte ewig hier sitzen bleiben. Es ist einfach schön hier!

Erst gegen 16 Uhr mache ich mich auf den Heimweg. Aber nicht, ohne unterwegs einen Stopp für ein Eis einzulegen. Ich sitze gegenüber der Festung auf einer Bank. Vor mir sitzen Möwen, die hoffen, was abzukriegen. Davor sind ein paar Stufen, die zum Wasser runter führen. Junge Leute setzen sich mit ihrem Eis dorthin. Da kommt doch von oben eine Möwe angeschossen, zielt auf das von Schokolade überzogene Eis und mopst sich frech davon einen ganzen Haps! Die jungen Leute sind total erschrocken und verlassen eilig diesen Platz.

Weil ich noch eine Weile sitze, kann ich beobachten, wie bei einer jungen Frau das gleiche noch einmal passiert. Offensichtlich haben sich die Möwen hier auf das mit Schokolade überzogene Eis spezialisiert. Die anderen Eisesser bleiben verschont.

Nachdem ich mein Eis aufgeschleckt habe, laufe ich zur Straßenbahn und fahre bis zum Bahnhof. Von dort ist es nur ein Katzensprung ins Quartier.

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Diese Seite enthält einen einen einzelnen Eintrag von Hanne vom 14.08.19 18:16.

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