Kamm-Tour und Ruhetag

Das WLAN im Quartier ärgert mich. Es läuft so instabil, dass mein gestriger Blogeintrag abhanden kam. Heute hoffe ich auf positive Nachrichten.

Unser gestriger Wandertag brachte uns mit Bus nach Vratna und mit Kabinenbahn hinauf in die Berge. Erstes Wanderziel war der höchste Berg der Mala Fatra, der Velky Krivan (1709 m). Schöner Aufstieg, trotz Trubel. Gipfelfoto, fantastischer Rundblick, kurze Erholungspause.

Da wir die Kamm-Tour geplant hatten, ging es zunächst wieder bergab. Die folgenden Gipfel waren gut auszumachen. Sie reihten sich wie an einer Perlenschnur hintereinander auf: Chleb (1646 m), Hromove (1636 m), 2 verschiedene Steny, Poludnovy grun (1460 m). Uns erwartete ein bergauf und bergab, das aber prima zu bewältigen war. Die ganze Zeit wunderbare Ausblicke nach links ins Vratna-Tal, nach rechts das Tal der Vah (unsere bekannte Route in Richtung Hohe Tatra).

Wir machen zwischendurch Apfelpause und beobachten die Schmetterlinge: 2 Schwalbenschwänze fliegen über uns turtelnd immer höher in die Lüfte. Am Ende des Kammweges sehen wir tief unter uns die Chata na Gruni - da wollen wir hin.

Was nun folgt ist ein steiler, steiler Abstieg über einen Wiesenhang, der kein Ende zu nehmen scheint. Mühsam geht's immer weiter runter. Wir sind in unserer Qual nicht alleine; tauschen mitleidvolle Blicke mit anderen Wanderern aus. Am liebsten ließe ich mich einfach ins Gras plumpsen, aber davon käme ich auch nicht runter. Nach gefühlt endlosem Abstieg erreichen wir die Hütte. Das Pivo zischt, das Essen stärkt, die Füße werden hoch auf die Bank gelegt. Dabei beobachten wir die vom Berg herunter Kommenden und ihre verschiedensten Techniken. Nur wenige beherrschen das scheinbar mühelose herabflitzen.

Nach einer guten Erholungspause setzen wir den weiterhin steilen Abstieg durch den Wald nach Stefanova fort. Auf dem letzten Stück hangeln wir uns mühevoll von Baum zu Baum, dann ist es geschafft.

Wir plumpsen auf eine schattige Bank und strecken die Füße aus. Während wir auf den Bus warten, kommt ein kleines Bähnchen. Auch das fährt nach Terchova, so dass wir diese Gelegenheit nutzen.

Nach dieser Tour war Muskelkater zu erwarten, so dass wir es heute ruhig angehen ließen.

Lange ausschlafen und vorsichtig aus den Federn; okay, laufen geht, Treppen steigen ist schwieriger. Wir planen einen Bummel durch Terchova mit Aufstieg zum kleinen Aussichtsturm. Gemütlich lassen wir die Schlumperrunde angehen. Vorbei an hübschen Häusern geht's durch den Ort. Zum Turm stiefeln wir bergauf, lesen unterwegs interessante Schautafeln und kommen gut voran. Auch der Aussichtsturm ist fix erstiegen. Wir blicken auf Terchova, suchen unser Haus vor dem Wald und entdecken hinterm Taleingang Tiesnavy unseren gestrigen Wiesenhang. Linkerhand sind Maly und Velky Rozsutec auszumachen. Rechts zieht die Straße in Richtung Zilina.
Die Lage des Turmes ist gut gewählt.

Wir lassen uns durchs Städtchen treiben und stöbern in Souvenierläden. Zur Mittagszeit halten wir Ausschau nach einem netten Lokal und landen beim "Janosik". Dann dümpeln wir ein Stück durch Biely Potok, bevor wir die Schritte wieder heimwärts lenken. Einen Schlenker machen wir noch zum Amphietheater, wo das Janosik-Festival stattfand. Auf dem Rückweg testen wir noch das beste Eis von Terchova. Danach ist klar: diese Station müssen wir in unserer Heimkehrroute fest verankern.

Morgen wird wieder gewandert.

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Diese Seite enthält einen einen einzelnen Eintrag von Hanne vom 8.08.18 19:55.

Anreise nach Terchova und erste Wandertour ist der vorherige Eintrag in diesem Blog.

Kraxeltour durch tiefe Schluchten ist der nächste Eintrag in diesem Blog.

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