Nach langer, langer Autofahrt sind wir gut in Terchova/Slowakei angekommen.
Die erste Etappe ging von zu Hause über Jena, Görlitz und Jelena Gora bis ins tschechische Teplice nad Metuji. Entspannte Fahrt durch Polen. Diesmal habe ich die von Stefan angekündigte Waldstrasse gefunden. Im Quartier konnten wir uns mit sympathischen Vermietern auf deutsch verständigen. So bekamen wir gleich den Tipp, dass ab 17 Uhr an der Teplicer Felsenstadt kostenfrei geparkt werden kann. Na, das passte doch für uns. Einlass ist bis 18 Uhr, raus kommt man später noch.
Die 300 stufige Leiter hinauf zur Burg haben wir ausgelassen. Vorbei an diversen Felsfiguren gings hinein zu den hohen Felsen. Eigentlich wollte ich Sibirien rechts liegen lassen, aber meine Schwester fand den kühlen Luftzug, der dort hervor strömte, interessant. Huch, war's zwischen den hohen Felswänden eisig kalt! Das dortige Mikroklima war echt faszinierend.
Wir sind dann noch vorbei an der Grotte zu kleinem und großem Domplatz, aber dann kam ein Gewittergrollen immer näher. Also nix wie zurück. Ja, wir sind auf dem Rückweg noch nass geworden wie die Pudel (Schirm und Regencape lagen im Quartier).
Also war nach der Heimfahrt Duschen angesagt. Und weil der spätere Abend wieder sonnig und trocken war, haben wir nach dem Abendbrot noch einen Bummel durch's Städtchen gedreht.
Ausgeruht starten wir zur zweiten Etappe. Das Wetter ist uns nicht mehr so wohlgesonnen: wolkenverhangener Himmel und immer wieder Regen. Wir fahren vorbei an Nachod und kommen nach Nove Mesto nad Metuje. Das kenne ich doch von meinem Urlaub im Adlergebirge. Stopp!!! Ich muss meiner Schwester unbedingt das hübsche Schloß mit dem Park und der Holzbrücke zeigen. Soviel Zeit muss sein!
Wir folgen dann lange der 14 und kommen später auf meine altbekannte Route Richtung Slowakei. Olomouc ist bald erreicht, aber nichts ist mehr für mich altbekannt: auf Autobahn geht's in weitem Bogen um die Stadt drumrum. Auch die weitere Streckenführung ist eine neue. Erst im Tal der vielen Becva finde ich mich wieder. Spätes Mittag, fix über die Grenze, auch Richtung Zilina gibt's ne neue Autobahn. Den Abzweig nach Terchova erwischen wir. Mit Sonnenschein kommen wir an.
Ein kleiner Spaziergang bringt uns zum im Abbau befindlichen Janosik-Festival. Klar statten wir der hoch über Terchova stehenden Janosik-Figur noch einen Besuch ab.
Der heutige Tag startet mit Sonnenschein. Also Wanderschuhe an und los geht's! Wir wandern durch den Taleingang Tiesnavy hinauf ins Vratna-Tal. Schade, ohne Wanderweg und immer an der Straße lang. Später in Richtung Stefanova haben wir einen Wanderweg, aber mit Kies bestreut auch nicht besser zu laufen. Wir schauen uns das kleine Dörflein an, bevor wir wieder zur Bushaltestelle laufen, wo gerade der Bus nach Vratna ankommt. Also fixer Sprint und wir sparen uns den weiteren Fußweg.
In Vratna zücken wir die Wanderkarte und schmieden neue Pläne. Mit Kabinenbahn schweben wir hinauf. Oben angekommen liegt uns das ganze schöne Tal zu Füßen. Wir stärken uns mit Polievka und Hranoulky, bevor wir auf einem schmalen Panoramapfad die erst Bergtour in Angriff nehmen. Hier gibt's Himbeeren bis zum Abwinken. Hmmmm, lecker! Wir kommen nur langsam voran. Dafür genießen wir ein herrliches Bergpanorama, das Appetit auf mehr macht.
An einem Wegweiser geht's dann ziemlich steil bergab bis zu einem ausgeprägten Bergsattel. Hier machen wir ausgiebige Rast: wir liegen im Gras, beobachten die Wolken und schauen auf die Berge. Liegen bleiben? Besser nicht, denn die Sonne scheint gut, auch wenn ein angenehmer Wind weht. Wir haben die Alternativen: hoch oder runter. Den ersten Tag sollten wir es nicht übertreiben, also runter. Der Pfad geht gut bergab, wird später richtig steinig und mündet in einem felsigen Flussbett, Kraxelpassagen inklusive.
Zum Abschluss gibt's dann noch die Waldarbeiter, die uns aber durch die Holzfällstrecke durch lassen. Das letzte Stück ist echt Aua! Die Waldfahrzeuge haben den Weg so aufgewühlt, dass nur noch Matsch und Schlamm übrig sind. Das wird ein Balance- und Schlitterakt! Als wir unten sind, atmen wir auf, dass keiner von uns ausgerutscht und im Schmodder gelandet ist. Meine Schwester spült im Bach erst mal ihre Schuhe ab, während ich auf die Methode "trocknen lassen" vertraue.
Nur wenige Schritte sind es zur Talstation vom Lift, wo uns ein Pivo absolut lecker mundet.
Der Bus bringt uns zurück nach Terchova. Wir haben nach diesem erlebnisreichen Tag Lust auf weitere Touren!