Ich brauche heute mal eine kleine Auszeit. Aber meine Schwester war unterwegs und schreibt jetzt weiter:
In der früh also allein zur Bushaltestelle am Ortsausgang von Terchova. Der planmäßige Bus kam zwar, er hielt allerdings nicht, vermutlich war er schon zu voll.
Also dann zu Fuß Richtung Stefanova :-(. Zum Glück hielt in Tiesnavy ein Auto mit zwei jungen Wanderburschen, die mich bis Stefanova mitnahmen. Nun beginnt die eigentliche Wanderung, die gelbe Markierung am Bach entlang bis zum Ortsende. Diesen Weg waren wir bereits zweimal abwärts gelaufen. Zuerst ganz leicht und immer steiler bergauf bis zum Pass Vrchpodziar. Von dort folge ich dann der grünen Markierung Richtung Boboty. Es geht steil auf Serpentinen durch einen Mischwald. Der Wind pfeift ganz schön, so dass ich keine Lust verspüre länger Rast zu machen. Also immer nur kurze Pausen. Oben auf der Höhe wird der Weg zu einem schmalen, bewaldeten Kamm mit mehreren Felsausläufern, von denen man immer wieder einen schönen Blick auf den felsigen Rozsutec, den runden Stroh, den felsigen Chleb und den Kegel des Velky Krivan hat.
Der Abstieg vom Boboty ist dann allerdings alles andere als leicht. Auf Serpentinen und mächtig Steingeröll geht es steil abwärts. An zwei Stellen muss ich mit Hilfe von Sicherungsketten auch größere Felsabstiege überwinden. Über einen steilen Grashang gelange ich dann endlich an die Brücke von Tiesnavy. Nun noch das Stück asphaltierte Straße entlang der Kaskadenwasserfälle Varinky und kurze Zeit später sind die ersten Häuser von Terchova in Sicht.
Bereits um 13 Uhr ist mein Schwesterlein zurück - ist sie über den Berg gerannt? Auf jeden Fall hat sie jetzt einen Bärenhunger. Also auf zur Gaststätte.
Danach schlumpern wir gemeinsam durch's Städtchen, aber nicht ohne nachmittags beim Eisstand zu stoppen. Den Tag lassen wir auf der Terrasse vor dem Haus ausklingen.