Cinque Torri

Als ich auf dem Kleinen Lagazuoi war, konnte ich prima die Region hinter dem Falzarego-Pass überblicken. Dabei entdeckte ich auf dem Bergrücken in Richtung Cortina d'Ampezzo eine markante Felsengruppe, zu der ein Sessellift empor führt.

Im Quartier checke ich mein Kartenmaterial und ganz am Rand meiner Wanderkarte finde ich die Cinque Torri. Na, Klasse - da habe ich doch ein tolles Wanderziel gefunden.

Klar muss ich heute mein Auto nehmen, um dorthin zu gelangen. Aber den Weg bis zum Falzarego-Pass bin ich ja schon mit Bus gefahren und von dort ist es nur noch ein Stück die Bergstrasse hinab. Der Abzweig zum großen Parkplatz ist nicht zu verfehlen.

Mit dem Sessellift schwebe ich hinauf und komme auf einem fantastischen Aussichtsberg an.

Der Blick zum Lagazuoi gewaltig; die Felsentürme der Cinque Torri gleich nebenan. Meine Knipse hat gut zu tun, alles festzuhalten.

Unter den Türmen beginnt ein Rundweg, denn hier waren die Stellungen der Italiener im 1. Weltkrieg. Es geht durch Schützengräben und Unterstände. Alles wird begleitet durch mehrsprachige Tafeln. So eine wunderschöne Bergwelt und so ein grausamer Stellungskrieg. Ich folge dem Rundweg mit prima Blick auf die gegenüber liegende Talseite mit den mächtigen Wänden des Lagazuoi und schaue mich auch immer wieder nach den Felsentürmen der Cinque Torri um.

Was für ein gewaltiges Bergerlebnis! Die Felsentürme sind das Ziel vieler Kletterer, die sich hier tummeln. Immer wieder kann ich sie bei ihren gewagten Aufstiegen beobachten.

Der Rundweg geht am Berghang unter den Türmen entlang. Cortina d'Ampezzo kommt in Sicht und im Dunst kann ich von hier sogar die Drei Zinnen sehen. Ist das schön hier!

Die Schützengräben führen mich den Berg hinab, aber so tief will ich nicht runter. Also steige ich wieder hoch und folge der Ausschilderung "Giro de Torre". Und die bringt mich mitten hinein ins Kletterparadies. Hier ist was los! Überall wird geklettert.

Ich setze mich in den Schatten und schaue eine ganze Weile zu. Dann sehe ich, dass von oben Leute runter gelaufen kommen. Gibt es da etwa einen Felsendurchgang? Ich steige hinauf und tatsächlich: zwischen zwei Felsentürmen gibts einen Spalt zum Durchsteigen.

Damit wird's also kein Rundweg, sondern ein Halbkreis, den ich bestreite. Nun bin ich also wieder auf der anderen Seite der Türme. Während ich dem Weg folge, kommt ein Hinweisschild zum "Refugio Cinque Torri". Ich halte Ausschau, kann aber nur oberhalb eines Bergplateaus einige Hütten ausmachen. Bei der Hitze weiter aufsteigen mag ich nicht. Außerdem weist das Schild nach links. Ich folge jetzt einfach dem Weg, der mich an den Torris vorbei und dann im zick-zack bergab leitet. Aha, unter den Torris hat sich also die Hütte versteckt. Da kann ich jetzt prima zu Mittag einkehren.

Offensichtlich ist die Hütte ein Geheimtipp, denn es ist im Vergleich zur Hütte an der Seilbahn ungewöhnlich ruhig hier.

Dafür darf ich nach dem Essen auf dem sonnenbeschienenen Weg wieder bergauf kraxeln.

Ich genieße ein letztes mal den weiten Blick auf die Berge, dann schwebe ich mit dem Sessellift bergab. Unter mir pfeifen die Murmeltiere, aber zu sehen ist keins. Schade!

Mit dem Auto geht's vorbei am Falzarego-Pass zurück in Richtung La Villa. Unterhalb vom Valparola-Pass stoppe ich nochmal kurz, um den Tiefblick ins Val Badia mit Pralongia und Sella zu erleben. Dann fahre ich über die kurvige Bergstrasse nach Hause.

Morgen ist dann leider schon mein letzter Urlaubstag. Den werde ich noch einmal richtig auskosten!

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Diese Seite enthält einen einen einzelnen Eintrag von Hanne vom 3.08.17 17:01.

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