Ja, dieses lange Wochenende in Krakau kann ich wirklich genießen, auch wenn ich jetzt meine Füße spüre.
Mein kleines Hostel liegt am Saum des jüdischen Viertels Kazimierz, wo ich gestern Abend schon lecker Essen war. Die Atmosphäre mit den vielen kleinen Lokalen ist genial!
Heute habe ich den Vormittag gleich zu einem ausgiebigen Bummel dort genutzt. Geht das am Samstag? Jain, sage ich. Warum? Der Samstag ist den Juden heilig und vieles deshalb geschlossen. Aber: Die alte Synagoge war geöffnet, interessant und sehenswert. Auf den Straßen habe ich gelassene morgendliche Aktivitäten beobachten können. In einer Synagoge fand bei geöffneter Tür ein Gottesdienst statt. Unaufdringlich lunzen funktioniert. Die morgendliche Ruhe vor den Touristenströmen kam mir definitiv entgegen. Und den kleinen Trödelmarkt habe ich auch noch besucht.
Zu Mittag bin ich gleich nebenan eingekehrt.
Dann habe ich im Hostel eine Pause eingelegt.
Weiter ging´s zum Wawel, dem Hügel mit dem Königsschloss und der Kathedrale. Allein dafür lohnt ein Ausflug nach Krakau. Ich habe mich per Audio-Set durch die Kathedrale führen lassen. Sicherlich wäre alles auch ohne sehenswert gewesen, aber die Erläuterungen waren das Sahnehäubchen. Bis hoch zur Sigismundglocke bin ich geklettert - ob mir die Berührung des Klöppels Glück bringt?
Den zur Führung dazu gehörenden Museumsbesuch habe ich ohne Erklärungen mitgenommen. Da war's dann nämlich bald schon 15 Uhr und ins Zentrum wollte ich doch auch noch.
Aber erst war jetzt die Drachenhöhle unterm Wawel dran. Der Drache wartet (wenn man von oben kommt) erst hinter der Höhle. Und dort spuckt er richtig Feuer!
Ja, ein Tag in Krakau kann lang werden. Der Weg in die Innenstadt mit Marienkirche, Tuchhallen und Rathausturm ist jedoch noch zu schaffen. In der Marienkirche findet eine Hochzeit statt - kurz lunzen geht, aber Besichtigung und Turmbesteigung nicht. Also erklimme ich nach dem Bummel durch die Tuchhallen den nahen Rathausturm, von dem ich den Blick von oben auf diese herrliche Stadt genieße und in der Ferne die Gipfel der Hohen Tatra sehen kann. Dann dümpel ich langsam zurück ins Hostel.
Die nächste Erholungspause tut gut. Nachher will ich nochmal los: am nahen Plac Novy ein Zapiekanka zum Abendbrot essen und schauen, was das jüdische Festival zu bieten hat.