Geier überm Caminito del Rey

Was für ein fantastischer Tag! So ein genialer Weg durch tiefe Schluchten in einer wundervollen Landschaft! Allein dafür hat sich meine Reise nach Andalusien gelohnt. Aber der Reihe nach: Morgenkaffee bei Pepe verschafft mir einen guten Tagesstart. Abholung durch Jürgen wie gewohnt super pünktlich. Die Fahrt wird zum Schwatzen und Austausch von Erlebnissen seit unserem letzten Treffen vor 1,5 Jahren genutzt. So verfliegt die Zeit bis wir am bekannten Mirador oberhalb vom Stausee Guadalhorce ankommen. Den Zustieg zur Schlucht kenne ich ja bereits - damals konnte ich allerdings nur durch den Zaun lunzen. Heute also hinein! Zuvor bekomme ich aber einen Helm, der mich vor herunterfallenden Steinen schützt. Dann geht's endlich los. Staunend passiere ich auf dem gut zu begehenden Steig hoch oben am Fels entlang die tiefe erste Schlucht. Mein Fotoapparat hat gut zu tun, die überwältigenden Eindrücke festzuhalten. Auf die Bilder dürft ihr euch freuen - sie sind bestimmt prima, aber sicher nicht mit dem eigenen Erleben vergleichbar. Immer wieder geht der Blick auch nach oben: wo bleiben die gewaltigen Gänsegeier? Sie lassen nicht lange auf sich warten. Bald sehe ich sie über den Felsen auftauchen. Es sind viele, bei 20 höre ich auf zu zählen. Als ich die Schlucht hinter mir lasse, sehe ich, wie einige Geier in der mächtigen Felswand landen. Mit Zoom entdecke ich sie. Jetzt bin ich gespannt, ob die Fotos gelungen sind. Das Tal weitet sich, ist üppig grün und wird von einer Bahnstrecke durchquert. Und ich habe Glück: ein Zug taucht auf und verschwindet wieder im Tunnel. Klar hab ich ihn mit der Knipse erwischt! Der Steg folgt einem alten Wasserweg, teilweise geht es am Wasser entlang durch Tunnel. Dieses weite Hochtal reizt mich immer wieder, den Blick wandern zu lassen. Ich bin nicht die Einzige, die auf den Auslöser der Kamera drückt. Aber unterwegs verläuft sich der Besucherstrom und ich kann ruhige Momente genießen. Der Weg durchquert das Tal und stößt auf eine zweite Schlucht. Auch die ist spektakulär. Die Felsen sind so hoch, dass ich sie nicht auf's Bild bekomme. Der Steig windet sich an der Felswand entlang und nimmt mehrere Einbuchtungen mit. Dabei sieht man, wie abenteuerlich der alte Weg war. Da ist es ja heute fast ein Spaziergang. Am Ende der Schlucht gibt's eine gläserne Plattform. Mehr als 4 Leute sollten darauf aber nicht stehen. Und dann kommt zur Krönung noch die Hängebrücke hoch über dem Ausgang. Hier steht vorsorglich ein Posten, der aufpasst, dass wirklich nicht mehr als 10 Leute drauf sind. Ein letztes Stück noch am Felsen entlang, mit Blick auf den Guadalhorce-Fluß tief unter uns. Dann liegt dieser Caminito del Rey nach knapp 3 Stunden hinter mir. Wer jemals die Möglichkeit hat, diesen Weg zu gehen: unbedingt machen!!! Wir kehren anschließend nochmal am Mirador hoch überm türkisblauen Wasser des Guadalhorce-Stausees auf einen Kaffee ein. Die Eindrücke dieses Tages müssen verdaut werden. Dann geht's zurück an die Küste. Sonne satt - mich hält es nicht lange im Hotel. Ich laufe am Ufersaum barfuß entlang und lasse mir die Wellen um die Füße spülen. Ehe ich mich versehe, bin ich bis Benalmadena gedümpelt. Kurze Schlumperrunde durch die Marina, dann geht's an der Strandpromenade entlang zurück. Okay, beim Tagesbericht schreiben die Füße ausruhen, tut gut. So langsam wird es dämmrig draußen. Jetzt wird es langsam Zeit für's Abendbrot.

Ãœber diese Seite

Diese Seite enthält einen einen einzelnen Eintrag von Hanne vom 21.10.16 18:19.

Gut an der Sonnenküste angekommen ist der vorherige Eintrag in diesem Blog.

Ausflug nach Mijas ist der nächste Eintrag in diesem Blog.

Aktuelle Einträge finden Sie auf der Startseite, alle Einträge im Archiv.

Monatsarchiv Archiv

Seiten

Powered by Movable Type 5.2.13