Gipfelglück Juanar

Der Morgen begrüßt mich mit einem schönen Sonnenaufgang - na, wenn das kein gutes Zeichen ist für den heutigen Tag!

Es ist merklich abgekühlt, aber die Sonne scheint von einem fast wolkenlosen Himmel. Nur die Einheimischen haben vorsorglich mal den Wintermantel wieder angezogen :-)

Pünktlich werde ich für die Tour abgeholt, auch wenn ich erst kurz stutze, dass aus dem deutschen Autokennzeichen ein spanisches geworden ist. Wir fahren heute in die andere Richtung, als bei den vergangenen Touren. Diesmal starten wir oberhalb von Marbella in der Sierra Blanca. Von unten habe ich die Berge gestern schon gesehen und gedacht, die sehen aber reizvoll aus.

Wir folgen einer kleinen, schmalen Bergstrasse in ein wunderschönes Tal hinein. Unser Gipfel ist bereits auszumachen - einen kurzen Moment zucke ich, weil er doch eine ziemlich ausgeprägte Gipfelpyramide hat, die einen guten Aufstieg verspricht. Andererseits liegt der Gipfel so verlockend und markant auf der Bergkette, dass er einen prima Ausblick vermuten lässt. Die Bergstrasse bringt uns ja ausserdem ein gutes Stück hinauf.

Am Parkplatz geht dann unser Aufstieg erst ziemlich gemütlich bergan. Leider haben sich hier die Prozessionsspinner-Raupen breit gemacht. Auf dem Weg sind viele zermatschte Raupen zu sehen und in den Bäumen über uns ihre verräterischen Nester.

Wir durchqueren einen Olivenhain, immer mit Blick auf die umliegenden Berge. Herrlich! Aber auch unsere Aufstiegsroute ist bereits auszumachen - sieht wie eine gute Kletterei aus. Erst mal geht es über den Zick-Zack-Weg bergauf. Klar komme ich gelegentlich ins Schnaufen, aber dieser Gipfel ist zu schaffen! Weiter oben wird's dann schon eine üppige Kletterei. Aber wir werden belohnt mit weiten Ausblicken im Aufstieg. Ich entdecke einen Steinbock, aber Jürgen nimmt mir gleich alle Illusionen: dieser hier ist nicht echt, sondern steht als Figur oberhalb eines kleinen Miradors. 

Die Jacke ist schon längst im Rucksack verstaut, die Sonnenbrille raus geholt und das Kopftuch aufgebunden. Wir steigen über viele Steine dem Gipfel entgegen. Der Weg ist eine herrliche Kraxelei, so langsam komme ich mir auch wie ein Steinbock vor. Die sich mit jedem Höhenmeter weiter öffnenden Ausblicke sind wirklich faszinierend. Und als wir den Gipfel erreichen, können wir einen gewaltigen 360-Grad-Panoramarundblick geniessen. Dafür hat sich der Aufstieg echt gelohnt!

Juanar Gipfel 2.JPGVor dem Gipfelkreuz geht der Blick nach unten aufs Meer und Marbella. Dahinter ist sogar die Küste Afrikas auszumachen. Dann sehe ich Gibraltar - da war ich ja gestern. Weiter geht der Blick über ausgeprägte Bergketten, davor tiefe Taleinschnitte. Hinter den Bergketten wandert der Blick weiter über viele kleine verstreut liegende Dörfer im hügeligen andalusischen Hinterland. Und dann kann ich die Bergstrukturen des Torcal im Hintergrund erkennen - wunderbar, was wir heute hier für eine Aussicht haben!!! Weiter geht der Gipfelrundblick auf hohe Bergketten, hinter denen wir sogar die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada sehen. Nun bin ich fast wieder am Ausgangspunkt angelangt, ich folge mit meinem Blick der Küstenlinie bis nach Marbella. Die Augen können sich gar nicht satt sehen. Ich schnappe den Fotoapparat und versuche, dieses Panorama festzuhalten. Freut euch schon mal auf die Bilder! Okay, einen Happen essen und etwas Trinken muss ich natürlich nach diesem Aufstieg auch, also Knipse aus der Hand und nur die Augen weiter wandern lassen.

Da hat Jürgen mir als letzte Tour ja noch mal ein Schmuckstückchen rausgesucht. Er hat zwischendurch mal kurz gecheckt, wie hoch wir hier sind: 1181 m. Der Juanar punktet vor allem aber mit seiner fantastischen Lage.

Irgendwann heisst es dann doch, klar machen für den Abstieg. Der geht auf der anderen Seite des Berges erst wieder gut hinab, dann langsam und gemütlich zurück ins hohe Tal. Die Augen können nebenbei weiter auf Wanderschaft gehen, denn der Weg lässt sich nun leichter laufen. Eigentlich mag ich noch gar nicht zurück.

Zum Schluss durchqueren wir wieder den Olivenhain und sind bald darauf am Auto. Für den Rückweg nimmt Jürgen die Bergstrasse oberhalb der Küstenlinie, so dass ich nochmal schöne Aussichten mitnehmen kann.

Ich lass mich heute mal in Benalmadena absetzen - Jürgen hat von einem heute dort stattfindenden Oliven-Markt erzählt, der mich lockt. Die hiesigen Olivenhändler bieten in einem grossen Zelt ihre Olivenöle zum verkosten und kaufen an. Ich steuere mal die Empfehlung von Jürgen an und nehme mir eine kleine Flasche Olivenöl mit nach Hause. Was ich aber suche, ist noch was anderes. Und ich werde fündig: ein Marktstand hat neben Olivenöl auch Honig. Na, das ist ja genial!

Dann dümpel ich am Hafen vorbei und halte Ausschau nach einer Touristinfo, um mich mit Informationen für meinen Sonntäglichen Ausflug einzudecken. Das ist bald geschafft. Es bleibt sogar noch genug Zeit, um am schönen Hafen ein Eis zu schlecken, bevor ich über die Uferpromenade zurück nach Torremolinos schlendere.

Das war doch heute wieder ein wunderschöner Tag! Andalusien gefällt!!!

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Diese Seite enthält einen einen einzelnen Eintrag von Hanne vom 6.03.15 17:33.

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