Das wird heute eine Seilbahn- und Sessellifttour mit Wandereinlage in den hohen Bergen.
Start ist in Ischgl; Auffahrt mit der Silvrettabahn, einer 24er Doppelseilumlaufbahn, die uns auf 2320 m Höhe bringt. Auf der Idalp steigen wir um in die Flimjochbahn. Der 4er Sessellift bringt uns auf 2757 m Höhe zum Viderjoch. Jetzt haben wir den höchsten Punkt unserer heutigen Tour erreicht. Der Ausblick geht weit über viele Gipfel. Nun ist erst mal Wandern angesagt.
Schnell haben sich im Abstieg über einen ausgeprägten Wiesengrat zwei Gruppen gebildet: die Bergrenner und die Genusswanderer. Ich finde mich in der zweiten Gruppe wieder, die gemeinsam mit dem alten Bergführer Emil absteigt. So haben wir die Chance zu erfahren, welche Berge wir denn sehen. Da ist z.B. der höchste Gipfel der Samnaungruppe, der Muttler, der markant vor uns aufragt. Rechts daneben die Stammerspitz. Und noch weiter rechts machen wir die dreigipfligen Fluchthoerner aus. Aber der Blick geht noch über diese nahen Gipfel hinweg: in der Ferne machen wir die schneebedeckten Gipfel der Ötztaler Alpen aus. Was für ein herrliches Bergpanorama.
Aber auch direkt vor unseren Füßen gibt's was zu entdecken: blau blüht der Enzian und am Hang zeigt uns Emil das Edelweiß. Fraglich, ob die Bergrenner das gesehen haben.
Nach einer Stunde erreichen wir den Alp Trider Sattel (2488 m). Und nun bringt uns der Twinliner, eine doppelstoeckige 180er Pendelbahn, hinunter nach Ravaisch. Bei der Talfahrt bin ich in der unteren Etage, der Ausblick ins berggesäumte Tal ist fantastisch.
Jetzt folgt noch ein ca. 20-minütiger Spaziergang, dann haben wir Samnaun erreicht. Samnaun ist ein kleines schweizer Dorf im Engadin, das sich den Status einer zollfreien Region erhalten hat. Hier reiht sich also ein Laden an den anderen, überall wird Parfüm, Tabak/Zigaretten und Alkohol angeboten (und fleißig gekauft). Mich interessiert ja viel eher die leckere schweizer Schokolade :-)
Dann bringt uns der Pendelbus zurück zur Talstation des Twinliners. Jetzt reizt es mich, auch mal die obere Etage auszuprobieren. Dort finden maximal 70 Personen Platz, während unten 110 Leute reinpassen. Vom Fahrgefühl merke ich keinen Unterschied.
Jetzt müssen wir nicht hinauf kraxeln, denn es geht mit Sessellift weiter: erst mit der Alp Trider Sattelbahn hinab, dann mit der Flimsattelbahn lange, lange (Gesamtlänge 2727 m/Höhendifferenz 490 m) hinauf. Der Tipp von Emil, jetzt eine Jacke anzuziehen, war gut, den unterwegs bläst der Wind ganz schön. So viele Murmeltiere, wie ich heute von den Sesselliften aus sehe, habe ich im ganzen Urlaub noch nicht entdeckt. Sie lassen sich durch die über sie hinweg schwebende Sesselbahn überhaupt nicht stören.
Dann sind wir wieder am Viderjoch angekommen. Den Rückweg kennen wir jetzt schon: erst mit Flimjochbahn zur Idalp, dann mit Silvrettabahn nach Ischgl.
Der Bus bringt mich zurück nach Galtür. Na, das war doch ein erlebnisreicher Tag. Vor allem die vielen Seilbahn- und Sessellift-Fahrten haben gefetzt! Und natürlich die vielen Murmeltiere!