Da habe ich gestern beim Aufschreiben meines Namens auf die vielen Zettel nicht aufgepasst und so stehe ich heute früh am Treffpunkt und keiner holt mich ab. Also zuecke ich mein Handy und frag mal nach. Barbara sagt: heute ist keine Tour, aber komm doch runter ins Cafe des Galosol. Wir trinken erst mal gemeinsam einen Morgenkaffee. Und dann fragt Barbara, ob ich nicht Lust habe, sie und ihren Hund auf Erkundungstour zu begleiten. Klar habe ich Lust, zumal ich erfahre, dass es lediglich darum geht, auf einer bekannten Levada-Tour den Wegzustand abzuchecken. Na, das passt doch!
Levada-Erkundungstour
Ihr Opa fährt uns an den Ausgangspunkt der Wanderung oberhalb vom Flughafen. Ich kann nochmal einen schönen Blick auf die Landebahn werfen, dann geht es hinauf in die Berge im Südosten Madeiras.
Wir haben fantastisches Wetter erwischt. Die Sonne scheint von einem blauen Himmel. Die Jacke verschwindet fix im Rucksack - heute brauche ich die Sonnenbrille.
Wir wandern an einer Levada entlang, die der Struktur der Berge mit vielen Seitentaelern folgt. Es geht immer hinein ins Tal und wieder hinaus. Wir sind ganz allein unterweg. Dafür entdecken wir ganz viele wunderschöne Blumen. Die Namen kann ich mir gar nicht alle merken. Dafür knipsen wir beide viele Bilder. Der Hund ist ein lieber, den wir beim Wandern nur dann merken, wenn er zurückgelaufen kommt, um nach seinem Frauchen zu schauen. Das wird wirklich eine prima Wanderung! Die Augen folgen dem sich an der Levada entlang schlängelnden Weg, aber der Blick geht immer wieder auch hinab in die Täler bis hin zum Meer. Und gelegentlich rauscht ein kleiner Wasserfall herab.
Die Levadeiros waren schon sehr fleißig und haben bereits alle Schäden beseitigt. Diesen Weg kann Barbara demnächst mit anderen Wanderern gehen. Am Ende erwartet uns der Opa mit dem Auto.
Barbara will noch eine weitere Tour testen. Für mich war's für heute genug. Wir bringen Barbara noch zum nächsten Levada-Einstieg, dann fahre ich mit dem Opa zurück nach Canico de Baixo. Gegen 15 Uhr bin ich wieder im Hotel.
Ich gönne mir eine Erfrischungsdusche - das tut richtig gut. Tja, und was mache ich mit dem Rest des Tages? Ich rappel mich nochmal auf und stiefele den steilen Weg hoch ins obere Städtchen Canico. Klein, ueberschaubar, einzig sehenswert eigentlich nur die hübsche Kirche. Das hat sich nicht wirklich gelohnt.
Zurück im unteren Städtchen duempel ich nochmal an die Steilküste, schaue auf die rauschenden Wellen und faulenze ein bißchen. Dann lockt mich wieder das Atlantis mit dem leckeren Fisch zum Abendbrot auf die Sonnenterrasse. Heute probiere ich mal Papageienfisch. Hmmmm, das war ein Genuß!
Morgen geht's wieder richtig auf Tour. Der Tag heute hat sich trotz verpatztem Start bestens entwickelt.