Da bin ich wieder!
Das Wetter versucht mich zu ärgern. Gestern stehe ich frühmorgens auf und während ich frühstücke, geht ein Regenguss runter. Und wie ich noch so denke, dass dieser Tag ins Wasser fällt, kommt im Westen blauer Himmel zum Vorschein. Was liegt also näher, als die Tour im Westen zu starten und einen Vorschlag von Frau Pichler umzusetzen: die schmale Bergstraße in Richtung Königsleiten rauf, kurz über die Gerlospass-Straße und rüber zur Gerlosplatte, wo ich das Auto abstellen kann und von dort auf den Plattenkogel starte. Der Weg führt zunächst am Wiesenhang hinauf, wo ich kurz vor einer Almhütte vor den antrabenden Kühen Reißaus nehme. Dann geht es ohne Weg und Steg immer weiter bergauf - der Gipfel ist ja nicht zu verfehlen. Nach gut einer Stunde komme ich bei herrlichstem Sonnenschein und fantastischer Fernsicht am Gipfelkreuz an (die Blaubeeren unterwegs haben geschmeckt). Da mag ich erstmal gar nicht weiterlaufen. Ich liege auf einer Bank, schaue in die vorbeiziehenden Wolken und lasse die Augen einfach zufallen. Ich habe den Gipfel für mich alleine. Na gut, der kühle Wind hat mich dann doch zum Weitergehen bewegt. Beim Abstieg über den Grat kommen mir einige Wanderer entgegen. Ich erreiche einen Panoramaweg, der oberhalb des Durlaßboden-Speichers auf der Höhe weiter geht und ich denke, diesem Weg lässt es sich bestimmt prima folgen. Aber denkste: er wurde zunehmend schmaler und ging in einen Kraxelweg über - nichts für meine bequemen Spazierschuhe. Also zurück und dann zur Gletscherblick-Alm zur späten Mittagseinkehr (bei sich zuziehendem Wetter sitze ich und warte einen Regenguss gemütlich ab). Die Sonne kommt wieder raus und ich statte den Hasen im Steichelgehege der Alm noch einen kurzen Besuch ab, bevor ich den weiten Rundweg zurück zum Auto nehme.
Es ist so schöner Sonnenschein, dass ich noch nicht zurück fahren will. Also nehme ich die schmale Straße entlang des Durlaßboden-Speichers entlang zur Finkau. Ich schaue mal, wo der Weg zur Zittauer Hütte beginnt, die ich hoffentlich bei stabilem Wetter in Angriff nehmen kann und lasse mir im Gasthof Finkau noch ein Eis schmecken (dabei geht der nächste Regenguss runter). Als die Sonne wieder scheint, fahre ich zurück nach Neukirchen. Bei der Abfahrt von Königsleiten kann ich über dem Tal noch einen wunderschönen Regenbogen sehen. Na, das war doch ein prima Wandertag!
So hätte es doch heute gleich weitergehen können, aber am Morgen lag Neukirchen unter einer dicken Wolkendecke und auch die Bilder der Webcam vom Wildkogel sahen schrecklich aus. Also bin ich vorsichtig mal eine Runde durch den Ort gelaufen, wobei sich die Sonne langsam blicken lies. Also doch hinauf?
Später Start um 10 Uhr: ich entschließe mich, mit der Wildkogelbahn hinauf zu fahren und komme bei dicker Suppe oben an. Die Hand vor Augen ist kaum zu sehen. Also nichts mit Kraxeln auf den Wildkogel-Gipfel - ich starte erstmal wieder leicht bergab in Richtung Almhütten. So langsam komme ich unter den Wolken an, die Hoffnung auf einen sonnigen Tag sind wieder da. Über den langen Gipfelgrat schwappen immer noch die Wolken, aber ich mogle mich jetzt von Hinten an den Wildkogel ran. Der Aufstieg zieht sich somit ganz schön hin, aber damit wachsen meine Chancen auf einen Wildkogelgipfel ohne Wolken. Na ja, ganz geklappt hat´s nicht. Aber mit etwas Geduld gaben die Wolken gelegentlich den Gipfelblick frei - die Aussicht dann einfach wunderbar. Beim Abstieg bekam ich allerdings den kühlen Wind zu spüren und habe schnell beide Jacken über gezogen. Meine Nasenspitze wurde jedoch immer kälter!
Also bin ich zum Aufwärmen erstmal im Wildkogelhaus eingekehrt. Den Abstieg zur Mittelstation der Seilbahn habe ich bereits wieder bei herrlichstem Sonnenschein gemacht. Der sonnenbeschienene Hang lud außerdem zu einem ausgiebigen Blaubeer-Mahl ein :-) Nun bin ich wieder im Tal und muss feststellen, auch der heutige Tag war trotz Wetterkapriolen wieder wunderschön.
Stabileres Wetter wäre jedoch für ausgiebige Kraxeltouren durchaus wünschenswert.