Am Achensee kann ich wirklich viel sehen und erleben:
Am Mittwoch ging´s mit Albert ins Rofangebirge zur "Gipfelwanderung zur Rofanspitze auf dem Adlerweg". Zuerst habe ich ja gedacht, was wird das werden, denn Albert, unser rüstiger Wanderführer, sagte was von 20 Anmeldungen. Am Ende war die internationale Gruppe (Österreicher, Schweizer, Deutsche und Franzosen) 14 Mann stark. Zunächt gings mit Seilbahn hinauf - hinein in die Wolken, die sich noch auf der Höhe festgesetzt hatten und den Blick ins Gebirge vorerst versperrten. Aber da schönes Wetter angekündigt war, konnte uns das nicht abschrecken. Im Gänsemarsch ging´s bergauf: immer mal wieder flachere und dann wieder steilere Passagen - fühlte mich schon an die Touren durch die Hohe Tatra erinnert. Albert legte ganz schön Tempo vor - und ich habe zu tun gehabt zu folgen, zumal sich die Tour doch über zwei Stunden nur bergan hinzog. Aber zwischendurch war immer wieder sammeln angesagt, Erläuterungen zur Pflanzenvielfalt verfolgen und Ausschau nach den pfeifenden Murmeltieren halten, die wir mit unseren Adleraugen auch erspäht haben! Am Bergsee vorbei haben wir über den Kammweg dann den 2259 m hohen Gipfel erreicht; Wolken, die nur spärlich den ansonsten bestimmt grandiosen Ausblick verperrten, und ein eiskalter Wind trieben uns an geschützte Stellen unterhalb des Gipfels, wo die vielen Dohlen schon warteten, dass sie was von unserem Mittagmahl abbekommen. In weitem Bogen ging es zurück, ein ganz anderer Weg, als wir für den Aufstieg benutzt haben - Albert wußte, wo er uns noch das Edelweiß zeigen kann. Nach reichlich vier Stunden und einer herrlichen Hochgebirgstour waren wir wieder an der Bergstation der Seilbahn, wo wir alle nochmal ganz gemütlich eingekehrt sind. Ich habe mir einen Riesengermknödel (Durchmesser ca. 17-18 cm!) mit Vanillesoße schmecken lassen - hmmmm, lecker!!!
Wieder im Quartier habe ich dann erstmal die Dusche genossen - ´s war halt doch eine anstrengende, aber wunderschöne Bergtour!
Heute habe ich meine letzte geführte Tour mit Achensee-Tourismus unternommen: Wanderung zum Steinölbergwerk im Bächental. Der Start fiel mir erstmal etwas schwer, denn die Beine habe ich von gestern schon noch gespürt. Aber zunächst gings nur ganz allmählich mit Marcus und einer kleinen Gruppe von insgesamt 5 Leuten bergan ins Unterautal. Marcus hat ganz viel erklärt unterwegs - die Themenvielfalt, die er zu bieten hatte, war schon beeindruckend: alles zum Thema Steinöl, das Almwesen (habe viel erfahren über Niederleger, Mitterleger und Hochleger), Braunbär Bruno und sein Unwesen, Enzian und sein gefährlicher, weil giftiger Doppelgänger, den selbst die Kühe stehen lassen, weiter oben dann Beobachtung von Gämsen und Murmeltieren, und und und ... Auch wenn der Aufstieg zum Gröbner Hals mit 1650 m sich doch arg hingezogen hat (insgesamt fast drei Stunden), war die Tour durch die vielen Erläuterungen recht kurzweilig. Und der Blick vom Gröbner Hals ins dahinter liegende Bächental mit mehreren ausgeprägten Bergketten war dann einfach genial! Marus hat uns natürlich gesagt, wie die Bergketten und Gipfel alle heißen, aber ich hab´s mir leider nicht gemerkt.
Dann gings nur noch bergab: über steilen Pfad zum Steinölbergwerk - vorher aber noch kurze Einkehr mit Stärkung und kleiner Vorführung der Steinölprodukte (einschließlich Schnupperproben, wobei die Düfte von schwefel-/teerartig bis hin zu blumig reichten). Anschließend Besichtigung - wir hatten großes Glück, dass gerade das Gestein aus dem Brennofen entleert wurde und wir dann die Neubestückung des Ofens beobachten konnten. Danach gins weiter bergab ins Bächental, wo uns das Taxi für die Heimfahrt eingesammelt hat. Der Rückweg wäre zu Fuß eindeutig zu weit gewesen. Mit Taxi gings durchs 17 km lange, wildromantische Bächental zunächst über Schotterpiste, dann über (bayerische) betonierte Straße immer am Bach entlang, vorbei am Sylvenstein-Stausee wieder zurück nach Österreich. Also Hut-ab vor dem hiesigen Touristenbüro, das solche geführten Touren organisiert!
Ich habe mir nach dieser Tour noch einen großen Eisbecher mit viel Obst gegönnt, bevor ich zurück ins Quartier gedümpelt bin. So gut kann Urlaub schmecken :-)
Jetzt lege ich aber die Füße hoch! Da ich den Bärenkopf schon kenne, geht´s morgen nicht mit auf Tour - werde wohl einen ruhigeren, um nicht zu sagen "Ruhetag" einlegen.
Soviel zunächst wieder von mir. Werde mich wohl am Samstag nochmal melden, bevor ich am Sonntag weiter fahre.