Guten Morgen - hier melde ich mich wieder mit Berichten aus Südtirol.
Donnerstag - geplanter Erholungstag:
Zunächst bin ich gemütlich durch das kleine Städtchen Toblach gebummelt. Während der Mittagszeit machen aber alle Geschäfte zu - in Italien ist dann Siesta. Also bin ich mit Bus nach Innichen, habe mich in den Sessellift zur Haunoldhütte geschwungen und einen Mittagsspaziergang über das verfallene Wildbad Innichen unternommen. Dabei habe ich natürlich auch von der Heilquelle gekostet - ob sie wirklich gegen diverse Beschwerden hilft? Nach den Spaziergang habe ich noch einen Stadtbummel durch Innichen gemacht. Der heiße Tag hat dann aber schon genervt.
Freitag - angekündigter Wetterumschwung:
Also gings vorsorglich nicht ganz hoch hinauf in die Berge. Habe den Bus genommen (die 7-Tage-Mobilcard hat sich echt bewährt) und bin zum Pragser Wildsee gefahren. Viele Leute hatten offensichtlich den gleichen Gedanken, so habe ich mich in die Menschenkette eingereiht und bin zunächst um den See herum mitgewandert. Der Blick auf den mächtigen Seekofel ist faszinierend. (Die Sachsen, die ich zum Frühstück gesprochen habe, wollten an diesem Tag hinauf zur Seekofelhütte). Ich bin lediglich zur Grünwaldalm aufgestiegen und habe unter der mächtigen Bergkulisse meinen Mittagsimbiss genossen. Dann bin ich gemütlich zurück zum See, wobei sich langsam der Himmel zuzog und ich erste Tropfen abbekam. Am See war dann fast panikartiger Aufbruch: alle sonnenhungrigen Italiener mussten ihre Siesta abbrechen, weil ein richtiger Regenguss herunter kam. Also gings auf flinken Füßen gemeinsam wieder zurück Richtung Hotel Pragser Wildsee. Unter der überdachten Terasse des Hotels habe ich noch ein trockenes Plätzchen gefunden und mir ein Eisessen mit See- und Berg-Blick gegönnt, bevor ich mit Bus wieder zurück gefahren bin. (Die Sachsen haben keinen Tropfen Regen abbekommen)
Samstag - Ausflug ins österreichische Lienz
Nach regnerischer Nacht habe ich einen Start mit Sonnenschein erwischt. Bevor ich mit dem Auto nach Lienz weitergefahren bin, habe ich zunächst einen Abstecher in die Galitzenklamm gemacht. Unterm relativ kurzen Wasserschaupfad führt ein Klettersteig entlang, der den Abstecher lohnenswert gemacht hat. Denn ich konnte wunderbar die mühsamen Kletterbemühungen diverser Leute beobachten - der Pfad hatte einige schwierige Passagen zu bieten. Dann gings per Stop-and-go durch Lienz hindurch - auf einen Stadtbummel, einschließlich Parkplatzsuche, habe ich deshalb verzichtet und bin gleich zur Panoramaseilbahn Zettersfeld durchgestartet. Die Seilbahn wirbt mit dem Slogan: "Sonnengondeln, wo die Sonne lacht!" - als ich oben ankam und noch eine Runde wandern wollte, zog jedoch aus den Bergen ein Gewitter heran! Also bin ich vorsorglich wieder hinab gegondelt. Bin noch trocken zum Auto gekommen und hab auf der Heimfahrt kurz an der Kaufhalle gestoppt, um einzukaufen. Da kam dann das Gewitter herunter - Hagelkörner von ca. 1 cm Größe - nur gut, dass ich in der Kaufhalle den Guß abwarten konnte. Und auch das Auto ist heil geblieben (Tiefgaragen mag ich eh´nicht/das Auto stand oben auf dem Parkplatz)! Auf der Heimfahrt hatte ich dann schon wieder Sonnenschein.
Sonntag - Panoramawanderung durch die Berge
Als ich aufstehen wollte, war von Bergen nichts zu sehen - eine dicke Wolkendecke hatte alles verschluckt. Hab mich also nochmal umgedreht und noch eine Stunde geschlafen. Okay, irgendwann musste ich ja trotzdem was unternehmen. Also bin ich nach dem Frühstück nochmal zur Auronzohütte gefahren - während der Busfahrt konnte ich beobachten, wie sich langsam alle Wolken verzogen und als ich oben ankam, hatte ich wieder das beste Wanderwetter! Habe zunächst (fast) den gleichen Weg wie am Mittwoch gemacht, lediglich die Lavaredo-Hütte rechts liegen gelassen und gleich den Anstieg zum Sattel genommen. Außerdem habe ich mir viel mehr Zeit gelassen bei meinem Höhenweg um die Drei Zinnen - also "Genießertour" mit herrlichen Foto-Stopps :-) Von der Drei-Zinnen-Hütte bin ich dann durch das Altensteiner Tal nach Moos abgestiegen. Wenn der zu bewältigende Abstieg nicht 955 Höhenmeter betragen hätte, wäre auch das noch eine "Genießertour" geworden - so habe ich doch am Abend die Beine ganz schön gespürt.
Nun bin ich aber gut erholt und wage den nächsten Aufstieg: will über den/die (?) Gsellgipfel zur Dreischusterhütte. Werde unterwegs entscheiden, ob es beide Gipfel werden oder es bei einem bleibt.
Soweit von hier. Liebe Grüße an alle zu Hause!