Zuerst mal das Wichtigste: mir geht es gut und ich bin trotz anstrengender Touren wohlauf!
Nachdem ich nun die Bergspitzen etwas sortiert habe, muss ich meinen letzten Eintrag korrigieren. Die Drei Zinnen sind von hier aus nicht zu sehen.
Am Montag bin ich mit der Bergbahn auf den Helm gestartet - der Höhenzug gehört zu den Karnischen Alpen und gestattet einen fantastischen Blick auf die Sextener Dolomiten. Zunächst gings immer leicht bergan, dann jedoch ziemlich steil auf den Helm-Gipfel hinauf. Bei herrlichstem Wetter hatte ich von dort eine geniale Rundum-Fernsicht: Großglockner und Venediger-Gruppe waren perfekt zu sehen, aber auch die vielen anderen Berge ringsum, z.B. die Lienzer Dolomiten. Beim Abstieg Richtung Kammweg gings vorbei an vollen Matten voller Enzian-Blüten. Von der Ferne habe ich schon mein nächstes Ziel ins Auge gefaßt, die Silian-Hütte. Der Weg dorthin führte immer den Kamm entlang - das Wandern fiel leicht, weil rundum der Blick weit schweifen konnte. Auf der Silian-Hütte habe ich dann späte Mittagsrast gehalten, bevor mich der Weg am Hang entlang wieder in weiten Bögen zurück zur Bergbahnstation brachte. Nur gut, dass ich mich reichlich mit Sonnencreme versorgt habe - vor mir liefen etliche stramme rote Waden :-)
Der Dienstag zog mich dann endlich hinauf in die steileren Gefilde. Mit der Rotwand-Kabinenbahn gings hinauf auf die Rotwandwiesen. Von dort nochmal ein steileres Stück bergan und dann immer brav auf dem Weg 15 entlang unterhalb der Rotwandwände. Der Weg erinnerte mich ein Stück an die Tatra-Magistrale, weil er oberhalb der Baumgrenze und unterhalb der steilen Felsenwände entlang führte. Allerdings sehen die Berge hier ganz anders aus: ausgeprägte Schutthänge und hohe felsige Gipfel. Und der Pfad gerade mal so breit, dass zwei Füße bequem nebeneinander passen. Mein Blick ging diesmal in die andere Richtung - zum Helm und zur Silian-Hütte. Diese bequeme 3-Stunden-Tour verschaffte mir einen ersten Eindruck von den Sextener Dolomiten. Der Weg führte mal hoch, mal runter und zuletzt über einen großen Schutthang hinweg, war aber doch relativ gut zu bewältigen. Da ich für den Mittwoch meine erste große Tour geplant hatte, ließ ich es nach dem Abstieg zum Kreuzbergpass gemütlich ausklingen, denn der Bus brachte mich zurück nach Moos.
Gestern dann also die erste große Tour: auf Empfehlung meiner Quartier-Leute fuhr ich mit dem Bus über Innichen und Toblach, vorbei am Misurina-See zur Auronzo-Hütte (2320 m). Der voll besetzte Bus hatte ganz schön zu tun, die steile, serpentinenreiche Pass-Straße hinauf zu kommen. Allein diese Auffahrt war schon sehenswert. Dann habe ich mich mit den Massen auf den Weg entgegen dem Uhrzeigersinn herum um die Drei Zinnen begeben. So direkt um die Drei Zinnen herum zu wandern, hat schon was für sich - immer wieder geht der Blick nach oben - gewaltig! Der breite Weg bis zur Rif. Lavaredo war ganz bequem zu gehen. Dann gings hinauf auf den Patternsattel (2454 m) und von diesem auf einem schmalen Geröllsteig unter den Westwänden des Paternkofels entlang zur Dreizinnenhütte (2405 m). Der Trubel dort ist unvorstellbar - am besten, kurz einen Happen zur Stärkung nehmen und weiter gehts. Nun hatte ich die Qual der Wahl: entweder durch das Altensteiner Tal nach Moos hinab oder weiter hinauf zur Büllelejoch-Hütte und über die Zsigmondy-Hütte zurück nach Moos. Da ich noch früh dran war (ca. 12.30 Uhr) und mich fit fühlte, entschloss ich mich zum Aufstieg zur Büllelejoch (2528 m). (Stefan: wie du siehst, wagte ich mich damit an die 4-Hütten-Tour an einem Tag!) Der Weg führte zunächst wieder leicht bergan über Geröllhänge durch ein felsiges Hochtal. Aber dann kam ein steiler Anstieg hinauf auf den Sattel - ich wußte nicht, wie anstrengend 100 m im steilen Felshang hinauf ausfallen können. Auf dem Sattel angekommen war ich erstmal ziemlich außer Puste!!! Nur gut, dass die Büllelejoch-Hütte dann gleich um die Kurve liegt / winzig eingeklemmt in einer Ecke - fantastisch! Also Stärkung, bevor es dann "nur noch bergab" geht (Zeit: 14 Uhr - ich bin noch gut drauf). Der Weiterweg führt dann über ein Felsenband - gut zu laufen / ich befinde mich inmitten einer ausgeprägten Hochgebirgslandschaft (die Bilder gibt´s später). Nun heißt es aber, immer schön auf die Füße aufpassen und nicht ins Stolpern kommen. Der Weg führt immer bergab, ist aber mit der Zeit auch ganz schön anstrengend. Nach einer Stunde bin ich an der Zsigmondy-Hütte (2235 m) und habe mir (jetzt schon ziemlich k.O.) meine nächste Rast verdient. Jetzt lese ich kurz im Wanderbuch und stelle fest, dass der Weg, der noch vor mir liegt, gut zwei Stunden in Anspruch nehmen wird. Also - Hau-Ruck - weiter geht´s. Als ich dann so gegen 17.30 Uhr zurück im Tal bin, weiß ich, was ich geschafft habe. Es war eine fantastische Hochgebirgstour mit wundervollen Bergen!!! Nur gut, dass ich das letzte Stück zurück nach Moos mit dem Bus fahren konnte. Das Abendbrot fiel dann reichlich aus - Stärkung war unbedingt notwendig.
Nach dieser Tour gönne ich mir heute einen ruhigeren Tag. Obwohl ich staune, wie gut es mir heute geht: kein Muskelkater und keine schweren Beine!
Soweit für heute. Ihr hört wieder von mir!