Mit Bus rund um Funchal

Seit dem Morgen scheint die Sonne. Mich erwartet ein warmer Tag. Nach der gestrigen Levada-Wanderung will ich einen Erholungstag einlegen. Warum nicht faul mit dem Bus rumkutschen?

Habe mir gestern in der Tourist-Info den Flyer vom roten Sightseeing-Bus mitgenommen und festgestellt, der dreht eine große Runde. Wie ich es von Palma de Mallorca kenne, gibt's auch hier HopOn/HopOff, das heißt, wo es was Interessantes zu entdecken gibt, steigt man aus. Alle 20 Minuten kommt der nächste Bus, wo man einfach sein Ticket vorzeigt und weiter mitfährt. Per Kopfhörer gibt's Informationen.

Ich starte also um 10 Uhr an der Tourist-Info. Es geht erst ein Stück durch die Innenstadt, vorbei am Park Santa Catarina und dann gut bergauf. Ehe ich mich an der Kirche Igreja de S. Martinho zum Aussteigen aufrappel, sind wir an der Haltestelle vorbei geflutscht. Okay, dann eben auf dem Rückweg. Denn der Bus fährt nun hinauf zum Aussichtspunkt Pico dos Barcelos. Dort bin ich fast die Einzige, die aussteigt. Die Leute ahnen nicht, was sie verpassen.

Dieser Aussichtspunkt ist echt genial. Es liegt einem Funchal zu Füßen. Außerdem blickt man auf die umliegenden Berge. Auch die Kapelle auf dem Monte ist auszumachen. Und die Sicht ist heute Vormittag so gut, dass ich sogar die hohen Gipfel der Inselmitte klar sehen kann. Meine Knipse hat gut zu tun, alle Eindrücke festzuhalten. Den nächsten Bus lasse ich wegfahren - ich brauche Zeit zum Sehen und Genießen.

Bevor ich mit dem darauf folgenden Bus wieder runter fahre, sage ich dem Fahrer, dass ich an der Kirche aussteigen will. Allerdings fährt der Bus nicht wie auf dem Flyer eingezeichnet nochmal an der Kirche ran. Aber der Fahrer ist nett und lässt mich, bevor er abbiegt, in der Nähe der Kirche raus. Prima!
So kann ich mir die Kirche und den interessanten Friedhof nebenan anschauen. Der kleine Park ist leider geschlossen.

Der nächste Bus nimmt mich nochmal mit hinauf zum Pico, aber das ist mir egal.

Danach folge ich weiter der Runde, vorbei an vielen Bananen-Terrassen in Richtung Camara de Lobos. Dieses Fischerdorf kenne ich doch: hier sind wir vor drei Jahren nach der Levada-Wanderung zum Cabo Girao auf einen Poncha eingekehrt. Damals war ich nach der Wanderung k.O. und habe nur noch gemütlich am Hafen gesessen. Heute habe ich alle Zeit der Welt. Ich suche mir am kleinen, feinen Hafen einen Terrassenplatz mit Meerblick und genieße ein leckeres Mittagessen. Danach dümpel ich genüsslich durch's Städtchen. Hinterm Hafen führen Stufen hinauf in Richtung Kap Cabo Girao. Ich hoffe, einen guten Fotoplatz mit Blick aufs Kap zu finden. Und ich habe Glück. Der Tiefblick von der gläsernen Plattform damals war schon gewaltig. Aber der Blick von unten hinauf ist nicht weniger spektakulär. Im Bus kam die Info, dass dieses Kap das zweithöchste der Welt sein soll.

Diese Rundtour gefällt mir. Bei meiner heutigen Bummelei ist sie definitiv nicht schon nach 1,5 Stunden vorbei.

Jetzt geht die Route oberhalb der Küstenlinie zurück in Richtung Funchal. Im Hotelviertel steige ich nochmal aus. Ich überzeuge mich, dass ich mit meinem kleinen Altstadthotel alles richtig gemacht habe. In den Bettenburgen sonnen sich die Älteren Herrschaften an den Pools. Ich laufe runter zur Steilküste, die hier durchaus sehenswert ist. Ein Eis auf einer kleinen Terrasse hoch über dem Meer schmeckt mir. Gleich nebenan ist das Schwimmbad Lido.

Dann steige ich wieder in den Bus, der mich am Hafen vorbei, ein Stück durch die Altstadt bis zur Seilbahn und durch die Innenstadt bis an den Ausgangspunkt meiner Runde bringt. Aussteigen? Nein. Ich fahre noch ein Stück mit bis zum Park Santa Catarina. Gemütlich lasse ich den Tag bei einem kleinen Parkspaziergang ausklingen. Durch die Innenstadt, wo die ersten Trupps Faschingsjecken Stimmung machen, ist es nicht weit bis zu meinem Hotel.

Da sage nochmal jemand, Sightseeing-Tour ist langweilig.

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Diese Seite enthält einen einen einzelnen Eintrag von Hanne vom 23.02.17 18:22.

Entlang der Levada do Rei ins Tal des Ribeiro Bonito ist der vorherige Eintrag in diesem Blog.

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