Perle des Westens

Ich habe ja geahnt, dass ich nach der gestrigen Tour einen erholsamen Tag einplanen sollte. So habe ich vorsorglich eine Bustour mit Badeaufenthalt gebucht.

Und was soll ich sagen, dieser Tag war fantastisch. Es geht an den südwestlichsten Zipfel von Kreta, nach Elafonissi. Das erste Stück fahren wir genauso wie gestern an der Küste entlang in Richtung Westen, allerdings ist es heute schon hell, so dass es was zu sehen gibt. Dreisprachige Erzählungen verkürzen die Fahrt. Die Weißen Berge lassen wir heute links liegen. Später erst biegen wir Richtung Gebirge ab.

Der Busfahrer Elias verdient Bewunderung: wie er den großen Bus durch die kleinen Dörfer und über die schmalen, kurvigen Bergstrassen zirkelt! Geniale Gebirgsquerung durch die Topolia-Schlucht; der Bus passt gerade so durch den Tunnel.

Nach fast 3 Stunden Fahrzeit (mit Pause) erreichen wir unser Ziel. Was für eine türkisblaue Lagune! Ein breiter Sandstrand und dahinter über eine Sandbank erreichbar die (Halb-)insel Elafonissi. Hier haben wir jetzt 4 Stunden Zeit, uns in's Meer zu stürzen.

Ich laufe an der Lagune vorbei auf die Insel, denn die schönsten Strände sollen dort zu finden sein. Und wirklich, hier reiht sich Badebucht an Badebucht. Ich suche gar nicht lange, sondern lasse mich einfach an der dritten Bucht fallen. Badesachen raus und nichts wie rein ins Wasser. Herrlich!!!


Ich habe die Bucht für mich allein, viele Leute laufen einfach vorbei. Nach der ersten Erfrischung sitze ich am Uferstreifen und sehe wirklich den angekündigten rosa Sand, den die Wellen heran spülen. Schade nur, dass heute ein frischer Wind bläst und die Sonne, die mich wärmen sollte, immer wieder hinter Wolken verschwindet. Aber lange am Strand sitzen ist eh nicht mein Ding. Also Rucksack auf, Schuhe und Handtuch in die Hand und von Bucht zu Bucht am Ufersaum entlang gedümpelt. Zwischendurch immer wieder einfach alles fallen lassen und ins Wasser springen. So lässt sich der Tag genießen.

Während ich so vor mich hin dümpel, komme ich an das Ende der Buchtenkette. Vor mir eine Felswand mit Höhlen, rechts hat der Wind eine Düne gebaut, auf der ich alsbald hinauf stiefel. Oben ist eine Kapelle auszumachen, da will ich hin. Klar muss ich jetzt die Sandalen wieder anziehen, denn der Pfad schlängelt sich durch Thymianbüsche. Eidechsen huschen flink davon. Ein kurzer Blick in die Kapelle, dann laufe ich auf der Höhe weiter bis zu einer Bank, wo ich die ganze Küste vor mir liegen habe. Sonne scheint, nur über den hohen Bergen hängen die Wolken fest.

Mir wird warm - ich will wieder ins Wasser. Also dümpel ich langsam zurück. Jede Bucht nehme ich mit. Ich habe überhaupt kein Gefühl mehr für Zeit - hat die Jemand angehalten?

Irgendwann sind auch die 4 Stunden rum und ich muss zurück zum Bus. Die Letzte bin ich nicht. Offensichtlich ging auch anderen das Zeitgefühl verloren.

Die Heimfahrt geht über die gleiche Strecke. Unsere Pause machen wir an der Topolia-Schlucht. Viele Stufen führen hinauf zu einer kleinen Grotte; von dort habe ich einen prima Blick in die Schlucht. Danach bleibt noch Zeit für einen Kaffee und ein Eis. Dann bringt uns der Bus zurück nach Rethymnon.

Nach der Heimfahrt war ich bereits in der nahen Altstadt Abendessen, im gleichen Lokal wie gestern, weil's dort so lecker war. Nun ist der Koffer für den morgigen Heimflug gepackt.

Es war eine schöne Urlaubswoche auf Kreta!

(Wer jetzt noch auf einen Bericht über die Samaria-Schlucht wartet, der sei noch etwas vertröstet. Heute bin ich wirklich zu müde dafür. )

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Diese Seite enthält einen einen einzelnen Eintrag von Hanne vom 20.10.15 21:00.

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