Gestern ging das Internet nicht, also melde ich mich erst heute wieder. Mir geht es blendend!!!
Also erzählen:
Dienstag früh bin ich zum Wasserfall Boka gefahren, der ja schon von der Straße aus zu sehen ist. Da dachte ich, das wird ein leichter Spaziergang zum Anfang - rein ins Tal und in einer halben Stunde bin ich dort. Komisch nur, dass mich der Weg linkerhand unbedingt auf die steile Bergflanke hoch lotst, aber die Zeichen am Weg lassen keine Zweifel aufkommen. Also kraxel ich hinauf und habe im Aufstieg mehrere wunderschöne Aussichtsbalkons auf das Tal von Bovec. Also genießen und dann weiter kraxeln. Die Berge hier haben es in sich, es geht immer nur hoch :-) Nach einer knappen Stunde finde ich mich auf dem Berghang genau gegenüber vom Boka-Wasserfall. Aha, es geht also nicht an den Fuß des Wasserfalles. Auch gut, denn der Blick ist wunderbar. An einem Stein steht "top" - bin ich oben? Ein Pärchen mit Hund stiefelt weiter hinauf - ich bleibe sitzen und beobachte. Nach 20 Minuten ist das Pärchen wieder da. Aha, also nicht weiter rauf. Reicht mir auch fürs erste.
Zurück im Tal stärke ich mich mit Cevapcici - lecker. Dabei entdecke ich einen riesigen Schmetterling, der einfach am Wegrand sitzt.
Nach Hause mag ich noch nicht. Also Wanderheft raus und Tour testen: Spaziergang unter den Kanin-Wänden. Klingt interessant und kurzweilig, was es trotz hoher Temperaturen auch wird, denn der Weg führt mich von der Talstation der Seilbahn durch einen schattigen Wald, vorbei am Golfplatz mit nur 3 Löchern, hinauf zu einem kleinen Stausee und zur Karstquelle Glijuna. Danach kurz hinab zum Wasserfall Virje, wo ich ein eiskaltes Fußbad nehme. Dann geht es über das winzige Bergdorf Pluzna zurück zum Ausgangspunkt. Klasse: Wanderheft taugt was und auch die Wege sind prima markiert.
Der nächste Tag weckt mich mit zwickenden Waden. Also entschließe ich mich, mit dem Auto zur höchsten Bergstrasse Sloweniens zu fahren. Genial: viele Serpentinen in einer fantastischen Landschaft hinauf in die gewaltigen Berge unterm mächtigen Mangart (2679 m). Nur gut, dass mir auf der engen Bergstrasse kaum Autos entgegen kommen. Die Bergziegen scheinen aber die Bergstrasse für sich gepachtet zu haben, so breit machen die sich. Leider komme ich oben im Nebel an und der macht keinerlei Anstalten, den Blick auf den Mangart wieder frei zu geben. Also dümpel ich zurück ins Tal und knipse unterwegs unterm Nebel noch viele Bilder. Weiter geht es dann an den Lago di Predil, der hinterm Pass schon auf italienischer Seite liegt. Kurz noch nach Tarvisio, was sich aber gar nicht gelohnt hat. Zurück in Bovec - Internet geht nicht.
Heute also meine erste Bergtour: vom Vrsic-Pass auf die Slemenova spica (1909 m). Start in den Wolken, die mich bis zum Mittag kaum verlassen wollten. Aber als ich den Gipfel erreichte, war es dann endlich soweit: Tiefblick nach Planica zu den Sprungschanzen - wunderbar! Die Tour war kurzweilig, weil mich ein deutsches Paar mit zwei pfiffigen Jungs begleitete, die mich unterwegs köstlich unterhalten haben. Der Rückweg gab dann den Blick auf die umliegenden hohen Berge frei. Auf die Bilder dürft ihr euch schon mal freuen. Das war doch eine tolle Bergtour heute, auch wenn sie in meinem Wanderheft als "leicht" beschrieben war.
Zurück am Pass kam dann leider ein kleiner Regenschauer runter - Zeit zur Einkehr zu Palatschinki :-)
Jetzt scheint schon wieder die Sonne.
Ich liebe und geniesse diese Berge, die blaue Soca, die engen kurvigen Bergstrassen, wo man nicht weiß, was hinter der nächsten Kurve passiert. Dieser Urlaub macht riesigen Spass!!!!!!!!!!