Auf beiden Seiten des Krn

Hier bin ich wieder mit Urlaubserzählungen. Heute mache ich meinen faulen Tag, nachdem ich zwei Tage gut in den Bergen unterwegs war.

Erst habe ich den Aufstieg Richtung Krn aus Richtung Norden gewagt. Der Krn ist aber eindeutig eine Nummer zu groß für mich - bis zum Krnsko Jezero (1391 m) sollte mir genügen. Zufahrt wieder über eine herrliche Bergstrasse. Im schattigen Wald ging es dann beginnend bei 700 m über ganz viele Serpentinen (Ostra ist ein Klaks dagegen) die steile Bergwand hinauf. Nach 1,5 Stunden war ich dann fast oben, aber jetzt ging es erst richtig rein ins Gebirge. Unterwegs kam mir ein Jäger entgegen, der eine erlegte Gämse am Rucksack baumeln hatte. Die Berghütte habe ich erst mal rechts liegen lassen und bin bis zum See gelaufen. Dort habe ich mich einfach ins Gras plumpsen lassen, die herrliche Bergkulisse rundum genossen und genüßlich meine Brotbüchse geleert. Dieser Aufstieg war anstrengend, aber durchaus lohnenswert. Auf dem Rückweg habe ich eine kleine Einkehr in der Berghütte mitgenommen, bevor es über die vielen Serpentinen wieder bergab ging. Das war doch ein toller Bergtag.

Danach wollte ich es eigentlich gemütlicher angehen. Aus Kobarid hatte ich mir viele Prospekte mit diversen Tourenvorschlägen mitgenommen. Einer lotste mich ins Javorca-Tal über Tolmin. Sah nach Spaziergang aus, wurde aber wieder eine herrliche Bergtour. Zuerst ging es eine steile Bergstrasse hinauf: links der Berg, Strasse so schmal dass nur ein Auto durch paßt, rechts das tiefe Tal. Und das ganze teilweise mit Schotterpiste. Aber das Hochtal war einfach nur herrlich. Der Tourenvorschlag versprach zwei Stunden Rundweg. Dabei musste ich mit "Kurukula", einer Handseilbahn, den Fluss Tolmika überqueren. Allein deswegen hätte sich dieser Ausflug gelohnt. Dann ging es hinauf und rundrum durch das ganze Hochtal südlich des Krn, also schön von der Sonne beschienen :-) Der Weg war gar nicht zu verfehlen: wie bei Hänsel und Gretel ging es über weisse Kieselsteine. Gelegentlich halfen Steinmännchen zusätzlich. Aus zwei Stunden wurden bei mir drei - eine anstrengende, aber schöne Geniesserrunde.

Und zurück am Ausgangspunkt ging es nochmal 20 Minuten gut bergauf zur kleinen Friedenskirche aus dem 1. Weltkrieg. Dieser Aufstieg musste sein, aber auch den hab ich noch geschafft.

Dann ging es durch das 6 km lange Tal zurück, allerdings hatte ich nicht so viel Glück, wie am Morgen. Unterwegs kamen mir drei Autos entgegen. Am ersten kam ich mit Zentimeterarbeit noch vorbei. Die beiden anderen sind zurück gefahren (freiwillig; vielleicht gibt es die Regel, dass der bergauf-Fahrende zurück muss?). Ich war jedenfalls glücklich, wieder heil runter gekommen zu sein. Das Auto ist jetzt allerdings nicht mehr blau, sondern weiß eingepudert :-)

Heute mache ich also wirklich mal blau, denn die beiden Touren spüre ich in den Beinen. Ich werde jetzt zur Festung Kluze dümpeln und mir nachmittags wieder ein Plätzchen an der Soca suchen, wo ich die Beine ins Wasser hängen kann.

Ihr hört wieder von mir!

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Diese Seite enthält einen einen einzelnen Eintrag von Hanne vom 14.08.12 9:53.

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