Was habe ich für ein Glück: kaum bin ich spätnachmittags zur Tür rein, da kommt draußen ein Regenguss runter. Ich kann mich also über mein Ausflugswetter überhaupt nicht beklagen.
Nach dem Frühstück schwinge ich mich ins Auto und bin schwups in Bad Salzungen. Die Ortsdurchfahrt ist wegen Umleitung schwierig, aber ich finde zum Parkplatz nah beim Bahnhof. Das Gradierwerk, wo ich hin will, ist gleich nebenan. Badesachen fürs Solebad habe ich nicht dabei - ich hatte vorab gelesen, dass Montags nur für Kurse geöffnet ist.
Ich löse mein Tagesticket fürs Gradierwerk und bekomme meinen Schutz-Poncho. Außerdem erfahre ich, wie ich am Besten den Rundgang mit den verschiedenen Gradiergängen, diversen Brunnenräumen und Rauminhalationen absolviere. Heute wird mein "Gesundheitstag" :-)
Mit dem Poncho sehe ich aus wie ein Wichtelmännchen. Neugierig drehe ich meine Runde. Im ersten Brunnenraum stehe ich total im Salzluftnebel; der mittig stehende Brunnen ist kaum zu sehen. Gemütlich lasse ich mich entlang der Gradierwerkgänge treiben. Interessant, was die Rauminhalationen für Möglichkeiten bieten. Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt. Hieß das Ticket nicht Tagesticket? Na, da kann ich am Nachmittag ja noch eine Runde drehen!
Jetzt sammle ich kurz am Puschkinpark meinen Wanderstempel ein, bevor ich meine Schritte zur nahen Touristinfo mit dem kleinen Museum lenke. Klar schaue ich mir das Museum zur Salinen- und Kurgeschichte an. Der Storch vom Bohrturm scheint schon nach Süden abgereist zu sein.
Ausgestattet mit nützlichen Infos starte ich meine Innenstadt-Bummelrunde. Das Zentrum ist klein und überschaubar. Der Rundweg um den Burgsee wurde mir empfohlen. Sieht heute wirklich nach Ruhetag aus.
Es ist Montag. Ob ich da eine Gaststätte für meine Mittagseinkehr finde? Zunächst unscheinbar, aber dafür ausgesprochen lecker - diese Einkehr im Restaurant Deutsches Haus gefällt.
Frisch gestärkt gehe ich nun doch noch wandern. Der Storchenstieg leitet mich an der Werra entlang zum nahen Ortsteil Kloster. Hoch oben im Wald soll sich die Kunstruine Frankenstein verstecken. Da will ich hin.
Es wird ein knackiger Aufstieg (soviel zum Thema Ruhetag). Ich hatte gehofft, von oben einen schönen Blick auf Werra und Bad Salzungen zu erhaschen. Leider ist der Turm verschlossen und vom Burgvorplatz ist nicht viel zu sehen. Okay, den Stempelkasten finde ich fix. Der Aufstieg war also nicht umsonst.
Ich schaue noch, ob sich ein anderer Rückweg zur Stadt finden lässt. Geduld ist heute nicht meine Stärke, also geht's auf dem gleichen Weg retour.
Meine Füße wollen heute nicht mehr laufen. Aber die Wiederholungsrunde im Gradierwerk gönne ich mir noch. Die Chipkarte muss ich danach zurück geben (Pfandgebühr).
Bevor ich nach Steinbach fahre, lege ich noch eine Eispause ein.
Jetzt ist der Himmel schwarz. Da kommt noch mehr Regen runter!