Nach dem Gewitter der vergangenen Nacht ist heute kein Wanderwetter in Sicht. Okay, dann Höhle.
Wir fahren nach Werfen, wo am Ortseingang schon die Burg hoch oben zu sehen ist. Aber da wollen wir nicht hin.
Am unteren Parkplatz bekommen wir den Hinweis, dass der Höhlenbesuch nur mit Online-Ticket möglich wäre. Wir wollen unser Glück trotzdem versuchen und fahren die ca. 5 km Bergstraße zum Besucherzentrum steil hinauf.
Juhu, es gelingt: für 12 Uhr ergattern wir Tickets! Die Wartezeit überbrücken wir locker.
Wer jetzt denkt, wir sind gleich in der Höhle, der irrt. Diese Höhle will erobert werden. Start auf 1000 m. Aufstieg zur Kabinenbahn ca. 20 Minuten/auf Panoramaweg hoch überm Tal oder Tunnel durch den Berg. Mit Kabinenbahn steil hinauf auf ca. 1575 m. Dann zu Fuß nochmal durch Tunnel und Geröllversicherungen ca. 20 Minuten hoch zum Höhleneingang auf 1641 m.
Nein, noch ist der höchste Punkt der Tour nicht erreicht. Mit Führung und Karbidlampe geht's hinein in den mit Null Grad gut gekühlten Berg. Im Eingang bläst uns ein kräftiger Wind entgegen. Jetzt steigen wir ca. 750 Stufen in der Eishöhle bergauf. Was für eine Kraxelei! Und die Eisgebilde unterwegs sind mächtig gewaltig!
Eigentlich ist fotografieren nicht erlaubt, aber wir bekommen das Okay dafür. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Ihr dürft euch also nach dem Urlaub auf Bilder freuen, auch wenn das tatsächliche Erlebnis unbeschreiblich ist.
Wo wir hoch klettern, müssen wir auch wieder runter. Diese Tour wird üppig :-) Im Abstieg durchqueren wir noch mächtige Eistunnel und erreichen nach einer guten Stunde den Höhlenausgang. War das eine fantastische Höhlentour!
Kalte Hände und Füße wollen aufgewärmt werden; die angelaufene Brille versperrt die Sicht. Langsam dümpeln wir bergab. Am Dr. Oedl-Haus gönnen wir uns späte Mittagseinkehr, bevor es auf beschriebenen Weg zurück zum Parkplatz am Besucherzentrum geht. Noch kommen uns Leute entgegen, aber am Besucherzentrum steht: alle Tickets für heute ausverkauft.
Was haben wir für ein Glück gehabt!
Wenn wir in der Region unterwegs sind, lassen wir uns zu einem weiteren Highlight locken. In St. Johann/Pongau gibt's die Liechtensteinklamm. Die ist fix erreicht.
Eigentlich haben wir schon genügend Stufen erklommen. Aber die Klamm wartet mit weiteren 440 Sufen auf uns. Der Flyer sieht aber zu verlockend aus und wir werden nicht enttäuscht. Zum einen wartet ein Stufenkreisel auf uns, es gilt Tunnel zu durchqueren, das Wasser rauscht sprudelnd in der Tiefe und am Ende wartet ein gewaltiger Wasserfall auf uns. Da sind die Anstrengungen des Tages schnell vergessen, auch wenn wir auf dem gleichen Weg hinauf steigen müssen.
Nach diesem langen, erlebnisreichen Tag düsen wir nach Zell am See zurück. Zum Baden ist es heute zu kühl - wir hüpfen lieber unter die heiße Dusche.