Der Ansturm auf die Hängeseilbrücke lässt nicht nach. Als ich am Morgen zu meiner Runde aufbreche, bin ich aber das erste Auto auf dem großen Parkplatz. Selbst die Schafe sind noch nicht munter. Ich habe Lust auf eine größere Runde durch die Hohe Schrecke, also nehme ich den Aufstieg, der mich zuerst Richtung "Buche" führt.
Die Vögel zwitschern um die Wette. Keine Menschenseele begegnet mir. So habe ich genug Muße, die kleinen Wunder am Wegesrand zu entdecken, wie zum Beispiel das Guckloch im hohlen Baumstamm auf dem Holzstapel. Der Weg lässt sich gut laufen, obwohl es in der vergangenen Woche üppig geregnet hat. Erst oben am Kleinen Hohe-Schrecke-Rundweg stehen die Pfützen. Spiegeln sich da die Bäume drin? Und was für ein Duft liegt hier in der Luft! Die Maiglöcken-Teppiche verströmen ihn.
Später gibt es einen ganzen Hang mit leuchtenden Lupinen und kurz danach meinen üblichen Rastplatz mit Blick über Artern bis zu den Abraum-Pyramiden bei Sangerhausen (aufs Bild drauf klicken!). Nun bin ich diesen Weg schon so oft gelaufen, aber immer wieder gibt es was Neues: so den schönen Rastplatz mit der Säule der "Thüringer Urwaldpfade" gleich hinter der Hängeseilbrücke.
Hier bin ich nicht mehr allein, aber der größte Trubel hat noch nicht eingesetzt. Dafür bin ich heute wohl der "Fotograph vom Dienst" und darf diverse Erinnerungsbilder für die Wanderer auf der Hängeseilbrücke knipsen :-) Ich nehme den Weg am Feld- und Waldrand entlang zurück nach Braunsrode. Ja, und hier gibt es zu Mittag den üblichen Besucheransturm - also nix wie heim!